Scarecrow N.W.A. - Marduk - Krisiun - Valkyrija - Benighted - Hideous Divinity - Tortharry - Doomas - Void Creation - Amongst The Deceit - Uzziel - Enclave - Dystersol
Brutal-technisch und unnahbar charmant-wortkarg brettern :: AMONGST THE DECEIT :: kompromisslos über das KOA hinweg. Death Metal, sehr vertrackt und spielerisch erstklassig dringt ans Ohr, funktioniert allerdings erprobtermaßen in einem Club besser als am Fuße des Semmering.

Bei :: VOID CREATION :: spielt dann die Melodie eine Hauptrolle und die zackigen Gitarrenläufe finden wohltuenden Anklang; irgendwie klappen die ungewöhnlichen Songstrukturen richtig gut. Die langsame Tapping-Einlage im Zuge des Stücks Religion lässt unter anderem aufhorchen.

Unglaublich stimmungsvoll sorgen dann :: DOOMAS :: für das atmosphärische Glanzlicht des frühen Abends. Ist es Doom oder doch Black? Verbinden sich hier Savatage und Katatonia zu einer unheiligen Allianz? Unheimlich intensiv und tempomäßig variabel nehmen fantastische Kompositionen wie Forlorn oder La Muerte des Hörers Ohr und Herz unwiderruflich in Beschlag...so klingt Metal mit Herz und Hingabe!

Es folgt eine Technik-Death-Metal-Vollbedienung in zwei Akten: dabei zergrinden :: HIDEOUS DIVINITY :: ein wenig eindimensionaler die Botanik - bei :: BENIGHTED :: gibt es jede Menge Groove zur Auflockerung. Mit treffsicheren Grooves und Wechselgesang verteilten die Musiker, allen voran der barfüßige Sänger Julien, akustische Tritte in den Allerwertesten...


Anschließend überraschten :: VALKYRJA :: mit einem sensationellen Auftritt - unglaublich detailreich bezüglich Melodie und Tempo knallte der schwedische Edelstahl dermaßen energiegeladen in die Gehörgänge, dass man sich nur schwer zwischen ehrfürchtigem Genießen, ekstatischem Headbanging oder Fäuste recken entscheiden konnte. Oceans To Dust und Madness Redeemer sind einfach verdammte Göttergaben für Black-Metal-Fanatiker und entfalteten in der herrlichen Bergkulisse magische Anziehungskraft...

Ebenso intensiv bügelten die brasilianischen Filigranholzfäller :: KRISIUN :: übers Gelände, gesegnet mit einem Bombensound, der die Güteklasse-1a-Riffs und - Grooves unwiderstehlich zur vollen Entfaltung brachte. Wehende Matten, gereckte Fäuste oder Luftgitarrenfingerfertigkeiten waren Ausdruck der Begeisterung - die Menge feierte Sahnestücke der Marke The Will To Potency verdientermaßen ab ohne Ende!

:: MARDUK :: konnten dieser unbändigen Präzision nur ihren Kultfaktor entgegensetzen, die Songs wirkten vergleichsweise blass und eindimensional. Panzer Division Marduk beeindruckt durch die Kompromisslosigkeit zwar immer wieder und die wenigen verschleppten Songparts taten der Dynamik gut, doch der Hammer kreiste nicht ganz so eindringlich wie bei der doppelten Vollbedienung zuvor. Dem Vernehmen nach dürfte ein gewisser Alkoholpegel seitens einiger Bandmitglieder nicht ganz unschuldig an der etwas laschen Darbietung gewesen sein…

:: SCARECROW NWA :: Zum wiederholten Male ziehe ich meinen imaginären Hut vor dem Mann hinter dem Mischpult, davon profitierten die vielseitigen DeathProgPower-Kompositionen beim Klangkehraus des heutigen Abends. Was für ein Brett - und der Bass steht Sänger Bernd wirklich gut! Gäbe es einen musikalischen Vielseitigkeitswettbewerb, SCARECROW wären N.icht W.eit A.bgeschlagen! |