Das 
                Vorspiel: Das ist eines der Konzerte, auf die ich mich 
                lange gefreut habe. THRESHOLD sind mir seinerzeit 
                mit ihrem Critical Mass Album über 
                den Weg gelaufen und gehören seitdem zu meinen Prog-Faves. 
                Bisher live gesehen hab ich sie nicht, was wohl daran liegen mag, 
                das sie nicht allzu oft und ausgiebig touren und wenn, dann irgendwo 
                außerhalb meines Dienstplanes. Also Gelegenheit beim Schopfe 
                gepackt und ab in die Matrix, zumal das „Drumherum“ 
                ja auch nicht zu verachten ist ;) Hier hat man ein schönes, 
                abwechslungsreiches Tourpackage zusammengeschnürt, auch wenn 
                MACHINE MEN ganz aus der Prog-Kategorie rausfallen 
                und COMMUNIC wie SERENITY Prog 
                nur in Ansätzen vorzuweisen haben. 
              Der 
                Club: Die Matrix in Bochum... ewiges Ärgernis in 
                Sachen Sound, obwohl sie ja sonst einiges hermacht. Das Blöde 
                ist nur, dass der Konzertsaal schlauchig ist, ein altes Brauereigewölbe 
                und entsprechend schwer auszusteuern. Wer hinten steht sieht und 
                hört nichts oder nur Brei, während die ersten Reihen 
                quasi vom Lärm niedergedonnert werden. Für die hier 
                stattfindenden Discos ist das Gewölbe allerdings perfekt 
                geeignet ;) 
              :: 
                Fotos ::
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                SERENITY 
                ~ haben ja vor nicht allzu langer Zeit mit ihrem 
                Debüt Words Untold & Dreams Unlived 
                für Furore gesorgt. Und das sie live rocken können, 
                davon konnte ich mich schon bei der Morgana Lefay Tour überzeugen 
                ;) Nun standen sie wieder als Opening Act auf der Bühne und 
                hatten es nicht weniger schwer. Der Saal war nur halbvoll und 
                die Anwesenden nicht leicht zu begeistern. Dennoch vermochten 
                die Österreicher ihren leicht progressiv angehauchten Melodic 
                Metal gut unterzubringen. Die Jungs waren bester Laune, motiviert 
                und strotzten vor Selbstbewusstsein, so dass es nicht allzu lange 
                brauchte, um zumindest die ersten Reihen aus Fans und Neugierigen 
                zu begeistern. Nach den üblichen Tracks wie Reduced To 
                Nothingness, Circle Of My 2nd Life oder Canopus 
                3 gab es als Abschluss den Savatage Klassiker Edge Of 
                Thorns, der zwar ungemein gut ankam und auch schon mal zaghaft 
                mitgesungen wurde, aber grundsätzlich ist dieser Song aber 
                ne Nummer zu groß für SERENITY. 
              
              :. 
                MACHINE 
                MEN ~ boten danach ein völlig anderes 
                Bild. Die putzigen Finnen und insbesondere Sänger Antony 
                wirbelten unglaublich lebhaft über die Bühne und rockten 
                mal so richtig das Haus. Dumm nur, dass – aus welchen Gründen 
                auch immer – das Publikum unglaublich stocksteif blieb. 
                Denn nach den eröffnenden Songs Circus Of Fools 
                und No Talk Without The Giant vom aktuellen Album liefen 
                Antony’s Fragen wie: "Are you feeling allright?" 
                völlig ins Leere, kam nicht ein Pieps zur Antwort, der Saal 
                blieb totenstill. Nicht nur der Sänger schaut völlig 
                verdutzt in die Runde… Auch auf die Frage: "Are you 
                dumb?" gab es keinerlei Reaktion. Sehr seltsam! MACHINE 
                MEN nahmen es relativ gelassen und entschieden sich einfach 
                weiter zu rocken. Hat gewirkt, denn so langsam taut das Volk auf, 
                kommt endlich Bewegung in die hinteren Reihen und ernten die musikalisch 
                bei Iron Maiden verwurzelten Finnen das erste Feedback. Zum Schluss 
                – man will es kaum glauben – ruft das Fußvolk 
                sogar verhalten nach einer Zugabe. Coole Show – seltsames 
                Publikum. 
                Setlist: Circus Of Fools, No Talk Without 
                The Giant, Apathy, The Shadow Gallery, Dying Without A Name, Scars 
                & Wounds, Freak
              
