The
Faceless - Carnifex - Suffocation - Hate Eternal - Katatonia -
Misery Index - Cantus Buranus - Anaal Nathrakh - Backyard Babies
- The Red Chord - Kreator - Hackneyed - Walls Of Jericho - Beneath
The Massacre - J.B.O. - Psycroptic - Equilibrium - Sylosis - Unheilig
- Jack Slater - Grand Magus - Vader Deadlock - Katra
Meine
persönlichen Vorzeichen fürs diesjährige SUMMER
BREEZE waren alles andere als vielversprechend. Den Mittwochabend
und die ganze Nacht habe ich nach einer nicht ganz koscheren Pizza
mehr Zeit auf’m Topf verbracht als im Bett – und das
zog sich auch noch bis in den Donnerstag hin. Angesichts der Klosituation
der letzten Jahre kein angenehmer Gedanke, mit `ner Magen-Darm-Verstimmung
zu einem Festival zu fahren... Als Ruben, Schlagzeuger in meiner
Band und ich dann in Dinkelsbühl zunächst einmal im
örtlichen REWE Halt machten, um uns mit flüssigem Gold
auszurüsten, waren die Magenbeschwerden auch schon wieder
weg...
Der Weg zwischen Dinkelsbühl und dem Festivalgelände
war dann schnell abgefahren. Kein Stau, keine frustriert wartenden
Festivalbesucher. Das neue Einlasssystem schien erfolgreich gewesen
zu sein (wobei wir letztes Jahr auch ohne Stau durchgekommen sind).
Am Campinggelände angekommen haben wir dann auch dank des
„blauen Pfeils“ für von bereits angereisten Freunden
reservierte Plätze recht schnell zu unserem Platz gefunden.
Erstmal noch die obligatorische Begrüßungszeremonie
– und somit mit Hannes, Alex und Flo drei coole neue Leute
aus dem Schwabenländle kennengelernt. Nach dem ersten Bierchen
zog’s uns dann auch schon zum Festivalgelände –
denn es wartete gleich mal eines meiner persönlichen Festivalhighlights
auf uns.
::
Fotos ::
Die
Doom Metal Götter :: GRAND
MAGUS :: betraten die Pain Stage ziemlich pünktlich
um kurz nach halb vier und preschten mit Like The Oar Strikes
The Water vom fantastischen letzten Album Iron Will
in einen mitreißenden Gig, der vom Sound her über das
gesamte Festival gesehen nahezu nicht mehr übertroffen wurde.
Das Trio rackerte sich bei angenehm bewölktem Wetter und
einer leichten Brise durch eine dreiviertel Stunde feinstem Doom
Metals. Der Sound der Schweden war so dermaßen fett, dass
einem die Spucke wegblieb. Und das mit nur einer Gitarre... JB
ist ein fantastischer Sänger und äußerst charismatischer
Frontmann, der weitab jeglicher Klischees mit dem Publikum über
Wolfspopulationen hier in Deutschland und Schweden philosophierte.
Neben der klasse Performance sei noch die feine technische Darbietung
erwähnt. Dass JB einige Zeit mit Michael Amott bei den Spiritual
Beggars zockte, hinterließ auch Spuren im Leadgitarrenspiel
des Sängers – oder war es vielleicht andersherum? ;)
Setlist: Like The Oar Strikes The Water, The Shadow
Knows, Wolf’s Return, Iron Will, I Am The North, Kingslayer
Vom
Auftritt der Briten :: SYLOSIS
:: im Partyzelt habe ich leider nur sehr wenig mitbekommen,
weil schon die nächste Band auf der Pain Stage wartete. Der
kurze Eindruck war aber durchaus positiv. Etwas Metalcore hier,
etwas thrashiges Riffing dort, technisch brillant in Szene gesetzt
– so macht man sich Freunde!
