Müde
Krieger... 32. Schlacht... Das Grande Finale… Mission Complete!
London - Hamburg
- Helsinki
Raus aus dem Flieger, aufgetaut, ein bisschen geschlafen, Klamotten
gewechselt, Kamera aufgeladen, rein in den Zug Richtung Hamburg.
Nach dem ersten 36 Stunden Non-Stop-Trip sollte der Zweite auf
dem Fuße folgen ;)
Nach eineinhalben Monaten auf Tour quer durch Europa sehen die
Norwegischen Black Metaller von SATYRICON und die schwedischen
Hopefuls von ZONARIA in Hamburg dem Tourende entgegen.
Müde sind sie, gab es doch nur 3 Days off während des
gesamten Trecks, und wer sie gesehen hat, weiß, beide Bands
geben auf der Bühne jeden Abend 150%!
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Fotos «
Es ging am
frühen Abend auf die Reeperbahn ins unverhofft kleine Knust
(um die Ecke von den Docks, Große Freiheit...etc.), wo RR
Promoterin Theresa alle Hände voll zu tun hatte, das „Letzter-Tag-Chaos“
zu bändigen und die noch ausstehenden Interviews unter einen
Hut zu kriegen. Mein Interview mit Frost war kurz, der Drummer
müde, jedoch redselig ;)
Der Club selbst sah aus, als würden nur 400 Leute reinpassen,
tatsächlich ist er für 800 ausgelegt, und die sollten
sich an diesem Abend auch tatsächlich hineinpressen, will
heißen, das Knust war ausverkauft!
Außerdem hat das Knust wohl zum ersten mal eine Bühnenabsperrung
und so was wie einen Fotograben gesehen. Tatsächlich standen
da Koffer und Scheinwerfer drin, aber ich hab auch noch reingepasst
;)
Zwei Bands
(Evile waren ja nach dem Kieferbruch von Ol Drake ausgeschieden),
ein früher Beginn (19 Uhr) und ein kurzer Abend (22 Uhr),
da anschließend noch eine – man glaubt es kaum –
Reggae-Party stattfinden sollte!!! Das kann ja heiter werden...
;)
Auf winzigem
Bühnenplatz spielten :: ZONARIA
:: pünktlich und hier bereits schon zum zweiten
Male auf und begrüßten die Fans mit „great to
be back again“. Die waren noch übersichtlich und nahmen
es gelassen, ein paar Vorwitzige skandierten sogar Satyricon-Sprüche.
Kann ich ja irgendwie verstehen... ist aber unhöflich ;)
Egal, die schwedischen Jungspunde ließen sich nicht beirren,
spielten einmal mehr eine enthusiastische, energiegeladene Show,
um den Leuten ihr Zweitwerk The Cancer Empire (VÖ
24.10.2008) schmackhaft zu machen. Es dauerte zwar ein bisschen,
aber Sänger Simon quasselte fröhlich aufs Publikum ein
und als auch die symphonischen Knaller zündeten, taute das
Volk endlich auf und ließ sich zu Begeisterungsbekundungen
hinreißen. Ich finde, ZONARIA sind zum einen wirklich
sympathisch und haben zum anderen live gut was gerissen!
Bevor es dann
mit :: SATYRICON
:: viertel nach 8 weiterging, war das Knust proppevoll
und jedermann in erwartungsfroher Haltung... Und die sollte auch
nicht enttäuscht werden! Wie schon auf den Gigs zuvor (siehe
Livebericht: München + Satan’s Convention) lieferten
SATYRICON eine gnadenlos grandiose Show ab! Tja, wie beschreiben...
SATYRICON waren eine Macht! Bei exzellentem Sound und in
gleißendes Licht getaucht, spielten sie perfekt, präzise
und mit gnadenloser Gewalt. Das Knust drohte aus den Nähten
zu platzen, so tobten die Fans, die von Satyr, der jederzeit die
Fannähe suchte, immer noch angefeuert wurden. Unglaublich
intensiv! Als Satyr, im übrigen ausgesprochen charismatisch
und gar nicht so arrogant und distanziert, wie ihm immer unterstellt
wird, dann auch noch zu Moshpits aufrief, hatte ich ernsthafte
Befürchtungen, das es nun die ersten Blessuren geben würde.
Gab es aber nicht, stattdessen waren in der ersten Reihe selige
Gesichter zu sehen ;) Vom Songmaterial her konzentrierte man sich
auf die letzten drei Alben, die thematisch natürlich perfekt
zum aktuellen Meisterwerk The Age Of Nero passen,
immerhin mit drei Klassikern dazwischen, um die Die-Hard Fans
milde zu stimmen ;) Und ja, SATYRICON haben sichtlich die
frenetische Begeisterung genossen. Hell yeah, diese Show war sicherlich
eins der geilsten Konzerte in 2008!
Setlist: Intro, Repined Bastard Nation, The Wolfpack,
Now, Diabolical, Havoc Vulture, Black Crow On A Tombstone, Forhekset,
Commando, To The Mountains, The Rite Of Our Cross/The Sign Of
The Trident, Die By My Hand, The Pentagram Burns // K.I.N.G.,
Fuel For Hatred // Mother North
Nach der Show
tummelten sich die Fans noch lange im Knust und vergraulten die
Rastlocken zu ihrer Reggae-Party. Was für eine doofe Planung
aber auch. Glücklicherweise machte sich die Entourage dann
aber auf, um durch die Clubs von St. Pauli zu ziehen, wo es ebenfalls
Livemusik gab, allerdings die Bands aus Platzmangel AUF!!!
dem Tresen spielen.
Für mich war das natürlich eine willkommene Überbrückung,
da mein DB Nachhauseservice erst um 5:37 bereit war (der dann
noch, obwohl der ICE in Hamburg eingesetzt wird, schon mal ne
Stunde Verspätung hatte). Zum Spätdienst um halb zwei
hab ich es dann aber pünktlich geschafft! Fertig wie Hölle,
aber glücklich ;)