An 
                einem strahlenden Sonntag ging es am frühen Nachmittag nach 
                Tilburg ins Little 
                Devil. Der Club liegt ungünstigerweise mitten in 
                der City in einer Strasse direkt gegenüber vom Hauptbahnhof. 
                Parken kann man also schon mal vergessen ;) Der Club selbst hat 
                die Größe eines Wohnzimmers. Kleine Bar oben, ein Billiard-Tisch 
                und 3 Stufen runter dann der Liveclub mit winziger Bühne. 
                Um 17 Uhr sollte es losgehen. Um 17 Uhr kam ich an. Und der Nightliner 
                auch... Prima. Laut Aussage des Veranstalters wurde erst mal alles 
                um ca. 1 ½ Stunden nach hinten verschoben. Ich genehmigte 
                mir derweil belgisches Kirschbier und sah zu, wie der lokale Support 
                BUNKUR auf Rädern „anreiste“, den Verstärker 
                vorne im Korb am Lenkrad. So kann man es natürlich auch machen 
                *lol* Ok, war nur der eine Verstärker, der wohl nachträglich 
                rangeschafft wurde... 
              :: 
                Fotos 
                ::
              Endlich ging 
                es los, der Keller füllte sich einigermaßen mit so 
                um die 70 Leute und :: BUNKUR 
                :: ergehen sich in schweren, dronigen Soundkaskaden. 
                Zwei Bassisten, ein Schlagzeuger und ein Soundhexer, der aber 
                aus Platzgründen neben der Bühne sein Dasein fristen 
                muss. Immerhin gibt es Mr. Broers im Seitenprofil. Die beiden 
                Bassisten hingegen präsentieren sich ausschließlich 
                mit ihrer Rückenfront, da sie permanent den Schlagzeuger 
                im Auge behalten müssen, der den Takt vorgibt. Wenn man das 
                denn mal so nennen möchte ;) Ich bin mir nicht sicher, ob 
                es vier Tracks waren oder nur einer... In der 30 minütigen 
                Performance hob Schlagzeuger T13 geschätzte 5 Mal (ok, ist 
                jetzt mal ein bisschen untertrieben) seine Arme zum ausladenden 
                Becken-/Drumschlag, der gleichzeitig auch einen Bassanschlag und 
                den Gesangeseinsatz zur Folge hatte. Der Rest bestand aus jenen 
                wabernden, dronigen und verstörenden Sounds. An sich ziemlich 
                cool, hier aber zu vorhersehbar und zu unspektakulär. Außerdem 
                gab es einige Soundprobleme, die den ganzen Abend über andauern 
                sollten...
              
              :: 
                SECRETS 
                OF THE MOON :: versuchten danach doch tatsächlich 
                sich komplett auf die winzige Bühne zu quetschen. Mit Erfolg! 
                Aber mit Null Bewegungsradius. Vielmehr musste Sänger sG 
                aufpassen, das er nicht LSK’s Bass ins Gesicht bekommt und 
                (Live-)Gitarist Ar, das er beim bangen nicht vom Bühnenrand 
                fällt. Der Sound ist immer noch mies, ebenso die Beleuchtung. 
                Einzig die Klimaanlage arbeitet hervorragend, so dass ich mir 
                dann doch glatt noch die Jacke drüberziehe. Das Set ist kurz, 
                vier Songs von Antithesis, Bleakstar und 
                bereits ein neuer Song (Queen Among Rats) von Privilegivm, 
                welches im September veröffentlicht werden wird. 
                Setlist: Intro, Ghost, Ordinance, Bleak Star, Queen 
                Among Rats, Lucifer Speaks, Seraphim Is Dead
              
              Statt Esoteric 
                gibt es :: JARBOE 
                :: Beide Bands haben den Headlinerplatz getauscht. 
                JARBOE präsentiert sich auf dieser Tour mit neuem 
                Live Line-Up. Dazu gehören Fade Kainer (keys) & Josh 
                Lozano (git) von Inswarm, Erik Wunder von Cobalt (drums) und Cedric 
                Victor (bass). Josh muss neben der Bühne agieren, und das 
                komplett im Dunklen ;) Er ist so ziemlich der einzige, der sich 
                in Rage spielt und dabei völlig ausflippt, so dass wiederum 
                die Zuschauer aufpassen müssen, nicht mittels seiner Gitarre 
                erschlagen zu werden. Zwischendurch klaut er sich ein Drumstick 
                und schrubbt damit auf seiner Gitarre rum. JARBOE selbst 
                musste noch eben ein Interview absolvieren, sieht hundemüde 
                aus, ist ungeschminkt und gibt zum Schluss völlig entnervt 
                auf ob der Soundprobleme. Ihr nuancierter Gesang geht völlig 
                unter, das Micro tut es selten und Rückkopplungen bestimmen 
                den Sound. Alle Bands treten hier übrigens ohne Soundcheck 
                auf, da die Zeit dafür einfach nicht reichte. Nein, toll 
                war das nicht.
                Setlist: A Sea Of Blood And Hollow Screaming, Durga 
                8, The House Of Void, Transmogrification, Maha Kali, Of Terrifying 
                Countenance, Kali Lamentation III, Kali Lamentation V
              
              Und besser 
                wird es auch nicht. Mit stoischer Ruhe bauen :: 
                ESOTERIC 
                :: ihr Equipment auf, und das dauert. Als ich all diese 
                Effektebords sehe, bleibt mir glatt die Spucke weg. ESOTERIC 
                toppen da wirklich jede Band, die ich diesbezüglich schon 
                live gesehen habe. 3 Gitaristen, ein Basser mit nem 6-Saiter und 
                jeder mit zwei riesigen Bords vollgepackt mit Effekten. Gitarist 
                Kris muss neben der Bühne spielen, Keyboarder Olivier davor. 
                Der Rest tritt auf der Stelle auf der Bühne. Der Sound kränkelt 
                noch immer, so dass die Intensität der ESOTERIC Songs 
                weitestgehend verloren geht. Aber – da ich die Briten zum 
                ersten Mal live sehe – bekomme ich trotzdem schon einen 
                Eindruck, was hier zu erwarten ist ;)
                Setlist: Intro, Silence, Caucus Of Mind, Quickening, 
                Order Of Destiny, Dissident
              
              Fazit: 
                Dieser Abend war sicher kein Desaster, wohl aber eine Qual für 
                alle Beteiligten. Der Sound war durchgängig mies, die PA 
                marode. Ständig ging was kaputt oder funktionierte nicht 
                richtig. Entspannung gab es erst hinterher, als sich das Little 
                Devil leerte und die Bands bei einigen Bieren mit den verbliebenen 
                Fans quatschen konnten. Ich verabschiedete mich kurz nach Mitternacht, 
                da ich noch ne 2-Stunden-Fahrt vor mir hatte. Diese wurde aber 
                noch mal gründlich vermiest, da an der Scheibe meines Autos 
                ein 51,70 Euro Strafticket für’s Parken hing... Hallo? 
                Es war Sonntag und ein großes Schild auf dem Parkplatz sagt, 
                das ich an einem Sonntag ab 14 Uhr für’s Parken nicht 
                bezahlen muss??? WTF? Na da lass ich es drauf ankommen...