Weiter
ging es auf der Pain Stage mit den Münchner Volksmetallern
:: EQUILIBRIUM
:: Ich muss zugeben, dass ich mich bislang nicht mit
den musikalischen Ergüssen der Damen und Herren auseinandergesetzt
habe. Dennoch war ich sehr gespannt auf den Auftritt des momentan
stark angesagten und gehypten Quintetts. Für Freunde folk-lastigen
Pagan Metals mit äußerst unspektakulären Black
Metal Vocals war der Auftritt mit Sicherheit die Vollbedienung,
was auch die zahlreichen Crowdsurfer bestätigten. Mich langweilte
der Sound jedoch ziemlich schnell, ein Song klang wie der nächste.
Sänger Helge war alles andere als einfallsreich in seinen
Ansagen („Ihr seid geil!“ – und das Repertoire
war schon ausgeschöpft) und die Michael Jackson Einlage war
nur noch peinlich. Die Band hatte aber ihren Spaß auf der
Bühne und konnte zumindest ihre Fans überzeugen.
[Johannes]
:: PSYCROPTIC
:: servierten dem Publikum mit ihrem Auftritt am frühen
Donnerstagabend eine gehörige Portion feinsten Technical
Death Metals. Die Australier schafften es mit spielerischer Leichtigkeit,
ihre größtenteils extrem komplexen Songs auch live
perfekt rüberzubringen, was nicht zuletzt den beiden Brüdern
Joe (Gitarre) und Dave Haley (Drums) zu verdanken ist. Sie spielten
eine schöne Combo an Songs aus ihrem neuesten und sehr atmosphärischen
Album Ob(Servant) und den eher brutaleren Vorgängern
The Scepter Of The Ancients und The Isle
Of Disenchantment. Zunächst war es noch ein wenig
leer vor der Bühne, doch mehr und mehr Zuschauer strömten
ins Partzelt, angezogen von harten Blastbeat Orgien vermischt
mit melodiösen Zwischenpassagen. Der Shouter Jason Peppiatt
tat sein Übriges dazu. Von ihm bekam man von Schweinegrunzen,
über tiefe Shouts bis zu hohen Screams alles zu hören.
Insgesamt ein sehr gelungener Auftritt, den man ohne Zweifel als
einen der besten auf dem SUMMER BREEZE einstufen kann.
Die erste Überraschung folgte mit dem Beginn des ::
KREATOR
:: Gigs. Ich stellte mich in die Schlange der am Fotograben
wartenden Fotografen. Als die Meute eingelassen wurde, wies mich
das Crewmitglied, das die Fotopässe kontrollierte zurück
– dabei verstand ich aber nur Bahnhof bei der Lautstärke
und Ohropax... Wie sich herausstellte, gibt es auf dem SUMMER
BREEZE seit letztem Jahr eine Hierarchie der Fotografen. Wer
wie bereits eingangs erwähnt nicht an einen Headliner-Fotopass
kam, durfte die letzten drei Acts auf den beiden Hauptbühnen
nicht fotografieren. Welche Kriterien hier zur Selektion ausschlaggebend
waren, entzieht sich meines Wissens. Auf jeden Fall schade, weil
ich einen Haufen Bands in bestem Licht nicht ablichten durfte.
Anyway, zurück zum Essener Thrash-Urgestein. Wenn man mit
dem fünfminütigen Ohrgasmus Hordes Of Chaos in
den Gig startet, kann eigentlich nichts mehr schief laufen. Das
tat es weitestgehend auch nicht. Eine relativ ausgewogene Setlist
bediente sowohl Fans der alten, primitiveren (Betrayer, Tormentor,
Extreme Aggression) und der neueren, technisch wesentlich
stärkeren Phase. Mir persönlich fehlten die beiden Kracher
People Of The Lie und Terror Zone vom Coma
Of Souls Album sowie mein persönlicher Thrash-Favorit
Amok Run. Was nicht nur mir sauer aufstieß, war Milles
herablassende Art auf der Bühne. Selbstsicherheit ist ja
schön und gut, und wenn die Band durch die euphorische Reaktion
im Publikum angestachelt wird, ist das klasse, aber wenn der Fronter
das Publikum plötzlich beschimpft („Ihr Penner!“),
dann geht das definitiv zu weit! Und die inszenierte „Zugabe“
war auch voll für die Katz, weil die Band einfach mal 'ne
knappe Viertel Stunde vor Ende des regulären Gigs von der
Bühne ging, um dann einen großzügigen Fake-Zugabeblock
zu spielen. Das hat sonst keine andere Band gemacht...
