Das 
                halbjährlich stattfindende MOGHULS CASTLE 
                feierte sozusagen seinen ersten Geburtstag und wartete zu diesem 
                Anlass wie üblich mit einer sehr starken Besetzung auf. SKYFORGER 
                waren noch dazu für meinereinen der ideale Nachbrenner, nachdem 
                eine Woche zuvor das Ragnarök-Festival meine in letzter Zeit 
                etwas zum Erliegen gekommene Pagan-Leidenschaft neu erweckt hatte. 
                Aber auch auf alle anderen Bands war ich aus verschiedenen Gründen 
                ziemlich gespannt. Bemerkenswert außerdem, dass das MOGHULS 
                CASTLE offenbar so eine Art Wanderzirkus darstellt, dritte 
                Ausgabe am dritten verschieden Austragungsort – diesmal 
                war also meine Stammhütte 
                (und die der meisten anderen Besucher) dran, in der als Rahmenprogramm 
                zum ersten Mal seit langer Zeit wieder die Kult-Veranstaltung 
                „Unholy Northern Darkness vs. True Power Of Steel“ 
                in Szene ging, die zum Teil von unserer Unholy Südenurlauberin 
                Dunja bestritten wird.
              :: 
                Fotos ::
              Nimmt man 
                noch den günstigen Kartenpreis von 14 Eurosen (Vorverkauf) 
                dazu, dann sollte man meinen, dass die Voraussetzungen für 
                guten Besuch ziemlich ideal waren, dennoch waren zunächst 
                nicht viel mehr als 20 Haxenpaare vor der Bühne, als :: 
                MONDSTILLE 
                ::, bei denen Mitveranstalter Phil als Trommler 
                werkt, nach ihrer am Vortag an gleicher Stelle stattgefundenen 
                Akustikdarbietung in ihren – diesmal „verstärkten“ 
                Auftritt starteten. Obwohl bis auf den heftig bangenden Sänger 
                auf der Bühne wenig Bewegung stattfand, transportierten sie 
                musikalisch bei eher mittelmäßigem bis einigermaßen 
                gutem Sound doch einiges an Energie. Das Zeugs kam sehr roh und 
                schwarzmetallisch rüber, leider fehlt der Gruppe allerdings 
                noch ein Bassist. In der zweiten Hälfte kam dann auch der 
                Geiger zum Einsatz, dessen Spiel zwar für sich genommen schön 
                anzuhören war, aber meiner Ansicht nach die Wildheit der 
                sonstigen Musik eher beeinträchtigt als sie zu bereichern. 
                Trotzdem eine Band, von der man hoffentlich noch so einiges hören 
                wird. 
              :: 
                MISANTHROPIC 
                MIGHT ::, die offenbar mittlerweile endgültig 
                auf Kriegsbemalung verzichten, gaben sich bereits zum zweiten 
                Mal die MORGHULS CASTLE – Ehre, sie hatten 
                bereits bei Teil 1 gespielt. Diesmal kam es zur Live – Premiere 
                des zweiten Gitarristen Ewald, dessen Hereinnahme sich überaus 
                positiv auswirkte. Auch wenn seine Gitarre leider nicht so laut 
                zu hören war wie es ideal gewesen wäre, kommt das Material 
                mit 2 Gitarristen doch um einiges mächtiger als mit nur einem. 
                So wurde dieser Auftritt zum einem der stärksten, die ich 
                bisher von der Band erlebt hab. Stücke wie Deamonwarmachine, 
                Evil (bei dem der neue Gitarrist standesgemäß 
                mit einem heftigen „HULA!“ begrüßt wurde), 
                das obergeile Menschenhasser und das stampfende Winterland 
                kamen bei der mittlerweile deutlich angewachsenen Zuschauermenge 
                hervorragend an und begeisterten auch ein paar Leute, an denen 
                die Band bisher eher vorbeigerauscht war. Außerdem ist noch 
                festzuhalten, dass Frontmann Purgatory sicher immer mehr zu einem 
                wirklich guten BM- Kreischer entwickelt. Sehr brav! 
              Höllisch 
                laut wurde es dann bei den Ungarn von :: 
                WICHTCRAFT 
                ::, die sehr engagiert loslegten – vor allem 
                der glatzköpfige Gitarrist WL Rabenaas hatte seinen Körper 
                die meisten Zeit über in der Waagrechten, und auch Sänger 
                Angmar bangte sich ordentlich weg, wenn er nicht gerade am Wort 
                war. Mit u.a. On The Land Of The Shadows, Fog In 
                The Neverending Forest, Cold und The Darkness 
                Is Bursting Out kamen die stärksten Nummern des Years 
                Of Blood – Albums zum Zug. Der eher primitiv 
                gehaltene Black Metal kam zunächst auch gut an, bald aber 
                setzte ein kontinuierliches Abwandern des Publikums ein, was nur 
                zum Teil auf Desinteresse zurückzuführen gewesen sein 
                dürfte, zum anderen Teil aber auf die doch etwas zu große 
                Lautstärke (ansonsten war der Sound aber einwandfrei), mit 
                der das Zeugs daherkam. So blieben am Schluss vielleicht 20 Maxln 
                bei der Bühne stehen. Schade, denn eigentlich war’s 
                geil, und dieses Davonlaufen des Publikums haben sich WITCHCRAFT 
                absolut nicht verdient. 
