Dark
Tranquillity - 1349 - Napalm Death - Necrophobic - Belphegor -
Dornenreich - Shining - Sturmprophet
Fünf
Jahre HELLFLAME FESTIVAL, fünf Jahre, in denen sich
dieses Festival zu einem Kultfestival gemausert hat. Fünf
Jahre, in denen das Nocturnal Hall immer wieder seinen Weg nach
Osnabrück gefunden hat. Es darf gefeiert werden!
Und das Jubiläums-Billing hat es in sich, jede Band ein Knaller,
auch wenn drei davon bereits Wiederholungstäter und mir die
beiden Opener reichlich unbekannt sind. Egal, ich wär auch
allein für DARK TRANQUILLITY hingefahren ;)
Das Wetter
ist mies, es wird merklich Herbst, ich bin total übermüdet,
weil direkt aus der Nachtschicht gekommen und ohne Schlaf und
trotzdem steh ich extra pünktlich auf der Matte, zum Freunde
treffen und quatschen ;) Gibt ja einiges zu erzählen. Hehehe.
12:30 Uhr und nix passiert! Hmm… die bereits Anwesenden
plündern die Alkoholvorräte der örtlichen Kofferräume
und warten. 13 Uhr – eigentlich sollte die erste Band jetzt
auf der Bühne stehen… nix! Na das fängt ja wieder
gut an. Kurz nach 1 öffnen sich endlich die Türen des
Hyde Parks (den ich in den letzten 5 Jahren immer nur von außen
gesehen hab, weil alle von mir dort besuchten Konzerte kurzfristig
abgesagt wurden…) und passend fängt es wie aus Eimern
an zu schütten, was den Eingangsbereich zu einer großen
Kuschelzone machte ;)
::
Fotos ::
Endlich drin
gab’s dann die Hiobsbotschaften: CHROME DIVISION
hatten kurzfristig abgesagt, weil man den Sänger rausgeschmissen
hat (Shagrath hat wohl grad nen personellen Putzfimmel), und MORIBUND
OBLIVION konnten auf Grund fehlender Visa nicht in Deutschland
einreisen. BurningStage Veranstalter Olli steht der Frust buchstäblich
ins Gesicht geschrieben… Statements gibt es übrigens
auf der BurningStage-Seite.
Demzufolge
gab es Änderungen in den Stagezeiten und der Running-Order.
Da aber nur einen winzigen Zettel in den Eingangsbereich zu hängen,
der dann auch umgehend geschnorrt wurde, ist ziemlich doof. Da
hätte man fix ne neue Running Order am PC hinlegen und mehrfach
ausdrucken können, um sie gut sichtbar an mehreren Stellen
auszuhängen! Auch das Markensystem für die Getränke
war mehr als hirnrissig. Allerdings weiß ich nicht, ob das
Hausregeln im Hyde Park sind…
Drinnen wie draußen wurde reichlich Bierflaschen zerteppert
- was ziemlich dämlich ist, auch wurde ohne Konsequenzen
drinnen geraucht – was ziemlich unangenehm ist. Gab’s
da nicht ein Rauchsverbotsgesetz??? Das der Hyde Park ein Raucherclub
ist, wäre wir neu!
Oh, und der
Lichtmensch gehört gesteinigt, geteert und gefedert, gerädert
und gehängt und gevierteilt! Das Licht war ja mal unter aller
Sau!!! Wenn man zu doof ist das Licht anzumachen, soll man jemand
ans Pult lassen, der’s kann, so wie bei DORNENREICH
und DARK TRANQUILLITY!
Den Auftakt
gaben die Wittener :: STURMPROPHET
:: mit eher klassischem, von Keyboards unterstützen
Metal, die live glücklicherweise nicht ganz so penetrant
sind, wie z.B. bei den Songs auf MySpace. Das Publikum war noch
recht übersichtlich und die Stimmung eher lahm. Trotzdem
gaben STURMPROPHET alles, hatten sichtlich Spass und ein
paar Die-Hard Fans bescherten der Band auch ein ordentliches Feedback.
Setlist: Intro, Das Mädchen, Auf steinigem Pfad,
Schlacht, Holt Hammer und Nägel, Träumer, Tief im Nebel

