|   Seit 
              nunmehr 11 Jahren begleiten das Nocturnal Hall und meine Wenigkeit 
              die neuseeländische Ausnahmemusikerin JORDAN REYNE, 
              die mich seinerzeit mit ihrem Zweitwerk The Ironman 
              in den Bann zog und seitdem nie wieder losliess. Ihre Musik, ihre 
              Stimme sind wirklich einzigartig, hypnotisierend, intensiv und gehen 
              unter die Haut. Und obwohl sie ein paar Jahre in Deutschland lebte, 
              hab ich es nie geschafft, JORDAN REYNE auf einem ihrer raren 
              Konzerte zu besuchen oder sie einfach mal nur zu treffen. Dafür 
              bot sich jetzt und ziemlich spontan die Gelegenheit in London ;) 
               
            :: 
              Fotos :: 
            Also 
              auf in meine Lieblingsmetropole, die derzeit ob der Olympia-Vorbereitungen 
              mal total auf dem Kopf steht - mehr als sonst - und einen glatt 
              in den Wahnsinn treiben kann *lach*. Wie auch immer… das • 
              The 
              Slaughtered Lamb • entpuppt sich als alter, 
              sehr gemütlicher Pub im Clerkenwell Bezirk mit Livekeller, 
              der sehr kuschelig mit Teppich, Sesseln und Sofas im Leoparden/Zebra/Tigerlook 
              ausgestattet ist. Kann ich nur empfehlen! Mit dem Konzert dauert 
              es derweil, der anvisierte Beginn um halb Acht wird mal kräftig 
              überzogen.  
              
            Irgendwann 
              geht es dann endlich mit :: SIMON 
              HARDEMAN :: einem Londoner Sänger/Songwriter 
              los, der sich auch schon als Stand-Up Comedian und Journalist einen 
              Namen gemacht hat. Nur mit seiner Gitarre präsentierte er rockige 
              Songs von seinem aktuellen Album Tell The Truth. Manchmal 
              vermag ich ein bisschen Johnny Cash herauszuhören. Eine Bühne 
              gibt es im Lamb nicht, die Musiker stehen in einer Ecke des Clubs 
              und die PA auf der Theke. Nu ja, bei einer 1-Mann-Performance ist 
              das kein Problem. Der Sound ist überraschend gut und ausgewogen, 
              dennoch gefallen mir die Songs von SIMON HARDEMAN auf Konserve 
              besser, da sie dann vielschichtiger und dichter instrumentiert sind. 
              Live war mir das irgendwie ein bisschen… zu hektisch.  
              
            Dann 
              ist es endlich soweit: mein allererstes :: 
              JORDAN 
              REYNE :: Konzert! :) Jetzt also Frau mit Gitarre, 
              Effektgeräten und Loopmaschinen. Um dem Tontechniker den Einstieg 
              zu erleichtern, beginnt Jordan mit dem Titeltrack ihres Debüts 
               Birds Of Prey aus dem Jahre 1998. Danach spielt sie 
              sich durch fast alle Alben, natürlich mit Hauptaugenmerk auf 
              dem aktuellen Werk Children Of A Factory Nation. Es 
              ist einfach unglaublich mitzuerleben, wie diese zierliche Frau mit 
              der Gitarre Schicht um Schicht ihres dichten und intensiven Sounds 
              erzeugt und selbst noch ihren Gesang multipliziert, ohne sich dabei 
              zu verzetteln. Ihre mal rauchige, mal kräftige, mal hauchende 
              oder auch hohe Stimme brilliert. JORDAN REYNE singt mit Leib, 
              Seele und unglaublich viel Leidenschaft. Sie ist wie ein Medium, 
              die Songs sprudeln nur so aus ihr hervor, Lieder voller schmerzlicher 
              Schönheit. Wie gebannt bleib ich quasi zu ihren Füssen 
              sitzen und lausche fasziniert, während sich Gänsehaut 
              breitmacht. Einfach fantastisch! Wer das verpasst… ähm… 
              ihr wisst schon. Jordan’s Musik ist nun nicht gerade einfach 
              zu beschreiben. In kurz würde ich das mal Celtic Industrial 
              Folk nennen und wer sich da musikalisch wiederfindet, sollte unbedingt 
              ihre Webseite aufsuchen und reinhören.  
              Setlist: Birds Of Prey, The Arsonist, Johnny & The 
              Sea, Sister Falling, Factory Nation, A Woman Scorned, Don’t 
              Look Down, Proximity Of Death, The Washing Machine Song 
              
            :: 
              DAS FLÜFF 
              :: ist ebenfalls eine Band aus London, die ich erst vor 
              kurzen über Jordan kennengelernt habe. Electro Punk, Cyber 
              Punk, Electro Sleaze Pop, keine Ahnung… DAS FLÜFF 
              lässt sich schwerlich kategorisieren und folgt stilistisch 
              keinen Regeln. Schaut euch das Video zu Happy People an, 
              die aktuelle Single, mit der DAS FLÜFF auch ihr Set 
              eröffneten. Das Trio hat es nun nicht gerade leicht, sich bei 
              diesen engen Verhältnissen musikalisch auszuleben. Sängerin 
              Dawn Lintern ist Vamp, ist Raubkatze und zieht alle Blicke auf sich, 
              als sie lasziv am Mikro hoch und runter rutscht. Ihre Stimme ist 
              pure Sünde, eine Mischung aus Siouxsie Sioux und Alison Goldfrapp, 
              tief, rauchig, aufreizend und verrucht. Mit ihren Mannen Alessandro 
              Alexira Aiello (Synth) und Steve May (Gitarre) spielt sie sich durch 
              ihr Debüt Would You Die For Me und neuen Songs. 
              Die Tracks vermischen viele Stile, sind mal mehr mal weniger lebhaft 
              und treibend. Dawn’s Gesang folgt vielleicht ein bisschen 
              zu oft speziellen Gesangsmustern. Egal, DAS FLÜFF sind 
              einfach unglaublich, eine Show definitiv ein Erlebnis! Auch hier: 
              unbedingt antesten!  
              Setlist: Happy People, Rage, Hey You, Plaything, Free 
              Falling, Clean Up & Start Again, The Bom Bom Song, Nev z Much, 
              100% 
            Und 
              somit geht ein einzigartiger Konzertabend zu Ende. Der Trip hat 
              sich definitiv gelohnt. Und ich werde ganz sicher keine JORDAN 
              REYNE Show mehr verpassen, wenn sie auch nur irgendwie in erreichbarer 
              Nähe spielt! Diese Musikerin gehört ordentlich unterstützt! 
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