Schlaffrei 
                und eine Frühschicht später hol ich Wiebke vom Bahnhof 
                ab und auf geht es nach Essen zu meiner letzten Show auf dieser 
                Tour. Vorfreude verjagt alle Müdigkeit und es gibt viel zu 
                quatschen ;) Wir sind extra zeitig losgefahren, damit uns noch 
                ein bisschen Zeit mit den Bands bleibt und da ich quasi mit zum 
                Tourtross gehöre, können wir uns auch fix ins Turock 
                „schleichen“... hehe. JARBOE ist gerade beim 
                Soundcheck, ESOTERIC schauen zu und SOTM relaxen 
                oben im Café. Nach den vergangenen sommerlich warmen Tagen 
                ist es heute kalt und regnerisch. Fade freut es, die Technik wird 
                jedenfalls nicht wegen Hitze streiken ;) Die Bassdrum, auf der 
                alle Bands spielen müssen, ist mittlerweise arg zerfleddert 
                und dem Duo Cedric und T. Thelemnar gelingt es nicht, in Essen 
                Ersatz zu beschaffen. Wiebke ist vom Turock begeistert, JARBOE 
                und ESOTERIC auch. Und ich hoffe auf formidables Licht 
                während der Shows ;) 
                Der Vorverkauf lief gegen Null. Am Ende ist das Turock der (technisch) 
                beste Club der Tour, aber auch der Schlechtbesuchteste mit um 
                die 40 Leute. Wiebke und mich zieht es erstmal ins Nord zum Essen, 
                die Bands ins Maze. 
              :: 
                Fotos 
                ::
              Da Akrival 
                auch zur Essen-Show nicht auftauchen, machen :: 
                SECRETS 
                OF THE MOON :: einmal mehr den Anfang, zeitlich 
                mal wieder nach hinten verschoben. In der Zwischenzeit haben sie 
                scheinbar eine Drogerie gestürmt und laufen mit jeder Menge 
                Kerzen und Weihrauch auf und los geht’s. Ohne Licht. Das 
                bleibt bis auf 2 Spots aus. Und die reichen grad mal für 
                Sänger sG und Bassistin LSK. Der Rest spielt im Dunklen, 
                mal wieder *hmpf* SECRETS OF THE MOON haben zwar ihren 
                eigenen Soundmann dabei, aber keinen Lichtmenschen. Und damit 
                es kein unpassendes buntes Lichtergeflimmer auf der Bühne 
                gibt, zieht man es lieber vor, ohne zu spielen. Und dank des späten 
                Beginns muss auch noch der letzte Song dran glauben :( Dafür 
                gibt es im Turock den besten Sound und SECRETS OF THE MOON 
                rocken richtig ab. 
                Setlist: Intro, Ghost, Ordinance, Bleak Star, Queen 
                Among Rats, Lucifer Speaks
              
              Auch :: 
                JARBOE 
                :: kann sich endlich voll entfalten. Irgendwo hakt 
                es zwar zunächst aber dann läuft alles wie am Schnürchen 
                und auch JARBOE liefert die bis dato beste Show! Die Musiker 
                spielen sich in Trance-ähnliche Zustände, Josh am ausflippen, 
                ebenso Fade und Cedric der ruhende Pol. JARBOEs Stimme 
                ist fantastisch, auch von der Aussteuerung her. Sie faucht, sie 
                schreit, sie wispert, beschwört. Selbst Transmogrification 
                mit seinen speziellen Atemtechniken kommt endlich gut und differenziert 
                rüber. Als die Schreie perfekt kommen, stielt sich ein Lächeln 
                in ihr Gesicht ;) Ich schließe meine Augen und versinke 
                in dieser animalischen und so faszinierenden Musik, drifte ab, 
                in Land und Tempel der Göttin Kali und ihren Beschwörungen... 
                JARBOE gesellt sich zum Publikum und schaut ihrer eigenen 
                Band beim Spielen zu. Ja ich denke, sie hätte kaum bessere 
                Musiker finden können. Das Line-up passt einfach perfekt 
                zu JARBOE und ihrer Musik!
                Setlist: A Sea Of Blood And Hollow Screaming, Durga 
                8, The House Of Void, Transmogrification, Maha Kali, Of Terrifying 
                Countenance, Kali Lamentation III, Kali Lamentation V
              
              Nach den arschgeilen 
                Shows der beiden anderen Bands laufen auch :: 
                ESOTERIC 
                :: zur Höchstform auf. Obwohl... eigentlich tun 
                sie das wohl immer, das sind Perfektionisten. Es hängt eben 
                vom Sound ab, ob man dann auch wirklich jede Nuance hören 
                kann. Den Briten wohnt eine ähnliche Magie inne, wie Neurosis. 
                Der Sound ist unglaublich dicht, komplex und intensiv. Selbst 
                Jarboe ist hin und weg und sieht sich die Show voller Verzückung 
                an. Die Leute stehen da mit geschlossenen Augen und wiegen sich 
                langsam im Takt. Wie Schilf im Wind. Ich bin weit weg... in den 
                Tiefen des Ozeans, tiefes blau... Delphine (ihr erinnert euch 
                nach an den Film Deep Blue? DAS ist die perfekte Musik dazu) Und 
                einmal mehr staune ich über all diese Effekte. Beim letzten 
                Song Dissident, dem einzig alten Song im Set (vom 99iger 
                Album Metamorphogenesis) sitzt die Band dann auch 
                kollektiv vor ihren Bords und erschafft den Sound nur mit den 
                Effekten. Die anderen vier Songs stammen vom aktuellen Doppelalbum 
                The Maniacal Vale, das übrigens für 10 
                Euro an Mann und Frau gebracht wurde. Überhaupt kostete alles 
                bei ESOTERIC nur 10 Euro. Das nenne ich mal fanfreundliche 
                Preise! Da konnte auch ich nicht wiederstehen ;) 
                Setlist: Intro, Silence, Caucus Of Mind, Quickening, 
                The Order Of Destiny, Dissident
              
              Damit findet 
                meine dreitägige Exkursion ihr Ende. Drei Tage auf Tour mit 
                SECRETS OF THE MOON, JARBOE und ESOTERIC, 
                mit Shows, die sich mit jedem Tag steigerten und hier in Essen 
                ihren Höhepunkt fanden. Da ich immer noch Frühdienst 
                hatte und es sich nicht lohnte, für eine Stunde Schlaf nach 
                Hause zu fahren, blieben wir einmal mehr am Tourbus hängen, 
                ich ließ mir meine Durga CD signieren, knipsten 
                noch ein bisschen rum und unterhielten uns ausgedehnt über 
                die vergangenen 3 Tage. 
                Ich finde es ausgesprochen schade, das diese Tour so schlecht 
                besucht wurde, das Dates weggefallen sind (sonst hätte ich 
                mich sicher noch mal auf den Weg gemacht) und die Tour wohl als 
                Minusgeschäft enden wird. Jeder der drei Bands ist wirklich 
                einzigartig und hat schon per se wesentlich mehr Aufmerksamkeit 
                verdient. Und ich hoffe, das es nicht wieder 4 Jahre dauert, bis 
                JARBOE nach Europa kommt. Oder ich muss mich endlich mal 
                aufmachen und über den großen Teich fliegen... ;) Dankeschön 
                für die drei fantastischen Tage :) 
              