Am 
                14. und 15. März richteten OBSCURITY aus Velbert zunächst 
                in Köln und dann am folgenden Tag in Essen ein kleines, aber 
                feines Festival aus. Nachdem in Köln bereits ca. 250 Gäste 
                zugegen waren, sollten es nach anfänglich zögerlichem 
                Eintreffen auch im Turock 
                etwa genau so viele Besucher werden. Im Gegensatz zum Vortag wurden 
                die Bands, die schon in Köln dabei waren, am Samstag noch 
                durch die Ruhrmetal-Bande MINJAR ergänzt.
              
              Allerdings 
                konnte ich von :: MINJAR 
                :: gerade noch den „Abspann“ sehen, da 
                der Beginn im Turock vorgezogen worden war, die Bahn aber meinen 
                Ambitionen dennoch pünktlich zu sein, einen Strich durch 
                die Rechnung machte. Was ich noch mit bekam, war zum einen, dass 
                dies der letzte Auftritt der Band mit Sänger Öl war, 
                da dieser für mehrere Jahre die Kutte mit einer anderen Uniform 
                tauschen und dementsprechend die Zeit für die Band fehlen 
                wird. An dem Posten interessierte und trinkfeste Schreihälse 
                können sich übrigens nach wie vor über die Homepage 
                oder Myspace-Seite der Jungs bewerben. Abschließend gab 
                es dann noch ein recht wirres Statement von Kevin bezüglich 
                tibetischer Mönche, bevor sich MINJAR verabschiedeten.
              
              :: 
                DARKFALL 
                :: aus Österreich waren als zweites an der Reihe, 
                und damit an sich etwas zu früh für die auch in diesen 
                Breitengraden alles andere als unbekannten Melodic Death/Thrasher. 
                Nach kurzem Soundcheck wurde ein vollkommen beklopptes Intro in 
                vermutlich so einer Art österreichischem Slang abgefahren, 
                zu dem die Herrschaften auf der Bühne sichtlich amüsiert 
                feixten, und dann legten sich die Mannen um Kaltenbach – 
                OA – Organisator Thomas Spiwak direkt richtig ins Zeug. 
                Anfangs war es noch etwas schade, dass das Publikum zum einen 
                noch recht spärlich und zum anderen auch noch sehr zurückhaltend 
                vor der Bühne angetreten war. Nach einiger Zeit aber konnten 
                DARKFALL mit ihren sehr eingängigen, bangtauglichen 
                Riffs doch noch eine ganze Reihe Fans zum Kopfschütteln und 
                Mitmachen bewegen. Aufgrund des frühen Spots gab es natürlich 
                nicht besonders viel Spielzeit, dennoch gelang es, alte und neue 
                Nackenbrecher ganz gut zu durchmischen. Zu Recht gab es nach gut 
                35 Minuten wohlwollenden Applaus, und zu einem etwas späteren 
                Zeitpunkt des Abends wäre bei den Österreichern vermutlich 
                so richtig die Post abgegangen.
                Setlist: Phoenix Rising, Stilling My Rage, Hypochrist, 
                Land Of No Return, Never Ending Hate, Chapter Of Denial, Echoes 
                From The Past 
              
              Als drittes 
                machten sich nach kurzer Umbaupause :: 
                FJOERGYN 
                :: aus Thüringen an die Arbeit. Auch wenn diese 
                Band vermutlich politisch unbedenklich ist, so habe ich dennoch 
                immer leichte Magenschmerzen, wenn angehörige einer solchen 
                Kappelle gleichzeitig auch in eher zwielichtigen Projekten unterwegs 
                sind. So ist in diesem Fall Sänger Stephan auch bei der mir 
                absolut nicht geheuren Band Die Saat unterwegs und sich dort nicht 
                zu fein, aktuell mit einem Mitglied von Absurd und ehemals mit 
                einem Mitglied von Totenburg zusammenzuwirken. Beides Personen, 
                bei denen wiederum absolut kein Zweifel hinsichtlich der politischen 
                Ausrichtung bestehen kann. Wie auch immer man so solchen angeblich 
                unpolitischen Nebenprojekten stehen mag, über den Auftritt 
                kann soviel nicht gesagt werden. Nach einem irre langen Intro 
                voller seltsamer Industrial-Klänge musste gleich der erste 
                Song zweimal wegen massiver technischer Probleme abgebrochen werden, 
                und auch danach ging es nur holprig und mit allerlei Problemchen 
                weiter. Woran ich mich so noch erinnern kann, sind häufige 
                Gitarrenwechseleien, ein relativ hartnäckig auf immer den 
                gleichen Tönen verweilendes Keyboard und insgesamt nicht 
                besonders überzeugende Songs, zu etwa gleichen Teilen von 
                den beiden in der Diskographie der Band befindlichen Alben. 
                Ich fand es nicht so doll, das Publikum war aber nach den vier 
                Songs, die mehr oder weniger durchgespielt wurden, offenbar wieder 
                versöhnt, nachdem es anfänglich schon die eine oder 
                andere Unmutsbekundung ob der technischen Probleme gegeben hatte.
                Setlist: Intro, Fjoergyn, Ich sah den Himmel weinen, 
                Katharsis, Der Tag der Wölfe
              