Fazit: ein klasse Gig mit einem etwas „übermotivierten“
Mille...
Setlist: Hordes Of Chaos, Phobia, Terrible Certainty,
Betrayer, Voices Of The Dead, Enemy Of God, Destroy What Destroys
You, Pleasure To Kill, Violent Revolution, Extreme Aggression,
Coma Of Souls // Warcurse, Flag Of Hate, Tormentor
Bei
den :: BACKYARD
BABIES :: versuchte ich erneut mein Glück
im Fotograben wurde da aber auch nicht reingelassen... Na toll.
Eine Band, die so dermaßen Stimmung auf der Bühne macht,
nicht ablichten zu dürfen, ist eine Schande.
Auch wenn ich mir im Vorfeld so gut wie nichts von den schwedischen
Rockern angehört habe, war ich dennoch sehr gespannt, zumal
mit dem ehemaligen Hellacopter Dregen ein hyperaktives Szeneurgestein
mit an Bord ist. Und auch wenn der Gute-Laune-Punkrock der Skandinavier
mit der Zeit etwas monoton wirkte, schafften es die BACKYARD
BABIES spielerisch das Stimmungslevel zu halten und Dregen
und Sänger Nicke motivierten die Fans immer wieder dazu auf,
sich noch mehr auszupowern. Dabei wirkte die Band äußerst
bodenständig und bedankte sich artig bei den anwesenden Zuschauern.
Während des Gigs hatte ich das Glück, dass ein Promoter
von Jägermeister gerade seine Runde drehte und mir eine der
Promo-Caps in die Hand drückte, die sich im Laufe des Festivals
noch als unentbehrlich entpuppen sollte...
::
KATATONIA
:: schlossen den Donnerstag auf der Pain Stage ab.
Auch hier keine Fotos... Grrrrrr...
Was heute einmal mehr deutlich wurde bei den Stockholmern, ist,
dass die Band live so richtig Spaß zu haben scheint. Jonas
ist mittlerweile nicht nur gesanglich einer der begnadesten und
angesagtesten Fronter der Metalszene (was durch diverse Gastauftritte
bei den verschiedensten Bands wie Long Distance Calling, Ayreon
oder jüngst Pantheon I bestätigt wird), sondern auch
ein sympathischer und redseliger (im Vergleich zum extremst introvertierten
Jonas Renkse vor einigen Jahren) Zeitgenosse. Dass er bei Consternation
und Soil’s Song noch einige Startschwierigkeiten
hatte, sei ihm verziehen. Denn die gesamte Band wirkte heute etwas
verunsichert. Angesichts der Tatsache, dass man extra wegen dem
Auftritt auf dem SUMMER BREEZE und zweiter weiterer Gigs
die Aufnahmesessions zum im November erscheinenden neuen KATATONIA
Albums Night Is The New Day (von dem traurigerweise
kein einziger Song gespielt wurde) unterbrochen hatte und im Vorfeld
sicherlich nicht so ausgiebig mit Proben beschäftigt war,
ging der Auftritt aber vollkommen in Ordnung.
Ärgerlich nur, dass die Band nahezu die selben Songs wie
beispielsweise beim 2006er Gig in Karlsruhe gespielt hat –
bei einem dermaßen gigantischen Fundus an Klassikern hätten
sich die Schweden doch etwas mehr Mühe geben können
bei der Erstellung der Setlist.
Setlist: Intro, Consternation, Soil’s Song, Teargas,
Deadhouse, Ghost Of The Sun, My Twin, Sleeper, Future Of Speech,
Tonight’s Music, July, Evidence, Murder