Efterklang 
                - The Black Heart Procession - Olafur Arnalds - Crippled Black 
                Phoenix - Long Distance Calling - Grails - Samavayo - Nils Frahm 
                - Aucan 
               
                Amen Ra - Taint - Tephra - Leech - Elyjah - Robin Tom Ring - Kam:As 
                - Formelwesen - Zatorkrev 
              Obwohl 
                Zeit satt, ist der Geist bereits wieder um 8 Uhr munter, während 
                der Körper gerne bis Mittag geruht hätte ;) Ok, Kompromiss: 
                Gehirnarbeit im Bett mit dem Notebook auf den Knien und den Bericht 
                des ersten Tages runtergetippt ;) Bevor ich wieder das Festivalgelände 
                entere, schau ich noch kurz bei der Neueröffnung des „The 
                Metal Shop“ in Friedrichshain vorbei, der im Übrigen 
                mit geilen Vinylsachen aufwarten kann.
              :: 
                Fotos ::
              Dann geht 
                es auch schon auf der großen Bühne los, auf der das 
                Trio :: AUCAN 
                :: die drei Nasen davor beschallt. Hektisches Schrauben 
                an zahllosen Effekten und Synth... hmmm… ne Mischung aus 
                Drum’n’Beats, Techno und experimentellen Klängen? 
                
              
              Auf :: 
                ZATOKREV 
                :: war ich schon im Vorfeld neugierig, das sie jene 
                spezielle Mischung aus alles zerstörenden, emotional zerreißenden 
                Post Rock spielen, dessen Urväter Neurosis sind. Aber zunächst 
                hieß es ein paar technische Probleme zu überbrücken 
                (der Gitarren-Amp von Frederyk Rotter ist ausgestiegen). Ein paar 
                Scherze am Rande, eine kleine A-Kapella-Einlage und ein Drum-Bass-Solo… 
                aber dann... wurde die kleine Bühne in Schutt und Asche gelegt.
              
              :: 
                NILS 
                FRAHM :: gehört zu dem Drittel an Musikern 
                auf diesem Festival, von denen ich vorher noch nie etwas gehört 
                habe. Tatsächlich handelte es sich um einen von russischen 
                Komponisten (I love Schostakowitsch) geprägten Pianisten, 
                der an einem wunderschönen, uralten Klavier unglaublich schöne, 
                melancholische Sonaten spielte *seufz* Sein Klavier-Solodebüt 
                 Wintermusik steht bei mir nun auf der „haben-wollen“-Liste!
              
              :: 
                FORMELWESEN 
                :: streckten danach den Zeitplan um eine viertel Stunde, 
                bis sie alle Details auf der Bühne und am Laufen hatten. 
                Das von der Band kreierte digitale Maskottchen leitete via Leinwand 
                die Show ein und auch wieder aus, während seine beiden grafischen 
                Erschaffer im netten Kostüm die Live-Performance unterstützten. 
                Die eigentliche Band agierte vermummt mit den Kapuzen ihrer grauen 
                Sweater und spielt eine Mischung aus experimentellen Jazz und... 
                ähm... Elektronikas? Klasse Konzept, musikalisch nicht wirklich 
                mein Ding. 
              
              Danach wurde 
                es weniger kompliziert, die Berliner :: 
                SAMAVAYO 
                :: legten einen schnörkellosen Indie/Alternative/Pop-Sound 
                auf die Bühne. Nicht spektakulär, aber erfrischend :) 
                
              
              Ohne Verzögerung 
                geht es weiter zu :: KAHM:AS 
                :: Es wurde ein bisschen progressiver, ein bisschen 
                vertrackter – musikalisch, aber auch ein bisschen rockiger, 
                als noch eben auf der Hauptbühne. Was mittlerweile deutlich 
                auffällt, ist der nicht besonders gute Sound und allzeit 
                zu leise Gesang bei den Bands auf der kleinen Bühne. Auch 
                hier gibt es irgendwo ne Box, die einen Wackelkontakt zu haben 
                schein, ab und zu knuspert und bröselt es. 
              
              Mit :: 
                GRAILS 
                :: gab es eine weitere außergewöhnliche 
                Instrumentalband aus dem Hause Neurot Recordings. Keine Ahnung, 
                wie man diese Musik beschreiben soll. Zutiefst emotional und intensiv. 
                Hier empfiehlt sich nur: Hinsetzen! Augen zu! Und hören! 
                Mit allen Sinnen. Denn die Musik hallt nach in jeder einzelnen 
                Faser des Körpers!
              
              Der Sänger/Songwriter 
                 :: ROBIN 
                TOM RINK :: (der erstaunlicherweise aus Münster 
                stammt???), holte sich die Musiker von Elyah zur Unterstützung 
                mit auf die Bühne. Auch hier gab’s gesangliche Probleme, 
                von technischer Seite aber auch bei Robin selbst, dessen Stimme 
                manchmal deutlich ihre Grenzen erreichte. 
              
              Endlich wieder 
                eine Band ganz nach meinem Geschmack ;) :: 
                LONG 
                DISTANCE CALLING :: verschwanden kurz vor dem Festival 
                vom Line-Up, stattdessen wurde nur noch ein special guest angekündigt. 
                Was war passiert? Die Münsteraner fielen der 250 km Klausel 
                des Wave Gotik Treffens zum Opfer, das wohlgemerkt erst in 2 Wochen 
                stattfindet, durften zwar spielen aber keine Promotion für 
                ihren Auftritt machen. Was für ein hanebüchener Schwachsinn!!! 
                Ehrlich! Jedenfalls reichte die knapp bemessene Spielzeit für 
                gerade drei Songs, was die Jungs aber nicht davon abhielt, diese 
                mit der üblichen Intensität und Energie zu spielen, 
                so dass sie im Handumdrehen das Publikum in der Hand hatten und 
                begeistert entlassen wurden ;)
              
              Zurück 
                zur kleinen Bühne, mit den gleichen Jungs von eben aber ganz 
                anderer Musik :: ELYJAH 
                :: Gediegener, netter Indie Rock mit der schönen 
                Melodien und einem Schuss Melancholie.
              
