Alle
Jahre wieder tauchen DARK TRANQUILLITY in Graz auf und
beehren das Orpheum.
Auch die Where Death Is Most Alive Tour führte die sympathischen
Mannen rund um Mikael Stanne glücklicherweise in die steirische
Hauptstadt. Die Location war trotz des herbstlich-trüben
Dauerregentages zu gut zwei Dritteln mit etwa 500 Metalfans gefüllt,
die teilweise aus Slowenien angereist waren. Im Vorprogramm übernahmen
für knapp eine Stunde lang die Düster-Death-Metal-Meister
INSOMNIUM die Anheizerrolle. Die dritte Band des Abends
SCAR OF THE SUN verpassten wir aufgrund der verfrühten
Beginnzeit.
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Fotos ::
INSOMNIUM
– Where The Last Note Broke
Das
aktuelle Album zählte ohne Wenn und Aber zu den herausragenden
Musikdokumenten im Vorjahr: mit Across The Dark
haben :: INSOMNIUM
:: ihre Energien gebündelt und so hofften wir
auf ein herausragendes Konzertereignis. Schade nur, dass da der
Sound nicht ganz mitspielte, der heute recht dumpf daherkam und
die Gitarren ein wenig in den Hintergrund rückte. Die Motivation
der Band selbst beeinträchtigte das nicht, mit guter Laune
setzten die Musiker hauptsächlich auf Songs von oben genanntem
Hitscheibchen. Vor allem Where The Last Wave Broke (DER
Hit im Programm schlechthin!!!) und The Harrowing Years
gefielen und rissen die Besucher zu längerem Beifall hin.
Ein paar mal klang der Klargesang wohl ein bisschen schräg,
doch das glichen die durchgehend hochklassigen Melodien wieder
mehr als aus. Auch ein brandneues Lied namens Weather The Storm
wurde ins Programm aufgenommen und wies die bekannten Merkmale
in den Arrangements auf: treibende Gitarrenparts und ein ruhiges
Break. Die Finnen müssen meiner Meinung nach vor allem beim
Publikumskontakt noch eine Schippe zulegen, mehr als „Graz,
ihr seid super!“ muss schon kommen, um das Auditorium mitzureißen.
So konnte die Band letztendlich die Magie, die ihre düstermelancholischen
Hymnen ausstrahlen, nicht vollends auf der Bühne entfalten.
Außerdem haben die Finnen wohl ihren Keyboarder vergessen…
Setlist: Equivalence, Down With The Sun, Where The Last
Wave Broke, The Killjoy, Weather The Storm, The Harrowing Years,
The Gale, Mortal Share, Devoid Of Caring, Weighed Down With Sorrow
DARK
TRANQUILLITY – Where Music Is Most Alive
Die
Sache mit dem Publikumskontakt sah dann bei den Schweden ganz
anders aus. Mikael Stanne kam auf die Bühne geschossen und
hätte sich am liebsten wohl gleich in die Menge geworfen.
Er verbrachte jedenfalls den Großteil des Auftritts am vordersten
Bühnenrand :) Die anderen Musiker hielten sich ein wenig
im Hintergrund und so stand der wie immer bestens gelaunte Sänger
voll im Mittelpunkt. Das Konzert war ein Gesamtkunstwerk aus Sound
und Diaprojektion, die perfekt auf die Show abgestimmt war. ::
DARK
TRANQUILLITY :: boten einen spannenden Streifzug
durch viele ihrer Schaffensphasen, klarerweise so manch Neues
von We Are The Void wie etwa den Ohrwurm The
Fatalist, mittelaltes von Haven oder uraltes
von The Gallery. Mir gefällt an den Schweden,
dass sie keine Phase ihrer Karriere fallenlassen, sondern jeder
Zeit ihren Entfaltungsraum bieten – und das sehr authentisch!
Die stimmungsvollsten Reaktionen riefen Monochromatic Stains
und vor allem das geniale ThereIn hervor. Der Gesang, auch
das klare Timbre, war perfekt und auch technisch gab es nichts
zu bemängeln. Bei den Zugaben tauten auch die Instrumentalisten
vollkommen auf und bangten was das Zeug hielt. DARK TRANQUILLITY
können anscheinend keine schlechten Konzerte spielen, aber
vollkommen mitreißend agierten sie heute nicht, vielmehr
routiniert und auf saubere Umsetzung bedacht.
Setlist: At The Point Of Ignition, The Fatalist, Damage
Done, Lost To Apathy, Monochromatic Stains, The Gallery, The Wonders
At Your Feet, Iridium, Shadow In Your Blood, Focus Shift, Icipher,
Dream Oblivion, Misery´s Crown, Haven, Punish My Heaven
// Final Resistance, ThereIn, Terminus (Where Death Is Most Alive)