Gorefest
- Rotting Christ - Hollenthon - Necrophobic - Graveworm - Vreid
- Dew-Scenred - Negura Bunget - Excementory Grindfuckers - Inzest
- Casketgarden - Bloodfeast
:: Fotos
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BLOODFEAST
– Auftakt nach Maß
Bei freundlichem, aber nicht zu heißem Wetter, begann das
Vergnügen am frühen Nachmittag für mich mit den
Steirern BLOODFEAST, die durch abwechslungsreichen, nicht
leicht einzuordnenden Metal einige Headbanger bereits um diese
frühe Stunde zur Bewegung veranlassen konnten. Besonders
der variable und teils extravagante Gesang stach heraus, auch
das Posen haben die Jungs ganz gut drauf – ein gelungener
Auftakt!
CASKETGARDEN
– At The Gates lassen grüßen
Welch Überraschung bot sich anschließend mit den Ungarn
CASKETGARDEN! Die dauergrinsenden Magyaren freuten sich
augenscheinlich sehr, am KOA aufspielen zu dürfen und ballerten
ihren schwedischen Death Metal mit allerfeinsten Melodien ins
Auditorium. Bester Sound unterstützte die Wirkung der Truppe.
Tompa Lindberg, hysterischer Sänger von At The Gates, hätte
sich über die Darbietung und Huldigung von CASKETGARDEN
sicher gefreut und auch auf den Gesichtern der Fans zeigte sich
so manch nostalgisches Lächeln…
INZEST
konnte ich nur vom Parkplatz aus verfolgen, da es erfreulicherweise
bei Festivals immer wieder zu der einen oder anderen unerwarteten
Begegnung kommt. Klang echt extrem, was die Jungs veranstalteten.
Die EXCREMENTORY GRNDFUCKERS ließen Augenzeugenberichten
nach die partyhungrige Meute ordentlich tanzen – klar, wenn
sogar der EAV ein Liedchen gewidmet und Fata Morgana in
eine Metalhymne transformiert wird, hehe!
NEGURA
BUNGET – Atmosphäre zum Quadrat
Ob die stimmungsvollen und teilweise recht leisen Kompositionen
auf einem Festival wohl auch funktionieren? Und wie sie das taten
– denn zwischendurch geben NEGURA BUNGET wieder ordentlich
Stoff und so entwickelte sich eine hochexplosive Mischung aus
Gefühl und Geschwindigkeit. Manche Lieder entfachten einen
regelrechten Sog, da blieb nur eines: mit staunendem Blick und
offenen Ohren genießen! Während des Auftritts dominierten
kurzzeitig Tribal-artige Einlagen das musikalische Szenario, bevor
wieder elegische Gitarren für Gänsehaut sorgten. Diese
40 Minuten waren einfach ein Hochgenuss!
DEW-SCENTED
– Von Black Metal Sandwiches und lachenden Thrashern
Wie immer außergewöhnlich gut drauf und gesprächig
bzw. musikalisch intensiv zeigten sich dann DEW-SCENTED.
Allen voran Frontbrüller Leif, der das Publikum mit netten
Sprüchen unterhielt. Er sprach von einem „Black Metal
Sandwich zwischen NEGURA BUNGET und VREID“
und dass wir nun noch mal die Gelegenheit hätten, um zu lachen,
ohne dafür in den Keller gehen zu müssen…sehr
erheiternd muss ich sagen, haha! Die Songs schlugen dann richtig
gut ein, egal aus welcher Phase, weil die Zutaten eh immer die
gleich guten sind: wieselflinkes Drumming, heftige Moshparts und
Thrash vom Feinsten – das macht großen Spaß!
VREID –
Black Metal und Rock’n’Roll
Auf VREID wartete nicht nur ich gespannt, und die Erwartungen
wurden erfüllt. Abgesehen vom leicht irritierenden optischen
Eindruck der Uniformen bot sich musikalisch ein mehr als angenehmes
Bild. Metal der schwärzeren Sorte mit ordentlich Groove und
genügend Potential zum Mittanzen bzw. -bangen erfreute das
Ohr. Die eingängigen Stücke des für mich besten
Albums I Krig wurden mit Wohlwollen aufgenommen und lautstark
bejubelt.
