Nun ja, meine
Wenigkeit befindet sich mittlerweile in einem Alter, wo man den
Ehrentag zwar zur Kenntnis nimmt, zwangsläufig, ihn dann
aber schnell unter dem Teppich kehrt, da die 29 3/4 Partymasche
nix mehr hergibt. Was macht man also? Man verdrückt sich
mal eben auf ein Konzert und läßt die Bands quasi nur
für sich spielen :) Perfekte Idee - gesagt getan! Mir das
Geburtstagsständchen gebracht hat die quirlige ANNEKE
VAN GIERSBERGEN, die hier zusammen mit der umwerfenden Amanda
Somerville von TRILLIUM an diesem Tage im •
Zentrum
Altenberg • in ihre europaweite Tour startet.
Das Wetter ist herbstlich schön und ich bin in bester Laune,
so muß das!
::
Fotos ::
Im Zentrum
Altenberg geht es derweil sehr relaxt zu. Tatsächlich bleiben
wir zur angekündigten Öffnungszeit erstmal draußen
stehen und die Schlange sieht eher mager aus. Auch als ::
TRILLIUM
:: dann auf die Bühne marschieren bleibt das Zentrum…
na sagen wir mal: sehr übersichtlich. Zum Glück füllt
sich der Club dann relativ schnell und ordentlich mit einem Publikum
aus allen Altersklassen. Von ganz jung (ah, der Nachwuchs) bis
ganz alt (nein, nicht ich).
Ich muß gestehen, das Amanda Somerville oder auch TRILLIUM
meinen Horizont bisher lediglich gestreift haben, will heißen,
sie sind mir bei dem ganzen Magazinkram natürlich schon untergekommen,
mich näher beschäftigt hatte ich mich bisher nicht mit
ihnen. Gut musikalisch bewegen wir uns in symphonischen und melodischen
Rock/Metal, nicht ganz mein Ding, bis man sie live sieht ;) Die
Frau hat mich einfach umgehauen! Die ist ja sowas von sympathisch
und liebenswürdig! Amanda Somerville ist Amerikanerin, lebt
aber in Holland und rekrutiert auch dort ihre Band, spricht aber
sehr gut Deutsch und begeisterte mit ihren Ansagen das Publikum.
Generell läßt sich sagen, das TRILLIUM mit jedem
weiteren Song das Publikum mehr für sich gewinnen konnten,
auch wenn manch älterem Semester die Musik dann doch etwas
zu heftig war ;) Am Ende gab es zwar keine Begeisterungsstürme,
aber deutlich mehr als nur den üblichen Höflichkeitsapplaus.
Die Songs kamen im Übrigen vom 2011er Debüt Alloy,
mit Ausnahme von Mayday und Inner Whore, die brandneu
zu sein scheinen. Oh, sind sie nicht. Wie man mir freundlicherweise mitgeteilt hat, sind das Songs von Amandas vorherigem nicht metallischen Album Windows. Also ich fand‘s toll!
Setlist: Machine Gun, Mistaken, Purge, Utter Descension,
May Day, Inner Whore, Bow To The Ego, Path Of Least Resistance,
Coward
Nach kurzer
Umbaupause hopst dann auch schon :: ANNEKE
VAN GIERSBERGEN :: buchstäblich auf die Bühne
und rockt ordentlich mit You Will Never Change vom neuen
Album Drive los. Sie hat zwar während des ganzen
Sets hindurch kleinere Probleme mit ihrem Ohrstöpsel und
dem Monitorsound, läßt sich aber nicht beirren und
quittiert das mit einem Lachen und den kleinen Gemeinheiten des
ersten Tourtages. Wie eingangs bereits erwähnt, ist ANNEKE
VAN GIERSBERGEN unglaublich lebhaft und quirlig, und überhaupt
überschwenglich liebenswürdig. Sie hopst, tanzt und
rockt sich die Seele aus dem Leib, quietscht vergnügt und
bedankt sich nach jedem Song 1000 Mal beim frenetisch klatschenden
Publikum. Dem kann man sich aber auch einfach nicht entziehen!
Über kurz oder lang grinst und lacht man einfach mit, schaltet
jede noch so schlecht Laune auf „high spirits“ um.
Die Frau ist einfach unglaublich. Wie schon bei Amanda liegt auch
bei Anneke der Fokus auf ihr selbst, ist die Band nur Beiwerk,
ohne das in irgendeiner Weise böse zu meinen. Das ist nu
mal so. Im Laufe des Abends spielt ANNEKE VAN GIERSBERGEN
alle Songs ihres druckfischen neuen Albums Drive,
natürlich auch einige vom Vorgänger, plus zwei Akustikversionen
(Circles, Beautiful One) und Saturnine aus alten
The Gathering-Zeiten. Das Publikum ist bei den Mitsing-Sachen
zwar relativ faul, geizt aber nicht mit Zuspruch. Nach anderthalb
Stunden und 2 Zugaben ist dann endgültig Schluß, Band
und Fans glücklich.
Beide Bands hatten im Übrigen einen ziemlich guten Sound
und auch tolles Licht.
Nach der Show steht ANNEKE VAN GIERSBERGEN umgehend ihren
Fans am Merchandise zur Verfügung, quatscht und scherzt und
wird nicht müde, bis auch der allerletzte in einer langen
Schlange von Fans sein Bild mit Anneke hat (und natürlich
auch mit Amanda). Respekt dafür! Ja, das war ein wirklich
schöner Abend. So mach ich das jetzt jedes Jahr ;)
Setlist: You Will Never Change, Drive, Saturnine, Treat
Me Like A Lady, My Boy, 1000 Miles Away From You, She, Circles,
Beautiful One, My Mother Said, Forgive Me, Mental Jungle, You
Want To Be Free, Stay, Shooting For The Stars // We Live On/Feel
Alive, The Best Is Yet To Come