And One - Front 242 - Goethes Erben - Agonoize - The Birthday Massacre - Songwriting Interaktiv - The Crüxshadows - The Other - Rabia Sorda - Chrom - Schöngeist • • • DAF - [:SITD:] - Neuroticfish - Diorama - Lebanon Hanover - X-RX - Centhron • • • Christian Von Aster - The Devil & The Universe - Aeon Sable - Inkubus Sukkubus - Der Fluch - The Creepshow

:: Fotos ::

Ich war zwar pünktlich auf dem Gelände, musste aber feststellen, dass der Auftritt von :: CENTHRON :: vor- und in die Arena verlegt wurde. Aussagen derer, die früh genug da waren, waren aber durchaus positiv. So bekam ich dann auch direkt mit, dass der Samstag ganz anders verlaufen sollte als eigentlich geplant. Durch die städtische Anordnung, dass alle Open-Air Aktivitäten durch die Sturmwarnung bis auf Weiteres zu unterlassen waren, sah sich der Veranstalter mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. Man versuchte die Bands, die eigentlich draussen spielen sollten, nach drinnen oder auf den Sonntag zu verlegen. Das war natürlich nahezu unmöglich! So gab es nun einen geänderten Ablaufplan und etwas mehr Gedränge im Innenraum der Arena…

Nichtsdestotrotz ging es in der Arena mit :: SCHÖNGEIST :: weiter. Die Gothic-Rocker legten einen tollen Auftritt auf der riesigen Bühne hin und nutzten die Gelegenheit vor so großem Publikum zu spielen perfekt aus. Setlist: Sonne der Nacht, Tief, Wieder, Traumtanz, Kenne mich, Zusammen allein, Wehe!

:: CHROM :: hatte ja fast ein Heimspiel. Die Band hatte ihre Fans auch gut im Griff und sorgte für Bewegung in den ersten Reihen.

:: RABIA SORDA ::, das Solo Projekt von Erk Aicrag (Hocico) knüpfte nahtlos an. Erk, randvoll mit Energie geladen, nutzte die große Fläche der Bühne gut aus und stand kaum still. Seine Mitstreiter hatten wohl auch genug davon, so dass das Keyboard unter seinem Meister nachgab und völlig zerlegt wurde.
Setlist: I'm Tragedy, die in Berlin, Out of control, D.E.A.F., Obey me, Eye M The Blacksheep, Abuse Me, Radio Paranoia, Indestructible, Hotel Suicide

Als Ersatz für den erkrankten Alexander Wesselsky sprangen dann kurzfristig :: THE OTHER :: ein. Geil geschminkt wie immer und mit guter Laune fetzten die Horror-Punker was das Zeug hält.

:: THE CRÜXSHADOWS :: waren dann wohl die Ersten an diesem Tag, die eine solche Bühne schon gewöhnt sind. Gut aufgestellt und mit den üblichen Lichterspielereien und Ausflügen ins Publikum gab es routiniertes Entertainment mit verlängerter Spielzeit.

Das war allerdings sicher nicht im Sinne der Fans von :: [X]-RX ::. Die Spielzeit der Industrial-Combo wurde auf nur 4 Stücke reduziert. Immerhin mit dem Versprechen das beim nächsten Mal wieder gut zu machen und doppelt so lange spielen zu lassen.
Setlist: Escalate, Stage 2, Hard Bass Hard Soundz , A To A and D To D

Für viele nicht die glücklichste Wahl das, im Anschluss an das eingekürzte Set von [X]-RX, ein recht langes von :: D.A.F :: folgte. In Ermangelung der Möglichkeit die Bühne zu wechseln standen also viele, vornehmlich jüngere Zuschauer vor der Bühne und konnten nicht so richtig was mit dem eher minimalem Sound anfangen. Glücklicherweise bleibt die Formation ja weiter bestehen und man hat die Möglichkeit sich die Wasserschlacht von Gabi Delgado auf kleineren Bühnen anzuschauen. Macht einfach mehr Sinn.
Setlist: Intro, Verschwende Deine Jugend, Ich und die Wirklichkeit, Der Mussolini, Ich will, Muskel, Tanz mit mir, Mein Herz macht Bum, Der Sheriff (New Version), Die Lippe, Osten Währt Am Längsten, Sato-Sato, Liebeszimmer, Nachtarbeit, Verlieb Dich in mich, Alle gegen Alle, Verlier nicht den Kopf, Die Lüge, Als wär's das letzte Mal, Der Räuber und der Prinz

