Dying
Fetus - Primordial - Aborted - Keep Of Kalessin - Darkane - Hail
Of Bullets - Skyforger - Darkfall - Fleshless - Obscurity - Parsifall
- Erebos - Horns Of Hattin - VxPxOxAxAxWxAxMxC - Devastating Enemy
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Fotos ::
Wie
auch schon an den beiden ersten Tagen auch, startet unser Tag
mit Death/Grind – diesmal übernehmen FLESHLESS
den Part der Guten-Morgen-Musik um 15 Uhr…
:: DARKFALL
:: – Stimme weg, aber Stimmung da!
Spiwi, seines Zeichens wohlbekannter Organisationsmittelpunkt
des KOA, darf sich mit seiner Band DARKFALL ein
bisschen feiern lassen und für die Treue der Fans bedanken.
Seine Stimme ist jedoch ärgstens angeschlagen und beim spaßigen
Gassenhauer-Cover Pokerface würde man sich ob der
extrem schrägen Tonlage am liebsten die Ohren abmontieren;
starke Stücke wie etwa Land Of No Return machen dieses
Manko aber wieder mit coolen Melodien und zwingenden Grooves wett.

:: SKYFORGER
:: – sie spielen immer und überall…
…sie sind allerdings auch überall Garant für gute
Laune! Zwar fehlte es an voluminösem Druck, aber schon allein
das vielschichtige Instrumentenzusammenspiel sorgt für genügend
Rasanz und Aktion auf der Bühne. Zusätzliches Plus:
dem Pagan Metal fehlt es neben aller Spiel- und Ausdrucksfreude
nicht an Ernsthaftigkeit und verliert sich nicht in platten Humppa-Melodien
oder kitschigen Odinhuldigungen. SKYFORGER sind einfach
klischeefrei und spielen folkorientierten Metal mit viel Gefühl
und Herzblut.

:: HAIL
OF BULLETS :: – Old School über alles
Martin van Drunen durfte heute noch mal ran und stellte neuerlich
klar, was neuartige Stilelemente im Death Metal zu suchen haben,
nämlich rein gar nichts! Die alte Schule dringt aus allen
Tönen, die HAIL OF BULLETS mal im gehobenen Midtempo,
dann wieder schleppend in die feiernde Menge werfen. Der kriegerische
Death Metal schlägt tiefe Kerben, allerdings wird es im Laufe
des Sets wegen des stets ähnlichen Songaufbaus ein bisschen
vorhersehbar.

:: KEEP
OF KALESSIN :: – technische Vielschichtigkeit
und schräge Gesänge
Warum die Norweger in der Black Metal Champions League angekommen
sind? Na weil sie einfach anders sind und sich abheben und in
ihren technisch hochwertigen Schwarzstahl unkonventionelle und
sperrige Parts aufnehmen. Dazwischen blitzen immer wieder flirrende
Soli und eingängige Refrains durch. Man mische alles in wohlgefälligem
Maße und fertig ist eine unverwechselbare Mixtur!
:: ABORTED
:: – kontrollierte Aggression oder aggressive Kontrolle?
Ungezügelte Power, oder besser gesagt Brutalität, bestimmen
die Welt von ABORTED – und doch sind sie einen Schritt
vom chaotischen Wahnsinn entfernt. So ziehen die Musiker sowohl
Death Metal Fans als auch Mosher in ihren Bann, da war ganz schön
was los im Pit und auch auf der Bühne spritzte das Adrenalin
literweise!

:: PRIMORDIAL
:: – eine Woge der Emotionen
Ganz anders zeigte sich das Stimmungsbarometer bei den Iren: Dramatik,
Epik, aufeinander geschichtete Klangmonster und ausufernde Instrumentalteile
charakterisieren die emotionale Bühnenshow. Es gibt zwar
keine richtig eingängigen Single-Hits im konventionellen
Sinne, doch ein Konzert reißt dich fort wie eine Welle oder
ein Strudel. Hervorzuheben ist noch die Einbindung der Manegarm’schen
Violine an Bord vom Coffin Ship oder die hervorragenden
Sangesqualitäten des Publikums beim epischen Gänsehaut-Stück
As Rome Burns. Mir gefällt es sehr, wenn Sänger
Alan die Fans als Freunde bezeichnet – und eben diese Freunde
unterstützen die Musiker am heutigen Abend besonders enthusiastisch,
denn so viel Zuspruch empfängt am gesamten Festival keine
andere Band Aber was gibt es denn auch Schöneres, als inmitten
der herrlichen Natur ehrlichen und bodenständigen Pagan Metal
zu genießen?

Anschließend schlug die Stimmung wieder um, denn Veranstalter
Spiwi holte die gesamte Crew auf die Bühne, um sich bei allen
für die langjährige Unterstützung zu bedanken.
Die Szene gestaltete sich als so emotional, dass es unklar blieb,
ob es ein Abschied für ein Jahr oder doch für immer
handelte… passend zu dieser gedrückten Gefühlslage
begann es heftig zu regnen, sodass das Finale mit DYING FETUS
leider ohne uns auskommen musste.
Heuer konnte das KALTENBACH OPEN AIR zwar nicht mit ganz
großen Zugpferden aufwarten, doch unterhaltsam, stressfrei
und emotional war es am Semmering zum wiederholten Mal! Wir sind
gespannt, wie die Geschichte des Open Air weiter entwickelt –
beim hoffentlich nächsten Kapitel im Jahre 2011!