|   Canadians 
              Finest KATAKLYSM und INTO ETERNITY 
              haben sich aufgemacht, Europa zu betouren. Diese beiden Bands auf 
              einem Billing sind schon an sich recht ungewöhnlich, aber zusammen 
              mit GRAVEWORM und MYSTIC CIRCLE 
              hat man hier eine Tour zusammengestellt, die gleichermaßen 
              überraschend wie abwechslungsreich und vielversprechend ist. 
              Tatort war das in N8 
              umbenannte ehemalige Works in Osnabrück, auf dessen winziger 
              Bühne im kleinen Saal sich zwar diverse Bandmitglieder in die 
              Quere kamen aber knapp 100 Fans einen fantastischen Abend erleben 
              sollten. 
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              Fotos :: 
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              INTO 
              ETERNITY ~ haben 
              – zumindest überraschend für mich – den Abend 
              eröffnet. Nachdem die Prog Metaller mit ihrem aktuellen Album 
              Buried In Oblivion massig Lorbeeren einheimsen 
              konnten und dieses Jahr sogar das Prog Power Europa beehrten, hatte 
              ich damit gerechnet, die Kanadier als Co-Headliner zu sehen. Nichtsdestotrotz 
              rockten die Jungs halbwegs pünktlich los und hatten im Handumdrehen 
              alle Anwesenden in der Hand. Was auf CD vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig 
              ist und mehrere Durchläufe braucht, um sich voll zu entfalten, 
              funktioniert live wie eine Macht. Man kam bestenfalls bei den Wahnsinns 
              Breaks aus dem Bang-Takt. Trotz winziger Bühne, auf der man 
              sich schon mal ins Gehege kam und ein paar Haarbüschel dran 
              glauben mussten, gab’s energiegeladenen, anspruchsvollen, 
              teils technisch vertrackten und dennoch melodiösen, mit eingängigen 
              Riffs versehenen Prog Metal mit Death Growls und cleanem Gesang. 
              Neu-Fronter Chris Krall hat einen fantastischen Job gemacht, wie 
              alle anderen auch; dieser Mehrfachgesang von allen fünf ist 
              einfach nur genial. Neben Songs vom aktuellen Album gab es auch 
              zwei Songs von Dead Or Dreaming und einen 
              Opener, den ich nirgendwo hinstecken kann ... fantastische Show 
              und krachiger Auftakt. Davon hätte ich liebend gern mehr gehabt 
              ... 
              Setlist: Paralyzed, Splintered Visions, Elysium 
              Dream, Embraced By Desolation, Distant Pale Future, Beginning Of 
              The End, Three Dimensional Aperture 
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              MYSTIC CIRCLE 
              ~ sind nach vielen Querelen zum Trio geschrumpft und bis 
              dato auch geblieben. Dennoch war der Sound der deutschen Black Metaller 
              unverhofft dicht und intensiv, wenn auch nicht besonders gut abgemischt, 
              gleiches gilt für den Gesang, der zu leise war. Auch vom Corpse 
              Painting hat man sich verabschiedet, dafür weiß Gründer 
              Beelzebub mit seiner imposanten Größe und der Größe 
              seines Basses zu beeindrucken, während Gitarist Ezpharess selbiges 
              mit böser Miene und Gepose wettzumachen versuchte. Dafür, 
              das man gerade den sechsten Longplayer namens  Open 
              The Gates Of Hell veröffentlicht hat, gab es 
              allerdings recht viele Songs vom Vorgänger Damien. 