::
SHINING
:: waren anschließend verdammt früh dran.
Dafür war Kvarforth aber auch noch nüchtern und entsprechend
aggressiv auf der Bühne. Nur das Küchenmesser hätte
man ihm vorher vielleicht wegnehmen sollen. Ist ja nicht so, dass
seine Schnippeleien nicht bekannt wären, aber in so ein Messer
kann man ja auch reinstolpern und so. Meine Wenigkeit musste dran
glauben, der Kameramann auch, - außer der Reihe - sonst
hat er ja üblicherweise eine gewisse Affinität zu Bassisten,
will heißen, Niklas hat mal wieder alle Register gezogen.
Allerdings hatte er sich nix auf den Bauch gepinselt, seine Mitstreiter
blieben weitestgehend unbehelligt und auch seine „ich-hol-mir-einen-runter-Nummer“
war recht kurz und... unerfüllt ;) Musikalisch hingegen war
der SHINING Gig erste Sahne, zumal es nämlich drei
neue Songs von VI/Klagopsalmer gab. Wenn Kvarforth
nicht so viele Mätzchen auf der Bühne veranstalten würde
(wie mit seinem Mikro), was den Sound oder die Show an sich hier
und da unschön unterbricht, könnten SHINING sich
zu einer genialen Liveband aufschwingen. Nun denn, im Dezember
kommen sie wieder auf Tour, mit Satyricon, Negura Bunget und Dark
Fortress. Könnte höchst amüsant werden *lach*
Setlist: Intro, Claws Of Perditions, Vilseledda Barnasjälars
Hemvist, Och Med Insikt Skall du Förga, Fullständigt
Jävla Död Inuti, Medley, Plågoande o'helga plågoande,
Låt Oss Ta Allt Från Varandra

Nach den
Akustik-Touren zum letztjährigen Album In Luft Geritzt,
geht es bei :: DORNENREICH
:: anno 2009 wieder metallischer zu. Obwohl nur als
Trio unterwegs (Gitarre, Geige Drums) vermögen es DORNENREICH
dennoch immer und immer wieder eine unglaublich dichte und intensive
Atmosphäre aufzubauen, auch wenn ich manchmal zumindest eine
zweite Gitarre doch vermisse.
Setlist: Trauerbrandung, Eigenwach, Schwarz Schaut Tiefsten
Lichterglanz, Flammentriebe II, Der Hexe Flammend’ Blick,
Jagd, Leben Lechzend Herzgeflüster // Wer Hat Angst Vor Einsamkeit

Kleine Änderung
im Billing, erst :: NECROPHOBIC
:: und dann Belphegor. Die Schweden waren in bester
Laune. So gut hab ich die schon lange nicht mehr gesehen. Extrem
geil die Hula-Tanz-ähnlichen Einlagen und kapriziösen
Gestiken von Sänger Sidegård. Muss man erlebt haben
;) Dazu gab es hauptsächlich Songs vom brandneuen Album Death
To All wie For Those Who Stayed Satanic, Revelations
666, La Santisima Muerte oder Celebration Of The Goat
und natürlich ein paar Klassiker. Geile Show!

Auch ::
BELPHEGOR
:: ließen nichts anbrennen und lieferten die
volle Breitseite in Sachen Death/Black Metal mit nem anständigen
Groove dabei. Ging es zunächst gewohnt aggressiv aber „brav“
zur Sache, wurden später die Schweineblutkonserven für
diverse Sauereien ausgepackt. Nicht nur, dass das Zeug bestialisch
gestunken hat, auch die aufgeplusterte weiß-graue Stoffblume
über der Tanzfläche bekam ihr Blut weg... Das neue Album
der Salzburger Walpurgis Rites – Hexenwahn
steht in den Startlöchern und wird am 9. Oktober veröffentlicht
werden, auf dem HELLFLAME gab es schon mal einen ersten
Vorgeschmack ;)

