OPETH
in Münster??? Na hoppla. Meine Heimatstadt erhebt doch jetzt
nicht etwa Anspruch auf die Metal-Metropole in NRW? ;) Nein, im
Ernst. Erst holt sich das Vainstream Festival Bands wie Dimmu
Borgir, Dark Tranquillity und Suicidal Tendencies an den Start,
dann kommen neben OPETH auch Bands wie Killswitch Engage
nach Münster. Wow! Weiter so, kann ich da nur sagen. Weiter
so!
Natürlich
ein Muss für jeden Fan des progressiven Metals, zumal die
OPETH Headliner-Show zwei Tage zuvor beim Rock Hard Festival
Jetlag-bedingt eher eine müde Kopie der Schweden war.
Allerdings
mutet die Loacation seltsam an, und ich muss gestehen, obwohl
ich schon seeehr lange in Münster wohne, war ich bisher noch
nie im Skater’s
Palace gewesen. Gab ja auch bisher keinen Grund. Skaten
tu ich nicht und bei den gelegentlichen Konzerten dort handelte
es sich meist um Szenebands oder Emocore-Kram.
Leidlich ausgeschlafen
und erholt nach 3 Tagen Rock Hard Festival hol ich an einem sonnigen
Feiertag einmal mehr Wiebke vom Bahnhof ab und gemeinsam gondeln
wir zur Skater Hochburg. Natürlich nicht, ohne vorher ortsansässige
aber nach dem richtigen Weg suchende Münsteraner als Ich-kenn-mich-aus-Münsteraner
mal in die völlig falsche Ecke zu schicken *lach* (für
MSler: Scheibenstrasse statt Schreiberstrasse) Tat mir wirklich
leid. Da war ich selber total auf dem Holzweg…
Ok, zurück
zum Palace. Es stehen reichlich Leute vor dem abgegitterten Areal,
geduldig und relaxt, dann geht’s los und erstmal rein, die
Lage checken, von wegen Photopit, Bühne und so. Ist halt
ne Skaterhalle und die größte Rampe die Bühne.
Der Rest ist abgehangen, Pfeiler in der Mitte. Alles sehr unsympathisch.
Nun gut. Dann erst mal wieder raus… und gleich wieder rein,
denn das abgeteilte Areal (10m²?) ist bereits packevoll.
Dann eben drinnen das wohlverdiente Becks ;)
::
Fotos ::
Los geht es
mit :: LONG
DISTANCE CALLING :: die es mit ihrem neuen Album
Avoid The Light bei uns auf die Pole-Position geschafft
haben. Ein fantastisches Meisterwerk und ich bin total gespannt,
wie sie es live rüberbringen werden. Mit viel Atmosphäre…
im Dunkeln. *grrrr* Irgendwann gibt es dann ein paar gleißende
Spots in Rot, Blau und Lila. Immerhin sieht man jetzt was ;) Der
Sound ist fantastisch und die anwesenden Nasen (so um die 200)
spenden enthusiastischen Beifall nach jedem der 4 Songs und fordern
am Ende nach Apparitions lautstark nach einer Zugabe, die
aber nicht gewährt wird. Ich hab LONG DISTANCE CALLING
leider erst einmal live gesehen, seinerzeit bei der Releaseparty
zum ersten Album. Und das war schon toll gewesen. Die Show heute
Abend war einfach nur grandios. Und viel zu kurz zum genießen,
da man ja 3 Songs lang versuchte, die Bandmitglieder mit den sich
bewegenden Lichtspots abzupassen. Mehr davon! Viel mehr davon.
Oh, apropos… es scheint, das Flo und Janosch doch noch bei
Misery Speaks aktiv sind. Ich hätte wetten können, das
beide bei den Münsteranern Metalcorelern ausgestiegen wären…
*hmm* So kann man sich täuschen ;)
Setlist: Sundown Highway, Black Paper Planes, Metulsky
Curse Revisited, Apparitions

Nach nem kurzen
Abstecher nach draußen, Bier und Quasseleien mit Freunden
geht’s wieder rein. Erwartungsvoll starrt alles zur Bühne
und Wiebke und ich hoffen (beten?) inständig, dass das Licht
jetzt besser wird. Zwischendurch machen wir noch schnell einen
kurzen Stop am Merch und sagen Erin Hallo (die Frau ist wirklich
auf fast jeder Tour zuhause ;)). Dann endlich betreten
:: OPETH
:: die Bühne und legen wie schon zwei Tage zuvor
mit Heir Apparent los. Die Schweden schauen nach dem RH
und WGT wesentlich besser aus, sind ausgeschlafen und bester Laune.
Und so nimmt sich Mikael Åkerfeldt zwischen den Songs immer
wieder Zeit und gibt eine Anekdote nach der anderen zum Besten,
berichtet von seltsamen Begebenheiten bei der Kirchenbesichtigung
in Münster’s City (ich wette, die waren in der Lamberti-Kirche),
wo man ihn wohl mit Jesus verglichen hat, um keine 3 Sekunden
später zu unterstreichen: „we are not a Christian band“
Gelächter. Auch von der Mimik her gibt Mikael alles, winkt
verschämt dem knipsenden Volk (nicht wir), um dann den Stinkefinger
zu heben *lach* Oder erzählt, unter welchen Umständen
manche Songs entstanden sind („with chips & fish on
the beach… and drunk“). Und natürlich muss auch
wieder Drummer Martin Axenrot mit ein paar Sprüchen dran
glauben… Verdammt, die Sprüche kann man sich alle gar
nicht merken ;) Die Fans (nun um die 500) sind aus dem Häuschen,
klatschen frenetisch Beifall und stören gelegentlich mit
doofen Zwischenrufen. Wahnsinn!
Jedenfalls gibt es eine 2 Stunden andauernde, exzellente Show
mit drei Songs vom aktuellen Album Watershed, diesmal
keinem Song von der Blackwater Park, aber dafür
zwei Klassiker von der Morningrise und My
Arms, Your Hearse. Einfach fantastisch, atemberaubend,
grandios, einzigartig, einmalig schön. Ihr wisst schon…
Setlist: Intro, Heir Apparent, Ghost Of Perdition, Godhead´s
Lament, Wreath, Karma, Hessian Peel, Closure, The Night And The
Silent Water, Lotus Eater II Deliverance

Das war eine
unglaubliche Show. Mit beiden Bands wohlgemerkt. Ein toller Abend,
der gerne hätte doppelt so lange dauern können. *seufz*
Leider leert sich das Areal viel zu schnell und kehren die Skaters
Leute die verbliebenen Fans schnell raus. LDC Gitarist
Flo darf allerdings nach Mitternacht zumindest noch seinen Geburtstag
anfeiern.
Wiebke und ich machen uns ebenfalls auf den Weg nach Hause. Am
nächsten Tag steht nämlich noch der Besuch im frisch
eröffneten Solace
an, DEM neuen Metal Plattenladen in Münster ;)
Oh, ich muss Geld sparen, denn auch LONG DISTANCE CALLING
hatten ein paar sehr schöne Shirts da… und nen tollen
Zipper *seufz*
Und noch was… Ich weiß ja nicht, wie gut oder schlecht
die Technik in der Sputnikhalle ist, an sich wäre das jedenfalls
die bessere Location gewesen, was aber nicht darüber hinwegtäuscht,
das es Münster immer noch an einem vernünftigen, mittelgroßen
Liveclub mangelt.