              Die vierten 
                im Bunde war die noch junge Band :: KROMLEK 
                :: aus Bayern, die vor noch nicht allzu langer Zeit 
                ihr zweites Album Strange Rumours... Distant Tremors 
                herausgebracht haben, mit dem sie an den Überraschungserfolg 
                des ersten Longplayers anknüpfen konnten. Die Band musste 
                zwar auf den etatmäßigen Rhythmusgitarristen Foradh 
                verzichten, hatte jedoch mit Mike von der mir unbekannten fränkischen 
                Metal-Cover-Band Hirschleder Ersatz mitgebracht, der sich nahtlos 
                einfügte. Zudem gab es gleich zu Beginn noch einen anderen 
                Gast auf der Bühne, denn zur Band hatte sich noch ein Fan 
                gesellt, den vermutlich erstmal einige, die KROMLEK noch 
                nicht kannten, für den „echten“ Sänger hielten, 
                da Frontmann Alphavarg zumindest an diesem Abend optisch nicht 
                so sehr nach „Metal“ aussah. Durch den Erfolg und 
                durch die dementsprechend vielen Gigs sieht und hört man 
                der Band inzwischen eine gewisse Routine und Sicherheit an, ohne 
                dass man aber den Eindruck bekommt, dass es den Jungs nur noch 
                um ihren Bekanntheitsgrad geht. Munter wurden Songs von beiden 
                Alben gezockt, und wie zu erwarten war, gab es vor allem unter 
                den jüngeren Zuschauern bei den Humppa-lastigeren Songs ein 
                wüstes Herumgespringe und Herumgetobe vor der Bühne. 
                Zwar fehlt mir bei KROMLEK hin und wieder noch die klare 
                Linie in Punkto Eigenständigkeit, aber Stimmung machen können 
                die Bayern alle mal!
                Setlist: Intro, Manjushri aus mir, Grim omens, Folkthing, 
                Strandhagg Pt. II - Wave bound, Angrliodh // KromleK
              
              Gut im Zeitplan 
                waren dann nach der kürzesten Umbaupause des Abends die Veranstalter 
                 :: OBSCURITY 
                :: selber gefragt. Beinahe hätte ich den ersten 
                Song verpasst, da ich mal eben nebenan im Nord war um dort ein 
                leckereres und vor allem mit deutlich weniger als 4,50 € 
                zu Buche schlagendes Weizen zu trinken… schon ein recht 
                herber Preis für ein Flaschenbier, wie ich finde. Zwar war 
                der Laden nach wie vor nicht rappelvoll, aber bei OBSCURITY 
                ging es trotz weniger Herumspring-tauglicher Musik mindestens 
                genauso gut ab wie bei ihren Vorgängern. Das lag zum einen 
                an der gelungenen Songauswahl inklusive zweier Songs vom neuen, 
                gerade in Arbeit befindlichen Album. Zum anderen hatte die Band 
                auch sichtlich Spiellaune mitgebracht, sorgte angeführt von 
                Sänger Nezrac für ordentlich Bewegung auf der Bühne 
                und interagierte häufig mit dem Publikum. Einer jungen Dame 
                im Publikum, die mir schon zwei Bands vorher aufgrund ihres schwer 
                unkontrollierten Gangs aufgefallen war, schien es direkt so gut 
                zu gefallen, dass sie gleich mehrmals die Bühne erklomm und 
                jedes Mal sich nur widerwillig wieder heruntergeleiten ließ. 
                Betrunken genug, um den beim Großteil der männlichen 
                Metaller offenbar fest einprogrammierten „Ausziehen!“-Rufe 
                nachzukommen, war die junge Dame jedoch offenbar nicht. Nachdem 
                nach einer guten Stunde auch noch der Met herumgegangen war, folgte 
                mit der ersten Zugabe Battle Metal der Song zum Titel des 
                Festivals, nach der zweiten Zugabe Lost Paradise war dann 
                nach einer guten Stunde leider schon Schluss, schließlich 
                mussten ja noch Suidakra dran und das Turock hatte den Beginn 
                des normalen Discobetriebes lediglich auf 0 Uhr verschoben.
                Ein gelungener Auftritt, und die beiden neuen Songs Odins Jünger 
                und Battle Metal sind im Hinblick auf das kommende Album 
                schon einmal sehr vielversprechend.
                Setlist: Götterdämmerung, Runen von Einst, 
                Bergische Löwen, Odins Jünger, Bergisch Land, Ruhm und 
                Ehr.., Die letzte Schlacht // Battle Metal, Lost Paradise
              
