LETZTE 
                  INSTANZ - DIE APOKALYPTISCHEN REITER - DARKSEED - SIEGFRIED 
                  - ASTERIUS - ELIS - DARK SEASON - POSSESSION - YARVIS
                MY 
                  DYING BRIDE - PUNGENT STENCH - ANCIENT - HOLLENTHON - ASHES 
                  YOU LEAVE - DOOMSWORD - GARDENS OF GEHENNA - MASTIC SCUM - VOICES 
                  OF DECAY - SUNTERRA - TOUGH TRACE
                Wenn man 
                  bedenkt, wie die Situation vor drei Jahren ausgesehen hat, als 
                  mit dem Mind Over Matter das einzige Metalfestival in Österreich 
                  abgesagt wurde, so ist es wirklich erfreulich, dass es mittlerweile 
                  doch einige Veranstalter in Österreich gibt, die Festivals 
                  organisieren. Als ich dann erfahren habe, dass MY DYING 
                  BRIDE am SKELETON BASH spielen sollten war es 
                  natürlich klar, wo ich an diesem Wochenende hinfahre, so 
                  hatte ich doch bereits 6 ½ Jahre gewartet diese Wahnsinnsband 
                  wieder auf der Bühne zu erleben. Leider begann das Ganze 
                  schon am Freitag um 12 Uhr und aufgrund der langen Fahrt und 
                  den Berufen meiner Mitfahrer konnten wir erst um etwa 18 Uhr 
                  am Festivalgelände sein, weswegen wir einige Bands verpassten. 
                  (Dunja)
                Freitag 
                  
                Mit ihrem 
                  ersten Österreich-Gig konnten ASTERIUS 
                  im Verlaufe ihrer Darbietung zahlreiche Leute in die Halle locken, 
                  machten es mit ihrem "Cosmic Metal" dem Publikum aber 
                  nicht gerade leicht. Nachdem ich ihre Eigenproduzierte Debüt 
                  CD bereits seit längerer Zeit zu Hause habe, war ich auf 
                  die Deutschen sehr gespannt, wie sie ihre Musik live umsetzen 
                  würden. Das Ergebnis war leider etwas ernüchternd, 
                  obwohl sich die Band sichtlich Mühe gab und äußerst 
                  sympathisch wirkte. Irgendwie schien ein roter Faden in den 
                  Songs zu fehlen, denn von Blastbeats über Power Metal zu 
                  Death Metal-Riffgewitter und Electro-Parts wurde alles geboten, 
                  wirkte aber zumindest live sehr bizarr und vertrackt, weshalb 
                  auch nur begrenzt Stimmung unter den Leuten aufkam. Man darf 
                  gespannt sein, wie sich ASTERIUS' 
                  Label-Debut, welches im Oktober erscheint, anhören wird 
                  - hoffentlich nicht derart schräg!
                
                  SIEGFRIED 
                  hatten anschließend doppelt leichtes Spiel, da sie mit 
                  ihrem verhältnismäßig einfachen Epic Metal für 
                  Party-Stimmung sorgten und gleichzeitig einen Heimvorteil verbuchen 
                  konnten. Die achtköpfige (!) Band, welche unter anderem 
                  drei Sänger vorzuweisen hat und die halbe Darkwell-Mannschaft 
                  in ihren Reihen zählt, präsentierte sieben Songs und 
                  verbreitete sichtlich gute Laune unter den Zuschauern. Man mag 
                  von den klischeehaften deutschen Texten halten was man will, 
                  auf der Bühne machte die Darbietung einfach Spaß, 
                  selbst wenn die Tiroler mit Soundproblemen zu kämpfen hatten. 
                  (Medion)
                Von DARKSEED 
                  hatte ich bis dato noch nichts gehört, was sicherlich für 
                  meinen Gesamteindruck nicht unbedingt förderlich war, denn 
                  das Material kommt auf CD sicherlich besser an als auf der Bühne. 
                  So konnte mich die Band absolut nicht mitreißen, ich stand 
                  eher gelangweilt da und verließ die Halle so schnell wie 
                  möglich – dass die Deutschen auf Platte sicherlich 
                  ein Ohrenschmaus sind mag ich ja nicht abstreiten, aber live 
                  war’s wohl dann doch nix.
                Und dann 
                  war es auch schon Zeit, für eine Band, die die Herzen der 
                  Österreichischen Fans in den letzten Jahren im Sturm erobert 
                  hatte und deren Erfolg beim heutigen Gig nichts im Wege stehen 
                  sollten: den APOKALYPTISCHEN 
                  REITERN. Wie erwartet fegten die Herren um den 
                  energischen Sänger Fuchs und den ewig ernst dreinblickenden 
                  Keyboarder Dr.Pest (der diesmal übrigens die Hälfte 
                  des Sets mit einer SM-Maske spielte) alles von der Bühne 
                  weg und boten ihren Fans eine Energiegeladene Show, bei der 
                  natürlich Klassiker wie The Iron Fist, Reitermania 
                  und das legendäre Metal Will Never Die nicht fehlen 
                  durften. Die Fans, die nicht genug bekommen konnten dürften 
                  aber vertröstet sein – denn bereits am Metalfest 
                  Vienna geben die REITER 
                  wieder einmal ihre Musik zum Besten.
