Seit
nunmehr 15 Jahren begeistern die wilden Cellisten schon ein weltweites
Auditorium. Extravagant und anders vom ersten Tage an, präsentieren
sie auf Schlagzeug und 4 Celli Coverversionen oder eigene Kreationen
aus dem Metal-Genre, manchmal heavier als hartgesottene Metaller
mit ihren Bands.
Kurioserweise habe ich APOCALYPTICA bisher nie
live gesehen. Keine Ahnung warum, Shows and Touren gab es en masse.
Anno 2007 tun sie genau das, einmal mehr. 3 Monate lang klappern
sie so ziemlich jede Milchkanne in Europa ab, um ihr brandneues
Album Worlds Collide zu promoten. Und dieses Mal,
ja dieses Mal würde auch ich dabei sein :)
Bei eiskalten Temperaturen ging es nach Bielefeld, die Stadt,
die es nicht gibt. Ok, abgedroschene Phrase... Nochmal... Bei
eiskalten Temperaturen ging es nach Bielefeld... und diesmal –
zum ersten Mal übrigens – ohne geblitzt zu werden :)
Glücklicherweise konnte ich mir auch noch einen Parkplatz
direkt vor dem Ringlokschuppen ergattern und wuselte fix in die
warmen Backstage-Gemächer, um den Jungs von STURM
UND DRANG auf die Pelle zu rücken und sie auszuquetschen
;)
Überhaupt hatte man es auf dieser Tour mit einem rein finnischen
Package zu tun, was den Bands selbst bestens gefiel. Und bei dem
Generationenunterschied, musikalisch wie altersmäßig,
konnten die jungen Hüpfer sicher auch noch einiges lernen
;)
•
Fotos
•
Los ging’s
ne halbe Stunde früher als eigentlich angekündigt mit
• STAM1NA
• , die knapp 30 Minuten lang mächtig
die Bühne rockten und den knapp 2000 Anwesenden mächtig
einheizten. Und das bei sehr beengten Verhältnissen, denn
jede Band hatte ihr eigenes Equipment auf der Bühne zu stehen.
Die Jungs scheinen ziemlich durchgeknallt zu sein und hatten dementsprechend
irre viel Spass auf der Bühne, was das Publikum wiederum
fix aufheizte und so für jeden Blödsinn zugänglich
machte. Selbiger bestand aus deutschen Wortkreationen und endete
tatsächlich in einem deutsch gesungenen Bielefeld-Lied. Einfach
grandios *lol* Und die Meute war im Sack… ;) Musikalisch
haute man dabei alles in einen Topf, was geradeso Trend ist. Von
clean gesungenen Metalcore/Modern Metal Passagen bis hin zu grindigen
Death Metal und Thrash Eskapaden war irgendwie alles dabei. Nicht
unbedingt umwerfend aber doch originell und ungemein unterhaltsam
;)
Setlist: Paha Arkkitehti, Merestä Maalle,
Vapaa Maa, Kaksi Reittiä Yksi Suunta, Sokea Hullu, Bielefeld,
Kadonneet Kolme Sanaa
Die Kids von
• STURM
UND DRANG • kenn ich bereits seit ihrer
Releaseparty im Sommer und freute mich darauf, die Jungs auch
mal live zu sehen, nachdem sie dem Vernehmen nach überall
für offene Münder sorgten. STURM UND DRANG
gingen alles unglaublich relaxt und professionell an, wie alte
Hasen, kaum zu glauben... Anbrennen ließen sie derweil nix,
auch wenn Sänger André Linman stimmlich nicht immer
genau die Töne traf. Besonders das Maiden Cover Fear
Of The Dark klang dadurch stellenweise recht schräg.
Das Volk störte sich nicht daran und feierte die Jungs einfach
ab. An der Kommunikation mit dem durchaus dankbaren Publikum fehlte
es auch noch und die Bühnenperformance war insgesamt ein
bisschen zu statisch, da die Jungs sich zu sehr auf’s Spielen
konzentrierten. Aber sie sind ja noch jung und wer weiß,
was sie uns in 5 Jahren so um die Ohren hauen ;)
Setlist: Intro, Broken, Learning To Rock,
Rising Son, Indian, Fear Of The Dark, Forever
Bei •
APOCALYPTICA
• wurde es dann sehr geräumig auf der
Bühne. Muss ja auch, denn schon alleine die riesigen Throne
nehmen einiges an Platz weg :) Unter gespenstischem weißen
Flutlicht, tosendem Gekreische und Applaus, enterte einer nach
dem anderen die Bühne. Perttu Kivilaakso hielt es am kürzesten
auf seinem Sitz, bereits beim Sepultura Cover Refuse/Resist
stand er mit seinem Cello vorne am Bühnenrand, rockte sich
die Seele aus dem Laib und verzückte dabei die weiblichen
Fans galore. Mr. Antero hingegen saß cool as fuck mit seiner
Sonnenbrille wie angenagelt auf seinem Thron, verzog keine Miene
und bewegte sich quasi nur, als bei Life Burns sein Cello
gegen eines ausgewechselt wurde, das leuchtete und Nebelschwaden
ausspuckte. Aber dabei grinste dann auch er ;) APOCALYPTICA
Chef Eicca Toppinen stand Perttu kaum nach und selbst Drummer
Mikko Sirén war hinter seinem Kit kaum zu bändigen.
Die Gastsänger waren natürlich nicht mit von der Partie,
diese Aufgabe wurde liebevoll – wenn auch nicht ganz so
liebreizend wie beispielsweise Cristina Scabbias Stimme –
von den Fans übernommen. Dass das eine unglaublich intensive
Atmosphäre hervorbrachte... muss ich sicherlich nicht noch
extra hervorheben. Das war einfach unglaublich. Genauso unglaublich,
was APOCALYPTICA da fast 2 Stunden lang ihren
Celli entlockten. Zum niederknien! Das altersmäßig
ungemein breit gefächerte Publikum war hin und weg, jung
wie alt gleichermaßen berührt. Sowas hab ich schon
lange nicht mehr erlebt.
Setlist: Worlds Collide, Refuse /Resist,
I’m Not Jesus, Fight Fire With Fire, Grace, S.O.S. (Anything
But love), 07. Somewhere Aound Nothing, Seek & Destroy, Helden,
Burn, Betrayal, Bittersweet, Last Hope // Hall Of The Mountain
King, Enter Sandman // Nothing Else Matters, Life Burns, Inquisition
Symphony, Seemann