Darauf 
                hab ich mich lange gefreut!!! 15 Jahre nach meinem letzten ARMORED 
                SAINT Livererlebnis auf dem Dynamo Open Air nun das „Second 
                Coming“. Nachdem John Bush seine Gesangskarriere bei Anthrax 
                an den Nagel hängen musste, wurden die kalifornischen Heiligen 
                wieder reanimiert. Nun besuchen sie die europäischen Festivals 
                und füllen die Lücken dazwischen mit Club Shows auf. 
                Da es für Deutschland diesbezüglich mau aussieht, hieß 
                es mal wieder ins benachbarte holländische Arnheim zu düsen, 
                um einmal mehr dem W1 einen Besuch abzustatten ;) 
                Regelrecht geschockt waren wir, als sich zu Türöffnungszeiten 
                gerade mal 10! Leute eingefunden hatten. Mit Beginn viertel vor 
                neun waren es dann ca. 80 Fans und mehr sollten es auch nicht 
                werden… Jammerschade! Denn für das, was wir geboten 
                bekamen, hätte das W1 
                schlicht ausverkauft sein müssen!
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                Fotos ::
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                AFTER ALL 
                ~ hatten ja mit ihrem letzten Album  The 
                Vermin Breed einen ziemlichen Tiefschlag abgeliefert. 
                Nun steht das neue Album This Violent Decline 
                in den Startlöchern und man darf hoffen, dass sich die Belgier 
                auf alte Stärken besinnen. Und ja, obwohl das Set mehrheitlich 
                aus Songs von The Vermin Breed bestand 
                – plus zwei ganz neuen Tracks – klang das live alles 
                andere als lahm. Ganz im Gegenteil. Das die Belgier unheimlich 
                spielfreudig sind, ist ja nichts Neues. Aber diesmal rockten sie 
                richtiggehend alles in den Boden. Vielleicht war auch einfach 
                nur der Sound besser, als im November auf der Candlemass Tour. 
                AFTER ALL schlossen – einmal mehr – 
                mit Slayers Reign In Blood, was auch diesmal ausgezeichnet 
                funktionierte, auch wenn diese Version nicht gerade die Beste 
                ist ;)
                Setlist: Reasonable Doubt, Frozen Skin, Shadow 
                Wall, The Insufferable, Unnamed Sorrow, Maze Of Being, Drawn To 
                The Devil, Forgotten, Reign In Blood
              
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                STRESS 
                FACTOR 9 ~ kannte ich nun mal gar nicht. Während 
                der Umbauphase zeigten sich 3 Bandmitglieder, die schwer nach 
                New York Hardcore aussahen. Dazwischen tauchte immer wieder mal 
                ein blondierter Dee Snider Verschnitt auf, der – man glaubt 
                es kaum – sich als Randy Rampage entpuppte! RANDY RAMPAGE!!! 
                (für die Metal-Frischlinge – das war der erste Annihilator 
                Sänger u.a.) Ok, er war sturzbetrunken, abgewrackt und runtergekommen 
                – wie eh und je, torkelte mehr über die Bühne, 
                als alles andere und machte seltsame Jump- und Stretchübungen. 
                Aber, der lebt noch, hat ne neue Band namens STRESS FACTOR 
                9 am Start und präsentierte vor grinsendem Publikum 
                das gesamte Debüt-Album Brainwarp Mindspin. Musikalisch versucht 
                man sich am Annihilator-ähnlichem Thrash Metal, dem man hier 
                und da eine gewisse Punkattitüde, ein bisschen Hardcore und 
                eine Glamrock-Note verpasst. Alles unausgegorenes Zeugs ohne rechte 
                Wirkung und mit einer Stimme/Gesang, die ja mal gar nichts mehr 
                reißt. Oh, ich sollte noch erwähnen, dass Ray Hartmann 
                hinter dem Drumkit saß, ebenfalls Annihilator. Randy Rampage 
                laberte zwischendurch wirres Zeugs, meinte, dass alle Frauen Schlampen 
                wären, da es keine mit ihm aushalten würde, versuchte 
                sich an einer saublöden Wortspielerei mit John und Dubbya 
                Bush, dem er erfreulicherweise gar nichts abgewinnen kann und 
                lief ständig Gefahr sich auf die Nase zu legen. Es was unglaublich 
                lustig, ohne Frage, aber dieses Album hören will ich ganz 
                sicher nicht. 
                Setlist: Home Sweet Home, Taker, My Leech, 
                Pig Farm Willy, Suck-Cess, Like A Bitch, Slowly, Provoke, Spare 
                Change, Road-Rageacide, Bridle Sweet, By-Tor, Church Of T.V.
              
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                ARMORED 
                SAINT ~ endlich… eine meiner All-Time-Faves 
                enterte die Bühne, animiert von (doch recht kläglichen) 
                ARMORED SAINT Rufen. Von Jetlag war nicht allzu 
                viel zu spüren und die Saints stiegen zünftig mit Lesson 
                Well Learned von der 83iger Debüt EP ein. Danach gab 
                es einen Kracher nach dem anderen, während sich die Band, 
                von positiven Feedback angesteckt, zu Höchstleistungen aufschwang. 
                ARMORED SAINT spielten sich regelrecht die Seele 
                aus dem Leib. Wahnsinn! Da reichte dann die Bühne auch nicht 
                aus und John Bush nutzte die angrenzende Theke gleich mit oder 
                kletterte an den Boxen rum. Gitarist Phil Sandoval entpuppte sich 
                ebenfalls – neben Basser Joey Vera (aber da kennt man das 
                ja schon *g*) – als absoluter Springinsfeld, stand kaum 
                ne Sekunde still und präsentierte herrliche Grimassen ;) 
                Lediglich Jeff Duncan machte einen etwas verdrießlichen 
                Eindruck und ließ sich kaum ein Lächeln entlocken. 
                Und Gonzo Sandoval war eh kaum hinter seiner Schießbude 
                auszumachen. ARMORED SAINT wurden natürlich 
                frenetisch gefeiert. Die Setliste offenbarte eine schöne 
                Retrospektive durch das gesamte Schaffen der Band. Nur etwas Brandneues 
                fehlte, etwas, das Lust auf Mehr macht und die Hoffnung aufrecht 
                erhält, das ARMORED SAINT in nicht all zu 
                ferner Zukunft wieder livehaftig unterwegs sein könnten. 
                Eine wirklich fantastische und einmalige Show!!! Nur ein paar 
                mehr Fans hätten sich die Ehre geben können... 
                Setlist: Lesson Well Learned, Pay Dirt, Reign 
                Of Fire, Tribal Dance, Tension, Over The Edge, After Me, The Flood, 
                Seducer, Stricken By Fate, Book Of Blood, Warzone, Nervous Man, 
                Chemical Euphoria // Can U Deliver, March Of The Saint
              
              Fazit: 
                Für nichts in der Welt hätte ich diese Show verpassen 
                wollen!!! So Jungs, ran ans Songwriting and come back for a full 
                European tour, damnit!!!