                DIE 
                  LETZTE INSTANZ war als Headliner – meiner 
                  bescheidenen Meinung – zwar deplaziert, 
                  konnte aber die Fans ebenso begeistern, was wohl an der ansehnlichen 
                  Bühnenshow gelegen hat. So blieb keiner der Herren auch 
                  nur ein paar Sekunden am selben Platz stehen, sogar Geiger Muttis 
                  Stolz war fast permanent am Herumhüpfen, ohne sich dabei 
                  zu verspielen. In gewohnter Manier gab es dann auch noch die 
                  obligatorische Pyroeffekt- und Lichtshow, die wohl jedem der 
                  Anwesenden in Erinnerung bleiben wird. Nette Show, doch nicht 
                  ganz das, was ich mir unter einem Headliner vorstelle.
                Nachdem 
                  im Hafen die letzten metallischen Klänge am Abklingen waren 
                  schlug es uns noch zur Aftershowparty ins Innsbrucker Abyss, 
                  wo man bei feiner musikalischer Beschallung noch bis in die 
                  Morgenstunden weiterfeiern konnte.
                Samstag 
                   
                Nachdem 
                  die Sonne uns bereits um 8 Uhr aus dem Zelt vertrieb und wir 
                  den Vormittag damit verbrachten den regulären Flohmarkt 
                  zu inspizieren, der auf dem Hafengelände aufgebaut war 
                  (die Blicke der Leute werde ich wohl nie vergessen) dauerte 
                  es etwas länger als geplant bis die erste Band spielen 
                  konnte, da DIE 
                  LETZTE INSTANZ darauf bestanden hat mit ihrer eigenen 
                  Backline zu spielen und es dementsprechend länger dauerte 
                  die Festival-Backline wieder aufzubauen. Leider hatte dies zur 
                  Folge, dass den folgenden Bands die Spielzeit enorm gekürzt 
                  wurde, was zwar sehr schade war, aber wohl zu den üblichen 
                  Pannen eines Festivals gehört.
                So standen 
                  als erste TOUGH 
                  TRACE auf der Bühne, von denen ich ebenfalls 
                  noch nichts gehört habe, weswegen ich auch nicht sagen 
                  kann woher die Burschen überhaupt sind bzw. wie lange es 
                  die Band schon gibt. Gebracht wurde 80er Jahre Metal im Stile 
                  alter Metallica – zwar nett anzuhören, aber nichts 
                  Besonderes.
                SUNTERRA 
                  aus Wien habe ich mittlerweile schon etliche Male 
                  gesehen, so war auch dieser Auftritt für ihre Verhältnisse 
                  gelungen – mir gefällt der Gothic Metal nämlich 
                  nicht besonders. So wurde in gewohnter Manier das Wechselspiel 
                  Dame/Herr gebracht, bei einigen Teilen griff Sänger Carlos 
                  zur Querflöte und gab den Songs somit ein eigenes Flair. 
                  Dass die Band nicht gerade glücklich darüber war, 
                  bereits nach ihrem Hit, dem Falco Cover Out Of The Dark 
                  die Bühne verlassen zu müssen, war verständlich, 
                  aber nachdem die Wiener sowieso so oft live präsent sind 
                  (zumindest im Osten Österreichs) sollte dies für die 
                  Fans verschmerzbar sein. (Dunja)
                VOICES 
                  OF DECAY verpassten wir leider aufgrund dringender 
                  Nahrungsaufnahme bzw. Schlafaufholung.
                MASTIC 
                  SCUM hatten 
                  ebenfalls noch schweren Stand, als sie als dritte Band des Tages 
                  die Bühne enterten. Die Speerspitze des Österreichischen 
                  Grindcores rackerte sich redlich ab, wurde aber ziemlich ignoriert 
                  und sorgte nur für spärlichen Applaus. Scheinbar passt 
                  diese Stilistik nach wie vor nicht auf Festivals, denn qualitativ 
                  gab’s an dem gebotenen Material nichts auszusetzen.
                Deutschlands 
                  Dark Metaller GARDENS 
                  OF GEHENNA konnten nicht wirklich überzeugen. 
