Moonsorrow 
                - Suidakra - Adorned Brood - Gernotshagen - Helfahrt - Andras 
                - Slartibartfaß - Obscurity - Elivagar - Battlesword
              Am 
                13.09.2008 fand zum Ausklang des Sommers in der Fabrik in Köln-Niehl 
                als Teil eines zwei Tage andauernden Festivals das UNDER YGGDRASIl 
                FESTIVAL statt. Nachdem es auf der Hinfahrt wettertechnisch 
                noch recht düster aussah, hatten wir aber den ganzen Tag 
                über Glück mit dem Wetter, zwischendurch konnten sogar 
                für ein paar Minuten die Sonnenbrillen zum Einsatz gebracht 
                werden ;)
                Leider hatte aber das seit Tagen nicht grade überragende 
                Wetter und sicherlich auch die um diese Jahreszeit bereits einsetzende 
                Festivalmüdigkeit vor allem zu Beginn für eher spärlichen 
                Besucherandrang gesorgt, so dass die erste Band lediglich vor 
                einer Handvoll Leuten spielen durfte.
              :: 
                BATTLESWORD 
                ::, die Gewinner des im Vorfeld ausgetragenen Band-Votings, 
                hatten ihren erst zweiten Auftritt nach der Neuformation und zugleich 
                die wie fast immer undankbare Aufgabe den Tag zu eröffnen. 
                13.30 Uhr ist doch etwas früh, und auch Sänger Axel 
                war es offenbar nicht gewohnt um diese Tageszeit Bühnenluft 
                zu atmen, da er in seinen Ansagen zumeist schon Abend hatte *g*
                Mit etwas älterem Material sowie zwei Songs von neuen Demo 
                boten BATTLESWORD den wenigen schon Anwesenden allerdings 
                einen ansprechenden Auftakt, und obwohl Axel davon sprach, dass 
                man ja bald Spaß mit den „guten Bands“ haben 
                werde, waren die Reaktionen doch wohlwollend und auch im nachhinein 
                durchweg positiv. Müsste ich Bands nennen, deren Einfluss 
                erkennbar war, käme da beispielsweise was aus der Richtung 
                von Amon Amarth in Frage, allerdings mit etwas mehr Betonung melodischer 
                Anteile… alles in allem jedenfalls durchaus ansprechender 
                melodischer Death Metal, der mehr Zuschauer verdient hätte.
                Setlist: Chapter II, Baptized In Fire, Fire And Storm, 
                This Silent Night, Bloody Reign, 13th Black Crusade, Last Rising 
                Sun
              :: 
                ELIVAGAR 
                :: kannte ich zuvor bestenfalls dem Namen nach, aber 
                irgendetwas Musikalisches konnte ich mit dem Namen nicht verbinden. 
                Die noch recht junge Truppe spielte einen Mix aus Pagan und Folk 
                Metal, wobei der Keyboarder zusätzlich noch die Flöte 
                und den cleanen Gesang übernahm, während der etatmäßige 
                Vokalist Joshy sowohl Growls als auch Kreischgesang produzierte. 
                Insgesamt war das Gebotene gar nicht schlecht gespielt, aber, 
                was vor allem die durch die Flöte mitgebrachten Melodien 
                anging, auch teilweise nicht über die Maßen kreativ… 
                einige Male hatte ich den Eindruck, die Songs unterscheiden sich 
                hauptsächlich durch einen Wechsel der Tonlage, während 
                die Flöte unbeirrt immer den gleichen Stiefel runterspielte. 
                Zusammen mit dem zumindest an diesem Tag offenbar nicht optimal 
                getroffenen Sound insgesamt nur mit dem Prädikat ausbaufähig 
                zu belegen.
                Setlist: Ruhm Der Schlacht, Everywhere But Here, Fone 
                Demo Anneginne.., Wân, Wanderway, Refusal, Children's Crusade
              :: 
                OBSCURITY 
                :: haben noch immer keinen neuen Sänger, aber 
                mit Bony von den JaKas quasi einen Allround-Ersatzmann, der vermutlich 
                zur Not sogar das Schlagzeug übernehmen könnte. Dieses 
                Mal half er an der Gitarre aus, da zu allem Überfluss auch 
                noch Cortez aufgrund frischer Vaterfreuden ausgefallen war. Trotz 
                aller Besetzungsprobleme legten OBSCURITY aber einen gewohnt 
                guten und druckvollen Auftritt auf die Bretter und sorgten erstmals 
                für einige Bewegung im Publikum, wobei den Fans hauptsächlich 
                Ruhm und Ehr sowie Die Letzte Schlacht gut gefielen. 
