Dismember
- Skyforger - Farsot - Deadborn - Purgatory
Ankunft auf
dem Festivalgelände in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag
um 00:04 Uhr und die gerade Feierabend machende Security-Crew,
die mir in der Einfahrt entgegen kam und meinte „Ihr kommt
da heute nicht mehr drauf. Feierabend, die machen jetzt zu...“
Zunächst geschockt und dann von der Angst im Auto pennen
zu müssen getrieben fuhr ich dreist weiter und es machte
auch niemand Anstalten mich aufzuhalten, denn es war ja niemand
mehr da. Zeltaufbau im Dunkeln – nicht zu empfehlen übrigens
;) - dann ein gemütliches Bierchen mit Freunden kurz in der
schon Mittwoch eröffneten Metal-Disco vorbei geschaut, Dauerkarte
für das Dusch-Camp geholt und dann in den Schlafsack gekuschelt.
Da die erste Band am Donnerstag erst um 20:00 Uhr startete konnten
wir den Tag entsprechen gemütlich beginnen. Dies taten wir
mit frischen Kaffee und belegten Brötchen im Frühstückszelt
zu annehmbaren Preisen. Der Rest des Tages war beschaulich: Grillen,
chillen und schauen wer noch so da ist. Und da die Sonne scheinbar
beschlossen hatte ihre Abwesenheit der letzten Jahre wieder gut
zu machen, stieg das Thermometer auf hochsommerliche Temperaturen
jenseits der 30°C. Somit wurde den lieben langen Tag Sonnenmilch
gecremt, was mich aber auch nicht vor dem unausweichlichen Sonnenbrand
verschonte. Zusammen mit den weißen Abzeichen der Sonnenbrille
brachte mir dieser dann auch noch den Spitznamen „Rudolph“
- abgeleitet von „Rudolph the red nose Reindeer“ ein
;)))
::
PURGATORY
:: hatten eine nicht ganz so weite Anreise aus Sachsen.
Geschafft von dem heißen Tag beschloss ich mir diese Band
aus gebührender Entfernung und bei einem erfrischenden Cocktail
am Brutz&Brakel-Stand anzuschauen. Die Jungs schrabbelten
ihr Death Metal Set runter. Manche meinen sie klingen ein bisschen
wie Vader... diesen Eindruck hatte ich persönlich von PURGATORY
aber irgendwie nicht. Meiner Meinung nach war der Auftritt eher
wenig spektakulär und erwähnenswert. Das Publikum zeigte
eine Mischung aus verhaltener Beobachtung und enthusiastischen
Mitgehen. Wobei so einigen Metalheads schien es auch fast egal
zu sein wer oder was da aus den Boxen dröhnt -> Hautsache
das Festival geht endlich richtig los!
::
DEADBORN
:: Die Sonne ging weg und es wurde merklich kühler,
vielleicht lagt es an dem Sonnenbrand, dass ich fröstelte...?
Ich ging jedenfalls in der Umbaupause Richtung Zelt um mir einen
Pulli zu holen. Es mag an der Kombination aus Cocktails und diversen
Bekannten, die mir unterwegs über den Weg liefen, gelegen
haben, dass ich es nicht mehr zum Gig der aus dem Schwarzwald
stammenden Band DEADBORN zurück schaffte...
Als ich in
einen warmen Pulli gekleidet wieder am Sammelpunkt meiner Campmitbewohner,
dem Brutz&Brakel-Cocktailbar, ankam musste ich feststellen,
dass schon längst die :: FARSOT
:: auf der Bühne standen. Deren Black Metal Programm
erschloss sich mir nicht so ganz und war ähnlich eintönig
wie die statische Show selbst: bewegungslos und düster standen
sie da. Einzig die melodischen Akustikpassagen boten etwas Abwechslung
und regten beinahe zum mitwippen ein... in mir regte sich jedoch
nichts...
::
SKYFORGER
:: betraten die Bühne völlig unterbesetzt.
So fehlten krankheitsbedingt der zweite Gitarrist und Kaspars,
der für die Blasinstrumente zuständig ist. So einige
zweifelten daran „na, ob das gut geht?“. Solche Zweifel
waren zwar durchaus berechtigt, da ja einige stilistisch prägenden
Instrumente der lettischen Pagan Metaller nicht am Start waren,
aber sie waren unbegründet. Schnell stellte sich heraus,
dass der verbleibende Rest von SKYFORGER in ihren mittelalterlichen
Kostümen auch zu dritt nicht schlecht rockten. Wie die Fans
der Band das allerdings gesehen haben weiß ich nicht zu
beurteilen ;)
Na endlich!
- wollte man fast rufen als Headliner ::
DISMEMBER
:: lang ersehnt als erstes wirkliches Highlight des
Festivals an den Start gingen. Irgendwie hat sich in der Euphorie
darüber mein Selbsterhaltungstrieb vorübergehend verabschiedet.
Gestärkt von einigen White Russians fühlte ich mich
stark wie eine Armee aus 100 Russen und macht mich auf den Weg
in die vorderen Reihen. Schnell - ganz schnell - hatte ich da
vorne dann auch meinen Selbsterhaltungstrieb wieder gefunden und
machte mich vom Acker. Zurückgekehrt an meinem Stammplatz
vor der Cocktailbar ergatterte ich dort sogar einen Sitzplatz
und sah genüsslich zu wie DISMEMBER, die augenscheinlich
nüchtern (!) ihr Set runterknüppelten. Matti machte
Witzchen und das Publikum war dankbar über die Setlist der
schwedischen Old School Deathmetaller, die mit Songs wie Life
- Another Shape Of Sorrow, Override Of The Overture, Soon To Be
Dead, Bleed For Me alles aus der wilden Fan-Masse vor der
Bühne heraus prügelten.
Die von uns,
die danach noch Energie hatten, machten sich auf in Richtung Metal
Disco um den Abend ausklingen zu lassen.