2004-09-04 DE – Wertherbruch - B-Halle
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The Vision Bleak - Abaddon - Helrunar - Nebular Moon - Grabnebelfürsten - Dark Suns - Sacrasphemy - Laid In Ashes - Prejudice - Warchild X - Dekadenz - The Shitheadz - Path Of Golconda

:: Fotos ::

Nachdem Psycho und ich uns in tiefster Nacht auf dem Heimweg machen mussten (über ’ne Stunde Fahrt mit sehr gloomy anzuschauenden Nebelschwaden...), war die Nacht für meine Wenigkeit ziemlich kurz. Trotz aller Bemühungen traf ich dann auch erst um 13 Uhr zu den ersten Tönen des Intros von WARCHILD X wieder in der B-Halle ein. Will meinen, PATH OF GOLCONDA, THE SHITHEADZ und DEKADENZ hab ich leider verpasst. Sorry, Jungs...


WARCHILD X knallten dafür umso mehr und trieben mir mit ihrer Mischung aus klassischem Metal mit Death Einschlag, der doch sehr an Children Of Bodom erinnerte, den restlichen Schlafsand flugs aus den Augen. Obwohl die zwei Gitaristen wohl ebenfalls noch recht müde auf der Bühne umherstanden, gab sich Fronter Sascha alle Mühe und konnte die bereits Anwesenden sowohl mit einem Painkiller Cover, als auch mit neuen Stücken und den Songs von Between Shadows And Light begeistern. Den letzten Song widmete man dem im März 2003 verstorbenen Finntroll Gitaristen Teemu "Somnium" Raimoranta. Guter Muntermacher!

 PREJUDICE aus Belgien waren neben Arcturus die einzigen nichtdeutschen Vertreter auf der Bühne. Spätestens jetzt war das geneigte Publikum munter. Brutaler Death Metal wie man ihn von Vader kennt, mit einer Reihe schweinegeiler Riffs und interessanten Harmonien. Drumherum gab es allerdings nur typische Death Metal Massenware. Die Band schien gut eingespielt, denn als Gitarist Tuni seinen Tremolo-Hebel verlor, ließ sich keiner davon stören und Sänger Erik fummelte ihn beim singen einfach wieder dran. PREJUDICE warten am 20. Oktober mit ihrer vierten Langrille auf, die über Two Fat Men vertrieben und sicherlich auch auf unserem Tisch landen wird.

• Mit LAID IN ASHES stand dann eine Bottroper Band auf der Bühne, die erstaunlich viel Publikum ziehen konnte und insbesondere bei den weiblichen Teens hoch im Kurs zu stehen scheint, was wohl vor allem an Fronter Fabian Wallenfang liegen mag, der besonders evil und nasty rüberkam ;) Obwohl die Band durch eine Reihe kleiner Katastrophen ging – erst verhedderte sich der Gitarist mit dem Bassisten, dann der Bassist mit dem Sänger und zu guter letzt verlor der zweite Gitarist auch noch seinen Gurt – gab’s das volle Brett, und das ohne irgendwelche Unterbrechungen. Aufgeheitert wurde das Ganze noch durch einen gummiüberzogenen Maiskolben, der im nicht jugendfreien Gebrauch zwischen Band und Publikum hin und her wanderte. Musikalisch gab’s hauptsächlich was vom Debüt Freakshow 666 und einen nigelnagelneuen Song.

• Mit SACRASPHEMY stand sowohl Mitorganisator Darius als auch seine komplette Roadie Crew auf der Bühne. Musikalisch gab’s melodischen Midtempo Black Metal mit Death Metal Einflüssen und die Band spielte sowohl ganz altes Demo Material, als auch aktuelle Songs. Die Band musste auf Grund des Zeitplanes ihren Set verkürzen, bekam aber auch als einzigste (neben The Vision Bleak) eine Zugabe zugestanden.

DARK SUNS Oh mein Gott... Götter... Existence ist schon jetzt mein Lieblingsalbum, auch wenn es erst im Januar rauskommen soll. Die Leipziger sind einfach nur außergewöhnlich! Wer DARK SUNS verpasst, ist selber schuld! Punktum!!! Ach Jungs... seht mal zu, das ihr Swanlike wieder aufgelegt bekommt, da sind noch sooooo viele Leute, die diesen Silberling net haben...