                Nach letzterem hätte eigentlich schon Schluss sein sollen, 
                aber da die Band ihrem ehemaligen Gitarristen Dornaz auch noch 
                einen Kurzauftritt versprochen hatte, kloppten sie einfach noch 
                Bergisch Land hinterher, was seitens des Veranstalters 
                allerdings für leichten Unmut sorgte ;)
                So allmählich hat man sich an OBSCURITY mit Agalaz 
                als Sänger gewöhnt, der seine Sache auch da gut macht… 
                mal sehen ob überhaupt noch ein neuere Schreihals gebraucht 
                wird!? 
                Setlist: Bergische Löwen, Götterdämmerung, 
                Worringen, Ruhm und Ehr’, Battle Metal, Die letzte Schlacht, 
                Bergisch Land
              :: 
                SLARTIBARTFASS 
                :: hatte ich zuvor überhaupt nicht auf dem Schirm, 
                aber aufgrund des aus den Werken von Douglas Adams entlehnten 
                Namens konnte ich mir irgendwie vorstellen, dass das was taugt. 
                Naja, man kann sich eben täuschen. Die Band kam in Pagan- 
                und Folk-typischer Kostümierung inklusive Dudelsackspielerin 
                auf die Bühne, brachte dort aber leider außer einer 
                Menge Gedudel nicht besonders viel zusammen. Was man der Truppe 
                allerdings lassen muss, ist, dass die aufeinander abgestimmte 
                Holz-Optik sämtlicher Instrumente was hat. Bliebe dann noch 
                an Songwriting und Live-Performance zu arbeiten ;)
                Setlist: Herbstlied, Keltenschanze, Waldlauf, Erdmacht, 
                St. Cuthbert
              :: 
                ANDRAS 
                :: waren mit ihrem ziemlich aktuellen und beim Nocturnal 
                Hall recht gut bewerteten Album Iron Way im Gepäck 
                aus Sachsen angereist, und wurden aus mir nicht geläufigen 
                Gründen im Set vorgezogen. Sänger Ecthelion und seinen 
                Mannen war es egal, ANDRAS boten dem nach wie vor eher 
                phlegmatischen Publikums trotz des frühen Zeitpunkts eine 
                gute Show, wobei vor allem der Frontmann stimmlich, und hin und 
                wieder auch was die Bewegungen anging, ein wenig an Alan von Primordial 
                erinnerte. Neben einem ausgewogen zwischen Härte und symphonischen 
                Anteilen changierenden Set gab es von ANDRAS auch noch 
                den Spruch des Tages: Nachdem ein vorlauter Jüngling den 
                Sänger darauf hinweisen wollte, dass dieser das Mikro falsch 
                hielte, musste er sich vor versammelter Mannschaft anhören, 
                dass es vermutlich einen Grund dafür gäbe, dass er (also 
                der Jüngling) da unten und nicht auf der Bühne stünde… 
                und dass er sich aber von seiner Mami einen schönen Mantel 
                hat kaufen lassen *lol* Erstaunlicherweise war der Knabe danach 
                aber nicht einmal beleidigt, sondern schüttelte schon beim 
                nächsten Ton wieder wüst die Haare…
                Setlist: Intro, Miasma Track, Spellbreaker, The Pillory, 
                Across Those Highlands, Warriors Hill, Infested, Pagan Path
              :: 
                HELFAHRT 
                :: hatte ich das letzte Mal vor geraumer Zeit in den 
                Niederlanden auf der Tour mit den großartigen Helheim gesehen. 
                Seitdem hat sich die immer noch sehr jung wirkende Truppe sichtlich 
                weiterentwickelt. Die Bühnenpräsenz der Jungs war deutlich 
                ausgeprägter als damals, auch wenn man ihnen dafür nun 
                einen nicht zu übersehenden Schlag Selbstverliebtheit ansieht 
                ;) Musikalisch jedenfalls gab es nichts auszusetzen, die Songs 
                kamen druckvoll und ziemlich professionell rüber, und vor 
                allem mit dem letzten Teil mit Auf Nagelfars Deck und Sturmgewalt 
                kam auch das Publikum entsprechend in Wallung.
                Setlist: Markomannenzorn, Die Erde Birgt Den Tod, Lewwer 
                Duad Üs Slaav..., Irrlicht, Auf Nagelfars Deck, Sturmgewalt
              Mit :: 
                GERNOTSHAGEN 
                :: war direkt im Anschluss die nächste ziemlich 
                junge Truppe dran, die sich zudem musikalisch nicht übermäßig 
                von Ihren Vorgängern unterschied. Das führte dann dazu, 
                dass ich nach den ersten beiden Songs eher mal auf dem Gelände 
                rumlatschte, guckte wer noch so da war und noch das eine oder 
                andere Bierchen verkonsumierte. 
