NEUROSIS
live zu erleben ist nun nicht gerade einfach, obwohl man sagen
muss, dass sie sich in der letzten Dekade schon ein bisschen häufiger
haben sehen lassen, oder täuscht das jetzt? Wie auch immer,
nach ihrer recht kurzen Tour in 2008 schauen die Kalifornier endlich
wieder einmal vorbei, kombinieren 2 Festivals mit einer handvoll
Clubshows, eine davon um die Ecke im Dortmunder FZW.
Wie aufmerksam von der Band :) Natürlich ist ein NEUROSIS
Konzert immer eine große Sache, zumindest für den Fan.
Ich hab mich darauf wirklich seit Wochen gefreut… ;)
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Fotos ::
Da Amen Ra
aus welchen Gründen auch immer in Dortmund nicht mit dabei
waren, blieben :: UFOMAMMUT
:: die einzige Supportband an diesem Abend. Das italienische
Trio mit dem seltsamen Namen (irgendwie Klasse, den vergisst man
hinterher garantiert nicht mehr ;)) war für mich eine totale
Neuentdeckung. 1999 gegründet, haben die Jungs inzwischen
5 reguläre Alben veröffentlicht und vermischen musikalisch
Stoner Rock, Sludge Metal, Doom, Spacerock und Psychedelic auf
einem hohen experimentellen Niveau. Heißt, hier gibt es
ausufernde basslastige und dronige Soundwälle, skurrile Samples
und Ambientkollagen, laut, aber nicht aggressiv. Gesang gibt es
selten, aber wenn, dann ist er Effekteverzerrt und sehr sphärisch.
Wirklich fantastisch, hat mir ausserordentlich gut gefallen!
Setlist: Stigma, Stardog/Hellectric, Blind, God, Lacrimosa/Odio

Da es zur
Abwechslung mal nicht geregnet hat (obwohl - wie im nachhinein
zu erfahren war - ein paar Ecken weiter im Pott die Welt unterging)
ging es hernach auf ein kühles Blondes in den Biergarten,
bevor :: NEUROSIS
:: dann mit Locust Star die Herrschaft über
die emotionalen Achterbahnen übernahmen. NEUROSIS
blieben schwerpunktmäßig in der neueren Ära hängen
und präsentierten sogar zwei brandneue Tracks, die aber zwischen
dem Material von The Eye Of Every Storm und GivenTo
The Rising nicht weiter herausstachen, sondern sich einfach
ins Gesamtbild einfügten. Ist vielleicht ein wenig enttäuschend,
aber warten wir das neue Album einfach mal ab. Den aggressiven
Gegenpart gab es dann mit alten Sachen, wobei NEUROSIS
erst beim brillanten Schlusstrack Through Silver In Blood
so richtig zur alles zerstörenden und Sinne überflutenden
Macht aufliefen. Schon alleine die treibenden Drums hypnotisieren
und bringen einen an den Rand des Wahnsinns. Bis dahin war die
Show zwar äußerst intensiv, aber irgendwie auch ein
bisschen handzahm. Wer NEUROSIS früher schon mal live
gesehen hat, weiß, dass das bei den Herren auch ganz anders
aussehen kann. Außerdem war die Show mit knapp 90 Minuten
viel zu kurz, zumal die zweite Vorband weggefallen war. Ok, wenn
es danach ginge könnten NEUROSIS 3 Stunden spielen
und das Fußvolk würde immer noch nörgeln…
*lol* Natürlich war das schon eine grandiose und unter die
Haut gehende Show, aber mit den beiden legendären London
Konzerten im Hinterkopf fehlte mir persönlich doch der gewisse
spezielle Kick an diesem Abend.
Setlist: Locust Star, Given To The Rising, End Of The
Harvest, A Season In The Sky, At The Well (new), Water Is Not
Enough, Belief, At The End Of The Road, Killing Elk (new) , Through
Silver In Blood