              Zu den :: 
                HEIDEN 
                :: fanden sich dann doch einige der zuvor davongelaufenen 
                wieder ein und als es nach ewigem Soundcheck dann endlich losging, 
                war Sänger Kverd mit seinem der an T.G. Warrior in jungen 
                Jahren erinnernden Aussehen der absolute Blickfang. Irgendwie 
                ist die tschechische Sprache zu dieser Musik äußerst 
                gewöhnungsbedürftig und hört sich für meinen 
                Geschmack etwas zu nett an. Als brutal kann man die Musik ja auch 
                wirklich nicht bezeichnen, irgendwie war die Atmosphäre bei 
                HEIDEN die ganze Zeit eher entspannt, wozu wohl 
                auch die oft zum Einsatz kommenden unverzerrten Gitarren wesentlich 
                beigetragen haben. Vielen Anwesenden hat die Folk/Pagan/Black 
                Metal - Mischung gut gefallen, wie am Applaus und an den Gesprächen 
                danach zu erkennen war, ich aber hab sie letztes Jahr im Monastery 
                wesentlich spannender (dafür weniger entspannt) gefunden. 
                
              Nach wiederum 
                fast endlosen Soundcheck ging es bei :: 
                TRIMONIUM 
                :: unter lautem Jubel mit In Darkness I Grow 
                (wenn ich mich recht erinnere) los und die ersten Reihen verwandelten 
                sich in eine Meer aus fliegenden Haaren. Auch wenn die Musik eindeutig 
                Black Metal ist, würde die Band rein optisch auch locker 
                als Thrash-Partie der alten Schule durchgehen, vor allem Frontmann 
                Teutonic mit seinen Stretchjeans – da haben nur noch die 
                Jogging High gefehlt... einfach genial. Alte Schule – so 
                gehört sich das, und diesen Einfluss hört man auch in 
                der Musik. Von Anfang an wurde lautstark die Hymne Blow The 
                Horns gefordert. Leider war man vom Zeitplan her aber schwerstens 
                im Verzug, sodass die Setlist etwas gekürzt werden musste. 
                Die Begeisterung im Publikum ließ auch mit Fortdauer des 
                Auftritts keineswegs nach, und auch Skyforger-Peter bangte sich 
                neben der Bühne mit einer Dose Schwechater in der Hand in 
                die Glücksseligkeit. Herr Teutonic hatte seinerseits nach 
                jedem Stück wieder andere Wünsche bezüglich des 
                Monitor-Sounds, was gegen Ende schon für einige Belustigung 
                sorgte. Schließlich kam am Ende doch noch Blow The Horns, 
                zu dem in vor der Bühne nochmal ordentlich durchgedreht wurde 
                (hallo Dunja!), bevor Mitveranstalter (und Mondstille-Trommler) 
                Phil die Band zum Ärger einiger Anwesender von der Bühne 
                bitten musste. Saustarker Auftritt!! 
              Aber der Abend 
                sollte sich noch steigern. :: SKYFORGER 
                ::, die schon mit ihren letztjährigen Ragarök- 
                und Kaltenbach – Auftritten gezeigt hatten, was sie für 
                eine großartige Liveband sind, kamen, auch diesmal um zu 
                sehen und zu siegen. Das alte Latviesu Strelnieki und 
                der „Hit“ Kad Usins Jaj machten den Anfang 
                und schon war die Meute glücklich und versuchte zum Teil 
                auch, die Stücke mitzugrölen, was sich aber mangels 
                Kenntnissen der lettischen Sprache auf die Gesangsmelodien beschränken 
                musste. Die wie immer farbenprächtig gewandeten Herren um 
                den bestens gelaunten Peter mussten zwar ebenfalls kleine Abstriche 
                in der Setlist machen, beliebte Stücke wie Uz Ziemelkrastu, 
                Nakts Debesu Karakungs oder sogar Migla Migla, Rasa 
                Rasa (das meines Wissens gar nicht geplant gewesen war, sich 
                aber als Volltreffer erwies) konnten aber glücklicherweise 
                problemlos untergebracht werden. Folk- Multiinstrumentalist Kaspars 
                wechselte mal von der Flöte zum Kokle (lettische Harfe), 
                dann wieder zum Dudelsack und zurück zur den Flöten, 
                von denen er ein ganzes Sackerl auf der Bühne hängen 
                hatte. Die Band hatte auch sichtlich Spaß an dem Auftritt 
                in der Clubatmosphäre. Tumsa Un Sala machte den 
                Abschluss des regulären Teils. Danach wurden 2 nach Stücke 
                in reinen Folk-Versionen (plus Bass) zum Besten gegeben, von denen 
                eines das alte Zvietgin Zviedza Kara Zirgi war (mit Peter 
                an Flöte), das andere kannte ich nicht. Leider musste danach 
                (nach insgesamt einer knappen Stunde) endgültig Schluss sein 
                und die lauten „Zugabe!“- und „SKYFORGER!“ 
                – Rufe konnten nicht mit weiteren Zugaben belohnt werden. 
                Peter versprach allerdings für nächstes Mal eine längere 
                Vorstellung und die gesamte Band bedankte sich ausgiebig für 
                den Zuspruch. Auch die anschließende Aftershowparty war 
                noch sehr nett. 
              Fazit: MORGHULS 
                CASTLE III war noch geiler als die ersten beiden Teile, 
                bitte immer weiter so!