AUTUMNBLAZE – Perdition Diaries

 
Label: Prophecy Productions
Release: 12.06.2009
Von: Bulletrider
Punkte: 7.5/10
Time: 41:59
Stil: Dark Metal
URL: Autumnblaze
 
Dark Metal, so die ziemlich weit gefasste Beschreibung, die AUTUMNBLAZE als musikalische Richtung für Perdition Diaries angeben. Düster ist die Musik definitiv, so viel steht fest. Auf Perdition Diaries nehmen sich die Deutschen von AUTUMNBLAZE Zutaten aus nahezu jedem Subgenre Töpfchen, das unter dem Begriff Dark Metal anzutreffen wäre. Sei es nun wie im Opener Wir sind was wir sind klassisch düster rockig-metallisch und mit gepresst, ja fast gequält klingendem Gesang, mal wie in Who Are You? ruhigere Töne anschlagend. Besagtes Who Are You? kommt anfangs melancholisch-melodisch und mit ruhigem Gesang an aktuellere Scheiben Anathemas oder Katatonias erinnert daher, entwickelt sich dann aber überraschenderweise zu einem stampfigen Mid-Tempo Song, welcher nunmehr von finsterem Growlgesang begleitet wird. I Had To Burn This Fucking Kingdom dann bietet fixe, stark an Black Metal erinnernde Unterhaltung und präsentiert eine weitere Facette von AUTUMNBLAZE. Wie eingangs erwähnt, nehmen sich AUTUMNBLAZE auf Perdition Diaries sozusagen von allem etwas, ganz so wie es ihnen passt und vor allem dem Song dienlich ist. Die Black Metal Elemente werden beim schnellen und ebenfalls mit fiesen, kreischenden Vocals versehenen Brudermord erneut aufgegriffen. Umso entspannter kommt das folgende Empty House daher, in welchem AUTUMNBLAZE mehr als deutlich erneut in Anathema Gefilden fischen. Aber auch doomige Death Metal Parts, die mich in gewisser Weise wage an My Dying Brides Anfangstage erinnern sind auf Perdition Diaries anzutreffen. Haughtiness And Puerile Dreams startet sehr heavy, vorantreibend, besticht dann durch die genannten Death/Doom Einsprengseln, und prescht nach diesem zäh-schleppenden Break wieder los.

Es ist schon in gewissem Maße beeindruckend wie scheinbar kinderleicht AUTUMNBLAZE all die Seiten des düsteren Metalls miteinander kombinieren. Nichts wirkt trotz der vielen offensichtlichen Inspirationen ideenlos, geschweige denn geklaut. Diese Jungs können und wollen sich nicht auf eine bestimmte Richtung festlegen und spielen so drauflos, wie ihnen halt die Schnauze gewachsen ist. Hier wird Abwechselung wirklich groß geschrieben. Was mir persönlich allerdings fehlt, wäre der ein oder andere wirklich hängen bleibende Song. So viel Spaß das Album auch macht, so richtig festgesetzt oder für Gänsehaut gesorgt hat sich auch nach mehreren Durchgängen keiner der handwerklich wirklich ausgezeichneten Songs. Perdition Diaries ist wirklich gelungen und gut dargebotener Dark Metal und vor allem Fans der erwähnten Inspirationsquellen sollten wirklich mehr als ein Ohr riskieren, aber für einen Meilenstein reicht es dann nicht ganz. Trotzdem… feine Sache. Gut gemacht!