Die kanadische Band :: THE BIRTHDAY MASSACRE :: hatte danach leichtes Spiel. Die Formation um die charismatische Frontfrau Chibi brachte wieder mehr Action auf die Bühne und ist ein klares Highlight für mich gewesen.
Setlist: Intro, Red Stars, Destroyer, Divide, Superstition, Pins And Needles, Video Kid, Lovers End, Alibis, Kill The Lights, Leaving Tonight, Blue, In The Dark, Sleepwalking, Midnight, Happy Birthday

Wenn sich die Damen und Herren im Fotograben mit Regenschutz und Ähnlichem in einer Halle bewaffnen und der Graben mit Folie ausgelegt wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch das :: AGONOIZE :: in den Startlöchern stehen. Auch den Fans in den ersten Reihen sah man an, das sie förmlich darauf brannten, mit Kunstblut bespritzt zu werden. Mit tanzbarem Elektro-/Aggrotech-Sound und mehrmaligem „Abspritzen“ gab es eine gewohnt gute und aggressive Show mit glücklichen und blutbespritzten Gesichtern.
Setlist: Returns A King, Glaubenskrieger, Nekropolis, I Against Me, To Paradise, Running, Pavillon 5, Kind der Nacht, Sacrifice, Toxin, Femme Fatale, Staatsfeind, Koprolalie, Bis das Blut gefriert

Wer noch mit der roten Schmiere im Gesicht vorne stehen geblieben ist, konnte sich das Kontrastprogramm komplett gönnen. :: GOETHES ERBEN :: Oswald Henke, betrat mit zehnköpfiger Band die Bühne und bot ein ganz anderes Bild. Eher schon als Schauspiel oder Kunst zu betrachten gab es den krassen Gegensatz zu allen Bands davor.
Setlist: Was war bleibt, Nichts bleibt wie es war, Himmelgrau, Tage des Wassers, Sie wusste mehr, Kopfstimme, Neues Stück aus Menschenstille, Die Sonne schmilzt, Mensch sein, Ironie im Plattenbau, Sitz der Gnade (Nick Cave & The Bad Seeds Cover)

EBM-Urgestein :: FRONT 242 :: gab sich dann als vorletzter Act die Ehre und betraten maskiert die Bühne. Unterstützt durch live-Drums gab es den, in den letzten Jahren doch etwas anders gewordenen, Front-Sound mit ungewöhnlicher Setlist, die nicht nur positive Meinungen hervor brachte.
Setlist: Commando Mix, Punish Your Machine, Im Rhythmus bleiben, Take One, U-Men, Together, Kampfbereit, Happiness, W.Y.H.I.W.Y.G., Masterhit, Welcome To Paradise, Funkahdafi

Mit :: AND ONE :: zum Tagesende kann man ja nie was falsch machen. Mit dem üblichen Set-Up, viel Energie in den Tanzbeinen und den gewohnten Sprüchen auf Lager unterhielt Herr Naghavi mit seinen Mannen die Massen in der Halle und erntete dafür den wohlverdienten Applaus.
Setlist: An alle Krieger, Steine sind Steine, Krieger, Unter meiner Uniform, Für, The Walk (The Cure-Cover), Männermusik, Deutschmaschine, Timekiller (Project Pitchfork-Cover), Second Voice, High, Back Home, Techno Man, Military Fashion Show, Sometimes, Shouts Of Joy

story & pics © Frank Güthoff