GRAVEWORM
– ich kann euch nicht hören, Kaltenbaaaach!
Sehr viele Fans wollten GRAVEWORM die Ehre erweisen und
unterstützten die Südtiroler rund um Stefan Fiori bestens.
Dieser feuerte die Menge auch immerwährend zum Mitfeiern
auf. Live kommen die Kompositionen von (N)Utopia
für meine Begriffe am druckvollsten rüber, doch auch
das abschließende Abhorrence war nicht von schlechten
Eltern! Musikalisch also ohne große Überraschung, dafür
konstant gut wie immer!
NECROPHOBIC
– Teufel, Satan, 666
Musikalisch sind die Schweden mit ihrem satanischen Death Metal
ein Ohrenschmaus, nur das allzu plakative Image der Gruppe gab
irgendwie Anlass zum Schmunzeln…die Fans wurden z.B. aufgefordert,
die netten drei Worte „fuck Jesus Christ“ zu skandieren
und auch sonst ließen die Musiker keine Gelegenheit aus,
um ihrer Gesinnung Ausdruck zu verleihen. Die Lieder begeisterten
mich dafür vollauf, die Gitarrenmelodien sind ein Traum und
auch der Sound war wie auch bei fast allen anderen Bands hervorragend.
Die Stücke von Hrimthursum bildeten berechtigterweise
den Hauptteil des Programms und das finale, hymnenhafte The
Nocturnal Silence vom Debütalbum ließ das schwarze
Herz jedes Fans der ersten Stunde höher schlagen –
eine böse Meisterleistung!
HOLLENTHON
– beinahe erdrückend bombastisch
Eindrucksvoll majestätisch, doch auch kraftvoll unterhalten
die Kompositionen von HOLLENTHON. Die seltenen Auftritte
der sympathischen Band geraten dabei zu einer Gratwanderung, weil
die eingespielten Orchestersamples die Musiker teilweise zu einer
Begleitkapelle mutieren lassen. Na ganz so schlimm war es dann
nicht, vor allem weil die neuen Songs von Opus Magnum
ein bisschen erdiger und metal-lastiger erscheinen. Die Auswahl
spannte sich denn auch über alle drei Alben, wobei die neuen
Werke den stärksten Eindruck hinterließen, obwohl diese
noch logischerweise weniger im Ohr verhaftet sind. Trotzdem: vielleicht
wäre weniger manchmal mehr?
ROTTING
CHRIST – unglaubliche Intensität
Die Griechen sind wahre Klangmagier! Keine einzige Sekunde ihres
Konzertes war langweilig oder auch nur mittelmäßig.
Die Vorstellung gestaltete sich schlicht und ergreifend mitreißend!
Ich kann jedenfalls bei mittelschnellen Brechern wie Athanatoi
Este oder Non Serviam nicht still stehen – Sakis
und seine Mannen vergaßen auch uraltes Material nicht und
dürften so jeden Anhänger vollkommen zufrieden gestellt
haben. So sah ich denn auch sehr viele glückliche Gesichter,
gereckte Fäuste und kreisende Köpfe. Die Atmosphäre
erreichte beim Abschlusssong Under The Name Of Legion ihren
Höhepunkt – leider ging so viel zu früh ein tolles
Konzerterlebnis zu Ende – ROTTING CHRIST sind ein
Garant für dunklen Edelstahl!
GOREFEST
– Abschluss mit Bravour
Jan-Chris und seine Mannschaft hatten die Ehre, den ersten Tag
zu beenden – und sie taten dies mit Routine und Spielfreude.
Licht und Sound ließen keinen Zweifel aufkommen, wer der
absolute Headliner des Abends wäre. Dabei grunzte Jan-Chris
sowohl neuere Nummern von Rise To Ruin als auch
ältere Schmankerl wie Get A Life vom genialen False
Album mit Inbrunst. Die Besucher des KALTENBACH waren überraschenderweise
noch immer nicht müde und so wurden auch die Holländer
noch kräftig gefeiert…und für so manchen unermüdlichen
Freak war die Party sicher noch lange nicht zu Ende….für
mich neigte sich der gehaltvolle Tag gegen 1.30 Uhr dem Ende entgegen.