• Die Blackmetaller der GRABNEBELFÜRSTEN hatten wohl einen rabenschwarzen Tag erwischt. Keine Ahnung, was der Grund war, aber die Jungs spielten lustlos vor einem arg gelichteten Publikum, von dem es teilweise auch noch bierselig dumme Sprüche gab, die dem Sänger offensichtlich sofort quer runtergingen. Nach nur 35 Minuten (von 45) war Schluss. Das war auch nicht wirklich schade, denn auch musikalisch konnten die Jungs nicht wirklich überzeugen.

• Darius die Zweite! Ebenfall als Sänger fungiert der Organisator auch in NEBULAR MOON, die neben aktuellen Songs auch zwei Stücke vom neuen Album, welches im Dezember den geneigten Hörer erfreuen soll, zum Besten gaben. Viel konnte ich nicht mit der Band anfangen...

• Black Metal aus Münster??? Da ist wohl wieder was an mir vorbei gegangen. HELRUNAR, beinahe wie aus dem Nichts in der Szene aufgetaucht, waren für mich definitiv die Überraschung des Abends! Die Mucke schweinegeil, eine gelungene Mischung aus Black und Pagan Metal mit viel Atmosphäre und deutschen Texten. Offensichtlich hat sich das Trio (plus Live Bassist) mit ihrer bis dato einzigen CD Gratr (mit der man sich immerhin einen Deal mit Prophecy an Land ziehen konnte) eine recht große Fangemeinde erspielt und konnte wiederum ein recht großes Publikum begeistern. Alle Achtung!

ABADDON oder Darius die Dritte! Diesmal als Tastenhexer. ABADDON sind inzwischen ja keine Unbekannten mehr, auch wenn ihr Debüt Album De Occulta Philosophia dank vieler Querelen doch einige Zeit brauchte, um tatsächlich den Weg zu den Fans zu finden. Auch die vielen Line-up Wechsel haben der Band nicht wirklich geschadet, denn ABADDON waren gleichermaßen unterhaltend wie professionell. Fronter Markus und Sopranistin Diana lieferten sich den üblichen Kontrastgesang, nur der Tenor fehlte gewissermaßen. Musikalisch gab’s eine Mischung aus Black-, Death- und Gothic Metal, der zuweilen an gewisse filthige Möchtegern Rockstars erinnerte. ABADDON lieferten eine wuchtige Show und konnten das Publikum begeistern.

THE VISION BLEAK ja, was soll ich sagen? Nachdem ich von der TVB Show bei der Franconian Metal Night 1 völlig hin und weg war, die aber seinerzeit auf Grund städtischer Regularien vorzeitig beendet werden musste, konnte ich an diesem Abend den Headliner in ganzer Länge genießen. Die B-Halle war wieder voll, der Captain und seine Deathship Crew gaben alles und spielten das gesamte Album runter (offensichtlich hat man noch überhaupt keine neuen Songs parat... hmmm). Die Meute vor der Bühne war vollauf begeistert und bangte sich weitestgehend den Schädel weg. Fantastische Show!

Der zweite Tag der NEBELMOND METAL PARTY war lange nicht so gut besucht, wie der erste, obwohl es eigentlich sogar mehr anspruchsvolle Bands gab. Viele Leute waren aber eben nur wegen Arcturus gekommen. Der organisatorische Stress hielt sich in Grenzen und es gab keine größeren Ausfälle. Ärger mit den Anwohnern gab es trotz aller Wetten nicht, auch wenn die Organisatoren besorgt darüber waren, das einige Idioten draußen ihre Bierflaschen zerdepperten. Nichtsdestotrotz ließ sich aber auch nicht verbergen, das selbst auf einem so kleinen Festival mit zweierlei Maß gemessen wurde; was für den einen recht war, musste es noch lange nicht für den anderen gewesen sein. Ebenfalls ungeschickt fand ich die Tatsache, das man Mitorganisator Darius W. nicht nur ständig wichtig hin- und herlaufen sah, sondern auch noch 3mal auf der Bühne vorgesetzt bekam, was doch sehr nach Vetternwirtschaft roch. Das hätte man zumindest besser auf die zwei Tage verteilen können.
Fazit: Trotz allem ein sehr kleines aber feines Festival mit einer Reihe hervorragender Underground Bands und recht zwanglos organisiert. Nächstes Jahr werden wir wohl wieder dabei sein :)

 

story & pics © Dajana