               
              Setlist: Intro, Hall Of Satan?, ?, God Is Dead 
              – Satan Arise, 666 Mark Of The Devil, Circle Of The Tyrants, 
              Open The Gates Of Hell 
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              GRAVEWORM 
              ~ hängen auf diesem Billing ein wenig hinterher, denn 
              das aktuelle Album Engraved In Black hat 
              schon ein ganzes Jahr auf dem Buckel. Dafür nahm sich die Band 
              die Freiheit, sich quer durch die Bandhistorie zu spielen und mit 
              einem neuen Stück den Fans den Mund auf das neue Album N(u)tobia 
              wässerig zu machen, welches derzeit im Stage One Studio mit 
              Andy Classen zusammengeschraubt wird und Anfang 2005 über die 
              Ladentheken wandern soll. Die Bühne jedenfalls war für 
              die 5 Mannen und Frau definitiv zu klein, so dass Basser und Keyborderin 
              Sabine in zweiter Reihe agieren mussten, während sich Gitaristen 
              und Sänger – ähnlich wie bei Into Eternity – 
              schon mal in die Quere kamen. Der Atmosphäre tat das aber überhaupt 
              keinen Abbruch. Die Mischung aus Gothic und Black Metal war zum 
              sterben schön, wild romantisch und gleichermaßen energiegeladen 
              und brachial. Hab GRAVEWORM zum ersten Mal live 
              gesehen ... Geiles Set! 
              Setlist: Legions Unleashed, Dreaming Into Reality, 
              A Dreaming Beauty, Awaiting The Shining, Demonic Dreams, N(u)tobia, 
              Unhallowed By The Infernal One, Abhorence 
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              KATAKLYSM 
              ~ holen jetzt die Tour 
              nach, die im Frühjahr ausgesetzt wurde, da Sänger Maurizio 
              Iacono Vaterfreuden entgegensah. Nun beehrt Sohnemann Angelo diesen 
              Planeten, die schlaflosen Nächte sind weniger geworden und 
              KATAKLYSM endlich auf heißersehnter Tour, 
              um das neue Album Serenity In Fire zu 
              supporten, welches einmal mehr ein Meisterwerk geworden ist und 
              auch bei uns Höchstnoten bekommen hat. Nun, wer KATAKLYSM 
              kennt, weiß, was einen bei einer Liveshow erwartet: ein Death 
              Metal Inferno der Extraklasse! Maurizio schafft es wie kaum ein 
              anderer in Sekundenschnelle solch eine enge Beziehung zum Publikum 
              aufzubauen, das die Show gar nicht erst schief gehen kann, egal, 
              was passieret. Dieser Band nimmt man jede Sekunde ab, das sie sich 
              den Arsch für jeden einzelnen Fan vor der Bühne abspielt 
              und gleichermaßen begeistert wie tief bewegt über den 
              Support ist. Und noch was ... man mag ja denken was man will über 
              den Abgang von Drummer Max Duhamel, aber ehrlich, was besseres hätte 
              KATAKLYSM gar nicht passieren können. Denn 
              mit Martin Maurais hat man solch einen Ausnahmedrummer gefunden 
              ... dieser Mann ist definitiv nicht von dieser Welt! Hölle, 
              ist der schnell und präzise und wuchtig wie eine Bramme. Hut 
              ab, ich war tief beeindruckt. Aber dafür bekommt Martin auch 
              schon beim Soundcheck Standing Ovations ... ;) 
              Setlist: Manipulator Of Souls, Illuminati, 
              Chronicles Of The Damned, Ambassador Of Pain, Where The Enemy Sleeps, 
              The Resurrected, For All Our Sins, Awakener, As I Slither, In Shadows 
              & Dust, Blood On The Swans, Serenity In Fire 
            Zum 
              Schluss bleibt mir nicht allzu viel zu sagen: Fantastisches Konzert, 
              musikalisch breit gefächert und somit wirklich abwechslungsreich. 
              Solche Tourzusammenstellungen sollte es öfters geben. Der Sound 
              war bis auf ein paar kleine Pannen wirklich gut und die Wahl des 
              „kleinen“ Saales in Anbetracht der knapp hundert Anwesenden 
              gut gewählt, auch wenn die Bühne für die Bands wirklich 
              verdammt eng war ... Nichtsdestotrotz ... da im Oktober beinahe 
              täglich Metaltouren ihr Stelldichein geben, wird das N8 
              in Osnabrück so was wie mein zweites zu Hause werden ... in 
              3 Tagen bin ich wieder da ... Cheers!  |