                Diejenigen die mir nachher davon berichteten waren ganz angetan 
                von dem Auftritt…
              :: 
                ADORNED 
                BROOD :: treten ja gar nicht so selten auf, dennoch 
                hatte ich die Band schon seit einiger Zeit nicht mehr live gesehen. 
                Diesmal durfte man gespannt sein, wie viel Material vom zur Veröffentlichung 
                anstehenden neuen Album Noor die Band wohl dabei 
                haben würde. Los ging es jedoch klassisch mit dem bekannten 
                Asgard und einigen anderen älteren Songs. Darunter 
                natürlich auch die immer gute Stimmung garantierende Cover-Nummer 
                7 Tage, Mit Sons Of The Damned und dem Titelsong 
                zum Festival, Under Yggdrasil, gab es dann zum Abschluss 
                auch noch die erhofften neuen Songs, die den Fans schon Appetit 
                auf das neue Album machten!
                Setlist: Asgard, Heldentat, Lebenslied, Pride Was My 
                Desire, Wigand, 7 Tage, Die Wiederkehr, Sons Of The Damned, Under 
                Yggdrasil
              :: 
                SUIDAKRA 
                :: …wie oft habe ich die nun dieses Jahr gesehen!? 
                Egal, die Auftritte der Band aus dem benachbarten Düsseldorf 
                machen immer Spaß, vor allem wenn sie, wie auch heute, ihren 
                Dudelsackspieler Axel mit an Bord haben. So gab es auch dieses 
                Mal, angeheizt vom kleinen aber stimmgewaltigen Frontmann Arkadius, 
                eine gute Stunde SUIDAKRA-Best-Of auf die Ohren, wobei 
                kaum einer der Klassiker aus der langjährigen Bandgeschichte 
                fehlte. Kein Wunder also, dass trotz inzwischen erheblich überschrittenem 
                Zeitrahmens nicht auf die Zugaben verzichtet wurde. Allerdings 
                wäre es auch kein wahrer SUIDAKRA-Auftritt gewesen, 
                wenn nicht am Ende noch die legendären Wartunes erklungen 
                wären!
                Setlist: Pendragon's Fall, Havoc, Dead Man's Reel, Gates 
                of Nevermore, The Well of Might, Darkane Times, Crown The Lost, 
                Forth Clyde // The IXth Legion, Wartunes
              :: 
                MOONSORROW 
                :: als einziger internationaler Act des Festivals fehlten 
                nun noch, und fingen dann auch gegen 22 Uhr, als das Festival 
                eigentlich schon hätte durch sein sollen, an. Die Finnen 
                durften so immerhin standesgemäß im Dunkeln spielen, 
                allerdings war es inzwischen auch arschkalt geworden, wogegen 
                die meisten Besucher mit dem Konsum geistiger Getränke und 
                heißer Bratwurst ankämpften. Dennoch blieben MOONSORROW 
                ihrer oben-ohne Tradition auf der Bühne treu und hielten 
                auch ansonsten alles was man sich von ihnen versprochen hatte. 
                Mit vor allem neuen Material wussten die Finnen das Publikum zu 
                begeistern, und auch wenn ich die Songs aufgrund des einen oder 
                andere zuviel mit Obscurity und Andras konsumierten Bieres nicht 
                mehr auf die Reihe kriege, fand ich die Songauswahl an dem Abend 
                sehr gelungen und gut ausbalanciert zwischen schnelleren Songs 
                und den epischen, weit ausladenden 10+x-Minuten Stücken. 
                Wie immer gut, und im Dunkeln auch wesentlich effektvoller als 
                beispielsweise ein Open-Air-Gig bei Sonnenschein wie Mitte des 
                Jahres beim RH Fest.
              Insgesamt 
                litt das Festival leider unter dem unbeständig wirkenden 
                Wetter und vermutlich auch unter der Mitte/Ende September vorhandenen 
                Festivalmüdigkeit der Fans. Ingesamt mögen vielleicht 
                300-350 Leute da gewesen sein!?
                Die Organisation und Location haben mir jedenfalls ganz gut gefallen, 
                für kleinere Festivals scheint mir die Fabrik sogar ein fast 
                idealer Veranstaltungsort zu sein.
                Mal sehen, was da noch alles unter der Regier von MetalCologne 
                stattfinden wird.
              