Hatebreed
- Suicidal Tendencies - Gogol Bordello - Ignite - The Gaslight
Anthem - Walls Of Jericho - Muff Potter - The Dillinger Escape
Plan - Bring Me The Horizon - Bouncing Souls - Fucked Up - Architects
- Mr. Irish Bastard - Anima
::
Fotos ::

Von
:: MR.
IRISH BASTARD :: bekam ich also nur die letzten
Töne zu sehen. Die Münsteraner eröffneten das Festival
– wie gehabt – nur vor einer Handvoll Leute. Die Truppe
nahm es gelassen, sollten sie doch eigentlich „nur“
bei der Aftershow-Party in der Sputti spielen. Da aber Born From
Pain absagen mussten, hatte sich ein bisschen was in der Running
Order geändert.
Also erst
mal tief Luft holen, Getränkemarken kaufen, eine Flasche
Wasser verdunsten, sich neu eincremen und sich umschauen, bevor
es dann ganz in Ruhe zu :: BRING
ME THE HORIZON :: geht. Da war es dann aber mit
der Ruhe vorbei. In der Zwischenzeit waren genug Leute auf’s
Gelände geschleust worden, vor allem Emo-Girlies, die dann
kreischenderweise in der ersten Reihe standen. Tokio Hotel???
Wusste gar nicht, das die britischen Deathcore-Jungs solch Publikum
ziehen ;) Der eher feminine Oliver Sykes scheint es den Mädels
wirklich angetan zu haben. Übrigens ist Axe-man Jona Weinhofen
jetzt dauerhaft bei BRING ME THE HORIZON eingestiegen.

Mit ::
BOUNCING
SOULS :: gab es anschließend zum ersten Mal
Neuland für mich und die erste der drei anwesenden Bands
aus New Jersey an diesem Tag. Die Band war ohne Zweifel lebhaft,
nur so richtig dem Bandnamen alle Ehre gemacht haben sie nicht
;) War ja auch viel zu heiß. Sänger konnte sich allerdings
gut verbiegen ;) Sehr relaxter Punk Rock.

„Gute
Aussicht“ und mehr Lokalkolorit kam von den Münsteranern
:: MUFF
POTTER :: die auch ihre gediegenen Bühnenrequisiten
mitbrachten: Vintage Equipment und Omas Lampen. Schöne Atmosphäre.
Gerockt wurde auch. Wie verrückt sogar und ich war erstaunt,
wie textsicher das Publikum ist. Und das bei allen Bands! Es gibt
ein neues Album namens Gute Aussicht und daraus
wurde auch der eine oder andere Song gespielt.

Krass, krasser
:: WALLS
OF JERICHO :: Insbesondere Sängerin Candace
Kucsulain... Selten so ne Wahnsins Frontfrau live gesehen. Was
für eine Stimme. Was für Oberarme. Ich glaub, wenn die
mal irgendwo hinlangt, wächst da kein Gras mehr. Dabei unglaublich
sympathisch. Lebhaft wie ein Flummiball hüpfte sie über
die Bühne und feuerte das Publikum an, der Security mal ein
bisschen Arbeit zu verschaffen. Gesagt – getan! Und schon
purzelten die Crowdsurfer wie Lemminge in den Fotograben ;) Gab
allerdings ein paar Blessuren. Die obligatorische Wall Of Death
gab es auch – Platz war ja genug da und die Fronten prallten
richtig derb aufeinander.