Auf ::
NAPALM
DEATH :: hatte ich mich besonders gefreut. Außerdem
kriegt man hier was für’s Geld. Wo andere Bands 6 bis
8 Songs spielen, gibt’s bei NAPALM DEATH 30 oder
so ;) Barney ließ sich gewohnt politisch über das aktuelle
Weltbefinden aus, setzte einmal mehr ein Zeichen gegen rechts
(Nazi Punks Fuck Off) und brach auch eine Lanze für
die Frau und entschuldigte sich mit: „unfortunately this
is a men’s world“. Die Briten wurden frenetisch abgefeiert,
allenthalben gab es entweder Barney-Rufe oder wurde NAPALM
DEATH skandiert, was ein Grinsen auf die Gesichter der Jungs
zauberte und Barney dazu veranlasste, sich überschwänglich
zu bedanken. Übrigens hüpfte und bangte Shane Embury
(fast) wie ein junger Gott auf der Bühne rum, beim Party.San
stand er noch wie angenagelt auf der Bühne. Einmal mehr schade
wegen dem beschissenen Licht. NAPALM DEATH zu fotografieren
ist eh schon schwer, aber im Dunklen ist das fast unmöglich.
Mit Time Waits For No Slave vom gleichnamigen Album wurden
die Fans abgekämpft aber glücklich dann entlassen.

Ein düsteres
Intro leitete den Gig von :: 1349
:: ein, zu dem sich Mr. Kvarforth splitterfasernackt
aber mit Corpsepaint auf dem Bühnenboden wälzte und
ins Mikro hauchte. Höchst bizarr das Ganze, keineswegs Image-dienlich
und die Groupies dürften nun auch Reihenweise abgewunken
haben im Angesicht der männlichen Winzigkeit *prust* Jetzt
kann ich seine BPS und das damit verbundene SSV nachvollziehen...
1349 legten eine mystisch düstere und blackmetallisch eine
bitterböse Show hin. Allerdings waren die häufigen instrumentalen
Zwischenspiele eher störend, unterbrachen den Fluss der Band,
anstatt Atmosphäre aufzubauen. Auf CD dürfte das allerdings
ein fulminantes Hörvergnügen ergeben. Neben Songs vom
aktuellen Album Revelations Of The Black Flame,
ging man musikalisch auch durch alle anderen Alben, bis hin zum
Klassiker Riders Of The Apocalypse von Liberation.
Ach übrigens... und noch ’n Fake: hinter den Fellen
saß natürlich nicht Frost, sondern irgendwer sonst
:/
Setlist: Invocation, Nathicana, Riders Of The Apocalypse,
Serpentine Sibilance, I Am Abomination, Singer Of Strange Songs,
Maggot Fetus… Teeth Like Thorns, Sculptur Of Flesh

20 years of
excellence! So, man hing zwar hinterher, aber endlich war es Zeit
für den Headliner, für viele der einzige Grund das HELLFLAME
überhaupt zu beehren. Die Jungs feiern Jubiläum –
schon seit 20 Jahren beglücken uns die Schweden mit exzellentem
Death Metal! Leider sahen :: DARK
TRANQUILLITY :: einem geschrumpften Publikum gegenüber,
das aber umso agiler mitging und die Band begeistert abfeierte.
Die Schweden gewinnen immer, auf ganzer Linie! Die sind so was
von sympathisch, und gleichermaßen professionell. Die Jungs
haben ihren Spaß, übertreiben es aber nie, so dass
sie immer ne geile Show hinlegen. Ganz großes Kino war,
das sie ThereIn von meinem Lieblingsalbum Projector
gespielt haben! Eine Rarität! Aber auch so ließ die
Jubiläums-Show kaum Wünsche offen ;)
Setlist: The Treason Wall, Lost To Apathy, The Lesser
Faith, Focus Shift, Lethe, The Wonders At Your Feet, Final Resistance,
Inside The Particle Storm, Misery's Crown, Edenspring, ThereIn,
Yesterworld, Punish My Heaven, The Mundane And The Magic - Terminus

Danach zog
es die meisten nach Hause. Von großer After-Show Party war
nix zu sehen und zu spüren. Gut, ich war schließlich
auch kaputt. Also rein ins Auto und wech!