Die
Linzer Bandszene ist offensichtlich sehr aktiv und produktiv,
was nicht zuletzt an der Negative
Action Group liegen dürfte, die des öfteren
Veranstaltungen organisiert (unter anderem Austauschkonzerte).
Ein Event fand an diesem Freitag in den Semesterferien im Linzer
Posthof statt, der wieder einmal mit klarem Sound und ausgelassener
Atmosphäre glänzte.
::
Fotos ::
:.
LEGACY OF
HATE
Letzteres dürfte vielleicht auch an den 100 Litern Freibier
gelegen haben…der Posthof war jedenfalls schon bei der ersten
Band, den Death Metal Lokalmatadoren LEGACY OF HATE
schon ordentlich ge- bzw. abgefüllt. Schon zu früher
Stunde wurde zu groovigen Klängen gefeiert, getanzt und geschubst.
An der Spitze des Ensembles grunzgröhlte ein wahres Urviech
am Mikro, das sich wie eine Mischung aus Höhlenbär und
Wildsau gebärdete.
:.
GALLERY OF
SOUND
Danach gaben sich GALLERY OF SOUND die Ehre.
Sie boten melodischen Power Metal mit weiblicher Stimme, der in
der Szene liebevoll Mickey Mouse Metal genannt wird. Dabei fiel
die Frontfrau durch ihre angenehme Stimmlage und ihre Variabilität
auf. Sie meisterte sowohl kratzig-raue Passagen als auch mittlere
Tonlagen sehr gut, ohne sich in befürchtetes Operngeträllere
emporzuschwingen. Ebenso zu gefallen wusste der Gitarrist (Yngwie
Malmsteen grinste verschmitzt das eine oder andere Mal durch die
Gitarrensaiten!), doch die Mischung ließ auf Dauer den anfänglichen
Pep vermissen. Nichtsdestotrotz lieferten die vier Burschen und
das Mädel angenehme Unterhaltung.
:.
BASTARD
PEELS
Das konnte von den folgenden BASTARD PEELS absolut
nicht behauptet werden. Ich hab keine Ahnung, wie man die Musikrichtung
nennt, es klang krachig mit einer Stimme, die jenseits meiner
Schmerzgrenze lag. Drei Lieder konnte ich mir antun, aber diese
Band ist nix für mich. Einige Anwesende dachten da wohl anders
(Bier???), der Moshpit deutete darauf hin, das der Noise-Core
(?) wohl auch auf Gegenliebe stieß.
:.
MORTUS
Auf
MORTUS hatte ich mich schon wirklich gefreut
und ich war gespannt, was die Mannen rund um Reverend Jay auf
der Bühne bieten würden. Ausgestattet mit transparentem
Sound setzten sie der Menge mittelschnellen, riffbetonten Darkmetal
vor, dem jedoch die nötige Intensität fehlte, um den
Funken überspringen zu lassen. Außerdem vermisste ich
einige starke Songs der Frühphase, so wurde man meist nur
zum Mitwippen verleitet. Die Kriegsbemalung einiger Bandmitglieder
sorgte für leichte Erheiterung, konnte die etwas enttäuschende
Vorstellung aber auch nicht entscheidend aufwerten.
:.
IN SLUMBER
Nach kurzem Soundcheck bretterten dann IN SLUMBER
drauflos. Sänger Wolfi war glänzend aufgelegt und machte
so das Manko des verwaschenen Klangbildes mehr als wett. Die Band
hat optisch und musikalisch einiges zu bieten, besonders gelungen
fand ich die Akustikgitarreneinlagen von Dominik und Simon, die
willkommene Entspannung für die beanspruchte Nackenmuskulatur
darstellten. Leider schien nach 40 Minuten schon Schluss zu sein,
doch die Fans forderten eine Zugabe. IN SLUMBER
hatten aber keine Songs mehr im Repertoire und so musste zum zweiten
Mal Ardour herhalten, um der Show einen würdigen
Abschluss zu verleihen.
Die
weite Anreise hatte sich definitiv gelohnt: die Musikmischung
stimmte, der Eintrittspreis war mehr als fair (7 €) und die
Garderobe sowie der Gehörschutz waren gratis. Respekt an
die Negative Action Group für einen gelungenen
Konzertabend!!!