                  Besonders durch den sterilen Drumcomputer wirkte das ganze Material 
                  sehr playback-mässig. Auch ihre Songs vermögen nicht 
                  zu beeindrucken, wenngleich man ihnen zugute halten muss, dass 
                  sie doch sehr eigenständig zu Werke gehen. (Medion)
                 Die Kroaten 
                   ASHES 
                  YOU LEAVE durften wir ja bereits im Zuge der Shadowcast 
                  Tour betrachten, somit war das Ganze nicht mehr so neu für 
                  uns. Begeistern konnte mich der Auftritt allerdings nicht, was 
                  wohl eher daran liegt, dass ich mit der Stimme der Sängerin 
                  Marina nicht wirklich zurechtkam – allzu hohe Frauenstimmen 
                  nerven ganz einfach. Ansonsten wirkte die Band auf der Bühne 
                  sehr spielfreudig und Marina wusste es nicht nur steif am Platz 
                  zu stehen um gelegentlich mit den Armen zu wackeln, sondern 
                  bangte und spielte Luftgitarre, was an sich sehr sympathisch 
                  war. Aber die Musik ist eben nicht ganz so meins… (Dunja)
                HOLLENTHON 
                  waren der heimliche Headliner des Abends. Nicht nur, dass Martin 
                  Schirenc einen der eindrucksvollsten Frontmänner der österreichischen 
                  Metal-Szene darstellt, vielmehr fahren sie mit ihren bombastischen 
                  Samples einen Wahnsinnssound auf, der einen nur so mitreißt. 
                  Während mich die Band auf CD nicht wirklich überzeugen 
                  kann, sind sie live eine Macht. Mit einem Best-Of-Set aus ihren 
                  beiden Alben konnten sie nicht nur mich vollends begeistern, 
                  sondern versetzten auch drei Viertel der Halle in Trance. HOLLENTHON 
                  wirkt, vielleicht auch deshalb, weil ihre Musik eine völlig 
                  eigenständige Richtung einschlägt, die aber für 
                  fast jeden Metal-Fan was bieten kann... (Medion)
                Auf ANCIENT 
                  war ich doch schon recht gespannt, weil diese Band doch ein 
                  gewisser Kultstatus umgibt. Leider wurde ich enttäuscht, 
                  denn bis auf Sängerin Deadly Kristin – die übrigens 
                  in Flip Flops auf der Bühne stand – die den Hauptteil 
                  des Black Metal Gekreisches übernahm war nichts Besonderes 
                  daran. Hinzu kam, dass die Protagonistin dermaßen demotiviert 
                  dastand, dass einem selber jegliche Stimmung verging. Gut, das 
                  Material war recht nett anzuhören, aber wenn eine Band 
                  einen solchen Status genießt erwartet man sich doch besseres... 
                  (Dunja)
                Da sich 
                  Amon Amarth selbst eins ausgewischt hatten, indem sie in Schweden 
                  am Flughafen mit bewusstseinserweiternden Substanzen erwischt 
                  wurden, konnte mit PUNGENT 
                  STENCH ein würdiger Ersatz gefunden werden, 
                  wenngleich die Band bereits im vorigen Jahr beim Bash angetreten 
                  war. Trotzdem handelte es sich dabei um eine optimale Lösung, 
                  zumal ja bereits 2/3 der Mannschaft in Form von HOLLENTHON 
                  vor Ort waren. Die Wiener zeigten sich spielfreudig wie eh und 
                  je, sorgten mir ihrem "Weana Schmäh" zwischendurch 
                  für ein wenig Auflockerung und zockten sich durch ein farbenfrohes 
                  Programm, in dem kein "Hit" ausgelassen wurde. Mit 
                  dem abschließenden Cover La Bamba schlossen sie 
                  ihr Set und machten Platz für den heiß ersehnten 
                  Headliner des Abends... (Medion)
                Sehnsüchtigst 
                  habe ich diesen Augenblick erwartet und zusammen mit einigen 
                  anderen MY 
                  DYING BRIDE Huldigern stand ich dann in der ersten 
                  Reihe, mit Tränen in den Augen als die Götter aus 
                  England endlich die Bühne betraten. Sänger Aaron wusste 
                  die sowieso schon wahnsinnig intensiven Songs mit seiner gequälten 
                  Mimik und Ausdrucksweise auf der Bühne voll zu unterstützen, 
                  so dass eine dermaßen intensive Atmosphäre entstand, 
                  die nicht nur mich vollkommen überrumpelte. Neben den neuen 
                  Songs wie She Is The Dark kamen aber vor allem die 
                  alten Stücke wie etwa The Cry Of Mankind oder 
                  das geniale A Kiss To Remember besonders gut an, auch 
                  das Keyboard wurde so eingesetzt dass es der nicht mehr existenten 
                  Geige glich. Eine wahrliche Gänsehaut überkam mich, 
                  als das Publikum die diversen Geigenklänge mitsang und 
                  summte – eine göttliche Stimmung. Einziger Wehmutstropfen 
                  war, dass das Konzert viel zu kurz dauerte und nicht mal eine 
                  Zugabe gebracht wurde, obwohl ich zusammen mit einer anderen 
                   MY 
                  DYING BRIDE Verehrerin noch minutenlang danach 
                  schrie (ein Gruß an Lisi an der Stelle ;-)) – wenn’s 
                  nach mir gegangen wäre hätten die Engländer noch 
                  6 weitere Stunden spielen können. Ein wahrhaft würdiger 
                  Abschluss für dieses Festival – bleibt nur zu hoffen, 
                  dass ich nicht wieder 6 ½ Jahre auf eine Rückkehr 
                  warten muss und dass beim nächsten mal mehr alte Stücke 
                  und vor allem länger gespielt wird. (Dunja)