Das 
                letzte Mal, das ich diese beiden grandiosen Bands zusammen auf 
                der Bühne hab spielen sehen, war im Mai 2001 im Londoner 
                Shepherd’s Bush. Seinerzeit supporteten PORCUPINE 
                TREE ihr Album Recordings, während 
                ANATHEMA erstmalig Songs vom später erschienenen 
                Album A Fine Day To Exit präsentierten. 
                Ein glaublich intensives Konzert …
                Nun, was sich bewährt hat, soll man nicht über Bord 
                werfen und ich könnte mir kaum eine bessere Kombination vorstellen.
                Erstere haben just ihr 11. Album Deadwing veröffentlicht, 
                das quer durch die Rockwelt für einen erstaunten Aufschrei 
                sorgte, ist Deadwing doch rockig wie nie zuvor (ich persönlich 
                finde In Absentia wesentlich heaviger). Bei ANATHEMA 
                liegt das letzte Album A Natural Disaster schon 
                eine Weile zurück, allerdings hatte man damals schon gesagt, 
                das man bereits genug Material und Ideen für zwei weitere 
                Alben hätte. Also gehe ich mal einfach davon aus, dass es 
                bei heutiger Show eine Menge Neues an ANATHEMA 
                zu entdecken gibt …
                Obwohl 
                in Hamburg studiert, kann ich mich nicht erinnern, jemals in der 
                Markthalle 
                gewesen zu sein. An diesen „steilen Aufstieg“ hätte 
                ich mich sicher zurückerinnert ;) Für dieses Konzert 
                hat man die große Halle gebucht, was auch eine sehr gute 
                Idee war, denn sie war nahezu ausverkauft. D.h., auf den treppenartigen 
                Rängen dürften sich mehr als 1000 Fans getummelt haben. 
                Das wiederum schien der Klimaanlage doch erhebliche Schwierigkeiten 
                zu bereiten. Denn kaum waren alle im Saal und die ersten Töne 
                gespielt, wurde es verdammt heiß …
              :: 
                Fotos ::
              :. 
                ANATHEMA 
                ~ begannen superpünktlich um 20 Uhr, so dass 
                es noch nicht mal alle Fans bis in die Halle schafften. Die Liverpooler 
                starteten mit Release, um drei Songs weiter Lost 
                Control und Leave No Trace einfließen zu lassen, 
                was die Fans ungemein begeisterte. Während Vincent Cavanagh 
                schon fast übertrieben dramatisch die Songs auch visuell 
                umzusetzen versuchte, blickte Danny recht verdrießlich drein. 
                Erst die beiden neuen Songs ließen ihn lächeln und 
                aufleben. Der zweite neue Song One Day wurde – 
                nach Aussage der Band – zum ersten Mal auch zusammen als 
                Band gespielt, was nach kurzen Anfangsschwierigkeiten auch hervorragend 
                gelang. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mehr neue Songs 
                erwartet hätte und war doch etwas enttäuscht. Nach knapp 
                einer Stunde war Schluss und das Publikum zum ersten Mal glücklich. 
                Porcupine Tree Fans, die vorher noch nie was von ANATHEMA 
                gehört hatten, waren genauso begeistert, wie ANATHEMA 
                Fans später bei Porcupine Tree. Und der Bonus war natürlich 
                – wie immer – der unkomplizierte Umgang der Band mit 
                den Fans nach der Show. Es gab massenweise Autogramme und angeregte 
                Diskussionen.
                Setlist: Release, Balance, Closer, Lost Control, 
                Leave No Trace, One Last Goodbye, The Hills Have Eyes (new one), 
                Judgement - Underworld, One Day (another new one), Flying
              
              :. 
                PORCUPINE 
                TREE ~ während der Umbaupause wurde es 
                sehr geräumig auf der Bühne und eigens für Steve 
                Wilson ein Teppich ausgerollt, da er ja bekanntlich immer barfuss 
                spielt. Die Band hatte eine große Leinwand im Rücken 
                auf der passend zu den Liedern diverse Filme abliefen und eine 
                sehr atmosphärische Stimmung erzeugten. PORCUPINE 
                TREE starteten sofort mit Deadwing, 
                mit dem Titeltrack und 3 weiteren Stücken, die von älteren 
                Songs unterbrochen wurden, so dass man immer einen Überblick 
                über die einzelnen musikalischen Schaffensphasen hatte und 
                das Material auch direkt nach Ausrichtung, Atmosphäre und 
                Aufbau vergleichen konnte. Danach ließ Steve Wilson verlauten, 
                dass das 1993iger Album Up The Downstairs 
                in 6 Wochen re-recorded und remixed wiederveröffentlicht 
                werden wird, Grund genug, um Fadeaway und Burning 
                Sky auch gleich im neuen Soundgewand zu präsentieren. 
                Mit Blackest Eye und Even Less ging es zum Schluss 
                noch einmal richtig rockig zur Sache und die Fans wurden wieder 
                munter. Das vorhergehende Material war doch eher ruhig. Nach frenetischem 
                Beifall kamen PORCUPINE TREE für 2 Zugaben 
                zurück auf die Bühne (obwohl 4 auf der Setlist standen). 
                Hier fand ich es ungemein beeindruckend, wie der zweite Gitarist 
                bei Shesmovedon ein begnadetes Solo trotz gerissener 
                Saite hinlegte. Respekt! Nach beinahe 2 Stunden war dann aber 
                endgültig Schluss. 
                Setlist: Deadwing, Sound Of Muzak, Lazarus, 
                Halo, Smart Kid, Hatesong, Arriving Somewhere But Not Here, Fadeaway, 
                Burning Sky, Start Of Something, Blackest Eye, Even Less // Shesmovedon, 
                Train
              
              Fazit: 
                Ein fantastisches Konzert auf einer zu Recht fast ausverkauften 
                Tour. Ein Erfolg, den man beiden Bands von Herzen gönnt. 
                Ich traf sogar einen Fan, der extra aus Italien nach Deutschland 
                gekommen ist, um einige der Shows hier zu sehen. Diesem hab ich 
                im Übrigen die Anathema Setliste zu verdanken, da er fleißig 
                jeden Song aufgeschrieben hatte. Cheers Eugenio! Und zum Schluss 
                noch ein dickes Dankeschön an Warner Musik und Markus, die 
                für das wieder einmal typisch kurzfristige Agieren meinerseits 
                ein offenes Ohr hatten und Hamburg so möglich machten :) 
                Dieses Konzert war definitiv ein weiteres Highlight in diesem 
                Jahr!