              Fehlten also 
                noch :: SUIDAKRA 
                :: aus Düsseldorf, die zwar momentan keine Tour 
                absolvieren, aber nichtsdestotrotz bereits den (so glaube ich 
                mich zu erinnern) dritten Auftritt im März und hier in der 
                Region hinlegten. Dementsprechend gut eingespielt ging man auch 
                zu Werke, nur war leider von der noch einige Tage zuvor angekündigten 
                Special Show nichts zu sehen, oder habe ich was verpasst? Einen 
                Herrn mit Dudelsack konnte ich jedenfalls nirgends entdecken, 
                und genug Bier um so etwas zu übersehen und zu überhören 
                hatte ich keinesfalls intus ;) Aber auch so war es, wie eigentlich 
                immer bei SUIDAKRA, eine gelungene Show. Im inzwischen 
                14. Jahr des Bandbestehens können die Jungs ihr Set aus sage 
                und schreibe acht Studioalben zusammenstellen und trafen dabei 
                auch dieses Mal eine gute Wahl. Klar, Song wie Pendragons Fall 
                und Wartunes sind eh immer dabei, sonst wäre auch 
                jeder Fan enttäuscht, aber auch die anderen Stücke wie 
                The Well Of Might, Fourth Clyde etc. passten gut 
                ins Gesamtbild. Leider mussten SUIDAKRA aus bereits oben 
                erwähnten Gründen sehr pünktlich aufhören, 
                so dass für mehr als nur die eine Zugabe keine Zeit mehr 
                blieb, obwohl sie nach dem Willen der Fans noch gerne hätten 
                weitermachen können. So ging dann gegen 23.35 Uhr mit einem 
                gewohnt guten Auftritt das BATTLE METAL FEST zu Ende.
                Setlist: The Well Of Might, Darkane Times, Gates Of 
                Nevermore, Crown The Lost, The IXth Legion, Morrigan, Dead Man’s 
                Reel, Havoc, Fourth Clyde, Dragonbreed, Pendragon’s Fall 
                // Wartunes
              Fazit: Eine 
                gelungene Veranstaltung, die jedoch mehr Publikum verdient gehabt 
                hätte. Eventuell war es nicht so glücklich, das bei 
                der Vielfalt an Konzerten in der Region auf zwei Tage aufzuteilen… 
                Ein anderer Grund dürfte auch das am gleichen Tage ebenfalls 
                in Essen über die Bühne gegangene „Metal for Tibet“ 
                gewesen sein… Dennoch ließ sich keine Band anmerken, 
                dass sie eventuell mit mehr Gästen gerechnet hätten 
                (zumal ich das Turock auch schon bei größeren Namen 
                dürftiger gefüllt gesehen habe). Organisatorisch lief 
                alles glatt und ging ziemlich genau im gesetzten Zeitrahmen über 
                die Bühne. Bleibt noch zu hoffen, dass die ganze Angelegenheit 
                sich für OBSCURITY nicht als finanzieller Reinfall 
                erwiesen hat, und dass sie dergleichen (vielleicht zum CD-Release!?) 
                gerne mal wieder auf die Beine stellen!
              