              :. 
                COMMUNIC 
                ~ hatte ich bereits auf dem Winternoise Festival 
                Anfang des Jahres gesehen und war seinerzeit schwer begeistert 
                von den Jungs. Natürlich wurde es hier nun wieder deutlich 
                ruhiger auf der Bühne, da Fronter Oddleif Stensland der einzige 
                ist, der sich überhaupt bewegt. Aber die nun einmal aufgebaute 
                Stimmung hielt an und COMMUNIC durften sich schon 
                an nahezu enthusiastischen Sympathiebekundungen erfreuen. Nur 
                mit dem Sound klappte es diesmal nicht, so dass ich diesmal die 
                zweite Gitarre schmerzlich vermisste. Musikalisch gab es natürlich 
                nichts zu meckern. Mit Songs wie Waves Of Visual Decay, They 
                Feed On Our Fear, Frozen Asleep In The Park, Communication Sublime 
                oder auch Oceans Bed und Fooled By The Serpent 
                gab es einen schönen Querschnitt durch die beiden Alben Waves 
                Of Visual Decay und Conspiracy In Mind. 
                Bleibt zu hoffen, dass die Dänen bald einen passenden zweiten 
                Gitarristen finden bzw. Bassist Erik Mortensen dazu bewegt werden 
                kann, sich wenigstens ein bisschen zu bewegen. Schaden dürfte 
                es den Wonneproppen sicher nicht… ;)
              
              :. 
                THRESHOLD 
                ~ hatten im Vorfeld für einige Schlagzeilen 
                gesorgt, als Sänger Andrew McDermott überraschend und 
                kurzfristig das Handtuch warf. Um die anstehenden Festivals und 
                eben diese Tour überhaupt spielen zu können, stieg ebenso 
                kurzfristig der alte THRESHOLD Sänger Damian 
                Wilson ein, was bei vielen für Begeisterung sorgte. Glück 
                für die Fans – so kamen auch mal wieder ein paar alte 
                Klamotten wie Sanity’s End (Wounded 
                Land ’93) und Exposed (Extinct 
                Instinct ’97) zu Ehren. Damien selbst schien 
                bester Laune, interagierte mit den Fans und hatte sichtbar viel 
                Spaß „seine“ Songs wieder live zu performen. 
                Kann aber auch sein, dass ihm sein eigener Ruf als der „schlechtere“ 
                Frontmann und Entertainer zu Ohren gekommen ist und dies nun ändern 
                wollte... Der gesangliche Unterschied ist schon deutlich und es 
                bedurfte einer gewissen Gewöhnungszeit. Aber dann ging’s 
                in der Matrix richtig zur Sache, wurde jeder Song abgefeiert, 
                wobei der Schwerpunkt erwartungsgemäß auf dem aktuellen 
                Album Dead Reckoning lag. Für wahre 
                Begeisterungsstürme sorgte hingegen Schlagzeuger Johanne 
                James, der wild aber unglaublich präzise hinter seinem hochaufgesetztem 
                Kit agierte. Rein optisch verschwamm er aber auch oft genug mit 
                dem schwarzen Hintergrund, da sich die Bühnenbeleuchtung 
                eher auf die Saiten-Front konzentrierte… (versucht mal nen 
                schwarzen Mann auf schwarzem Hintergrund zu fotografieren...). 
                Der Rest der Band um Gründer Karl Groom war ebenfalls bester 
                Laune, hatte wirklich sichtbar viel Spass auf der Bühne und 
                posten, was das Zeug hielt. Mit This Is Your Life fand 
                dann auch diese, sehr kurzweilige Show kurz nach Mitternacht ihr 
                Ende. 
                Setlist: Slipstream, Pressure, Mission Profile, 
                Sanity's End, Hollow, Exposed, Elusive, Fragmentation, Pilot In 
                The Sky Of Dreams, One Degree Down, Light And Space // This Is 
                Your Life
              
              Fazit: 
                Aufgegangen ist das Tourpackage hier wohl nicht. Die Zuschauerzahlen 
                hielten sich in Grenzen und ließ sich das Volk nur in Maßen 
                begeistern. Ich persönlich hatte den Vorteil alle Bands musikalisch 
                zu kennen, so dass ich nicht überrascht oder gar enttäuscht 
                wurde. Natürlich hat der schlechte Sound wieder einiges verrissen. 
                Es war zumindest vorn viel zu laut und oftmals der Gesang schlecht 
                ausgesteuert. Gelohnt hat es sich trotzdem, dafür, das es 
                mein erstes THRESHOLD Konzert war, fand ich die 
                Show toll!