              Und wieder 
                eine absolute lohnenswerte Neuentdeckung :: 
                CRIPPLED 
                BLACK PHOENIX :: Ich blieb wie gebannt vor der 
                Bühne stehen und lauschte andächtig mit geschlossenen 
                Augen. Wieder ein Sound, der kaum zu fassen ist, muss auch nicht. 
                Pink Floyd lässt sich als Einfluss ausmachen (Troublemaker), 
                ganz großes Kino auch der Song Rise Up And Fight. 
                Die Briten verstehen es wunderbar Spannungen und Dynamiken aufzubauen, 
                die sich dann beinahe eruptiv entladen. Großartige Band!
              
              Noch eine 
                Band, auf die ich mich unbändig gefreut hatte. Die Schweizer 
                von :: LEECH 
                :: hatte ich leider auf ihrer Tour mit Long Distance 
                Calling im letzten Jahr nicht sehen können. Das aktuelle 
                Album Stolen View läuft bei mir nach wie vor 
                auf Dauerrotation. So, und endlich bekomm ich sie auch live! Die 
                Bühne war vielleicht etwas eng für das Quintett, dennoch 
                legten LEECH einen begnadeten Gig hin. Grandios!
              
              Danach wurde 
                es sehr Isländisch ;) Während bereits wieder einige 
                Flughäfen dank des spukenden Eyjafjallajökull gesperrt 
                wurden, hatte :: OLAFUR 
                ARNALDS :: und sein Streicherquartett offensichtlich 
                keine Probleme Berlin per Flieger zu erreichen. Mr. Arnalds bat 
                sein Publikum sich hinzusetzen, um so eine angenehmere Atmosphäre 
                zu erschaffen, was auch umgehend angenommen und ausgeführt 
                wurde. Die Mitte der großen Bühne wurde von den vier 
                Mädels mit Violine und Kontrabass beherrscht, während 
                der Meister am linken Rand hinter seinen Keys und Synths agierte. 
                Die Isländer sollten die erste und einzige Band des Festivals 
                bleiben, die mal wirklich annehmbares Licht hatte… 
              
              *Seufz* 
                :: TEPHRA 
                :: hab ich schon lange nicht mehr live gesehen, das 
                letzte Mal in 2007 zusammen mit den Red Sparrowes. Am Line-Up 
                hat sich was geändert. Es gibt nen neuen (live) Basser und 
                der Keyborder ist auch nicht mehr dabei. Es gab neue Songs, aber 
                ein neues Album steht derzeit noch aus. Der Sound war mal wieder... 
                na ja, tat der Show an sich aber keinen Abbruch, da steckte genug 
                an Energie und Aggression drin, um kleinere Unzulänglichkeiten 
                im Sound massiv zu übertönen ;) 
              
              Von der :: 
                THE 
                BLACK HEART PROCESSION :: hatte ich mir anschließend 
                irgendwie mehr versprochen. Vielleicht hab ich bei der Vielzahl 
                an neuen Bands aber auch einfach nur was durcheinander geworfen. 
                Höchst interessant allerdings war die Tatsache, was für 
                wunderbare Klänge man einer Fuchsschwanzsäge mittels 
                Streicherbogen so entlocken konnte ;) 
              
              Danach ließ 
                ich gewissermaßen die Zügel schleifen ;) Eigentlich 
                wollte ich mich todmüde und nach wie vor schwer erkältet 
                ins Hotel begeben, da der Zug heimwärts sehr früh startete 
                und ich nach der heimischen Landtagswahl ja auch noch eine Nachtschicht 
                auf dem Dienstplan hatte. 
                Tatsächlich blieb ich beim gepflegten Bier und Rotwein auf 
                dem Festival hängen, hörte lediglich die Shows von :: 
                TAINT 
                :: und :: EFTERKLANG 
                ::, und stand beim Festival-Rausschmeißer AMEN 
                RA nachts um 1 immer noch vor der Bühne ;) 
               Aus irgendwelchen 
                Gründen hatte ich bei :: AMEN 
                RA :: was Doomiges im Kopf, stattdessen gab es 
                typisch Neurosis-beeinflußten, zwar langsamen, dennoch heftigen 
                Post Rock. Dummerweise im übervollen Foyer, beim schlechtesten 
                Sound auf der kleinen Bühne und im Dunklen. Quasi. Lediglich 
                drei Neon-Stäbe wie man sie bei Reparaturen unters Auto hängt, 
                lagen unten rum. Darüber hinaus blieb der Sänger ganz 
                und der Rest der Band teilweise mit dem Rücken zum Publikum 
                stehen. Ok, dann eben die Kamera eingepackt und gegen ein Glas 
                Wein eingetauscht ;) 
              Danach 
                wurde es sehr, sehr spät, die Nacht (Nacht?) sehr kurz und 
                das Aufstehen viel verdammt schwer. No rest fort he wicked… 
                hehehe ;) Bleibt zu hoffen, dass wir uns im nächsten Jahr 
                beim FRICTION FEST wiedersehen :) Ich hätte da jede 
                Menge Ideen, welche Bands man diesmal auf’s Billing packen 
                könnte... *lach*