Danach folgten
:: K.I.Z.
:: Nie gehört? Ich auch nicht. Metal? Emo/Metal/Death/Hardcore?
Punk? Rock? Nööö. *hurgs* Hip Hop??? Falsches Festival?
Falscher Film? Ich bin ja musikalisch sehr aufgeschlossen, aber
Hip Hop hätte ich hier nun nicht erwartet. Viel beängstigender
fand ich die Live-Rituale, die von den Fans donnernd angenommen
und beantwortet wurden. Und morgen spielen Dimmu Borgir... norwegischer
Black Metal... hmmm... seeeeehr seltsam das alles ;)

Endlich wieder
bekanntes Terrain, auch wenn ich :: THE
DILLINGER ESCAPE PLAN :: bisher nicht live gesehen
habe. New Jersey die Zweite ;) Geile Platten, geile Mucke, pures
Chaos, wenn auch sehr anstrengend. So auch live. Eine ganze Platte
anhören oder die ganze Show anschauen ist nur was für
Hartgesottene. Die Jungs sind einfach total durchgeknallt. War
für viele vielleicht doch ein bisschen zuuu technisch und
anspruchsvoll ;) Passend dazu entluden sich die bereits hoch aufgetürmten
schwarzen Wolken, was aber Sänger Greg nicht davon abhielt,
mal lustig die Bühnenträger zu erklimmen und sich dann
Kopfüber runterhängen zu lassen, macht er schon mal
gerne ;) Die Security fand das gar nicht lustig und zuppelte ihn
dann auch recht unentspannt wieder da runter.

Zurück
zum gewohnten Hardcore-Geballer aber mit viel Melodie ::
IGNITE
:: lassen es nur einen Tick ruhiger angehen. Die Amis
fühlen sich in Deutschland anscheinend sehr heimisch, mit
anderen Worten: A Place Called Home, so Sänger Zoli
wörtlich. MJ (Michael Jackson) muss mal wieder dran glauben,
als Aufhänger für die amerikanische Organisation Children
Of The Night, die IGNITE wohl sehr unterstützen. Nach
dem U2 Cover Sunday Bloody Sunday (hätte besser Friday,
Rainy Friday geheißen) ist dann auch schon wieder Schluss.
Setlist: Bleeding, Let It Burn, Fear Is Our Tradition,
My Judgement Day, Who Sold Out Now?, Veteran, Run, A Place Called
Home, Sunday Bloody Sunday

Der Regen
hat sich verzogen, es klärt ein wenig auf und kühlt
sich angenehm ab. Und dann folgt noch ne Überraschung. New
Jersey die Dritte und :: THE
GASLIGHT ANTHEM :: entern die Bühne. Man hat
sie mir schon oft ans Herz gelegt, jetzt bekam ich endlich die
Gelegenheit mir die Jungs mal anzuhören ;) Richtig toller
Indie Rock, Gute-Laune-Musik eben und die Jungs hatten richtig
Spass dabei. Die Fans sind mal nicht am Crowdsurfen oder Pogen,
sondern tanzen, wippen und klatschen entspannt. Sehr schön
;)

We are family!
Sagt Mr. Mike Muir, einzig verbliebenes Originalmitglied von ::
SUICIDAL
TENDENCIES :: Ich hab ja auch Platten von den Jungs
im Schrank zu stehen. Alte Platten. Und live gesehen habe ich
sie zum letzten Mal auf einer der Clash Of The Titans Touren Anfang
der 90iger, meine ich. Also alles lange her und ich war wirklich
seeeehr gespannt auf diese Show! SUICIDAL TENDENCIES war
einer der Gründe, warum ich bei diesem Festival unbedingt
dabei sein wollte ;) Dann wurde ich aber einigermaßen enttäuscht.
Ok, Muir ist nicht so hüftlahm gewesen, wie schon oft bei
anderen Konzerten, nein, er ist sogar recht derb rumgehüpft
und gerannt, aber mitgerissen hat es mich auch nicht. Ganz besonders
die Songs nach der Wiedervereinigung rauschen einfach an mir vorbei.
Da zuckt mal gar nix. Besser war es mit den paar Klassikern dazwischen.
Ich denke, SUICIDAL TENDENCIES haben ihren Zenit schon
sehr lange überschritten, auch wenn mich ein paar Die-Hard-Fans
dafür 4-Teilen werden... ;)

Wer dachte,
krasser oder verrückter geht nicht... sah sich getäuscht
*lach* Schon allein beim Namen brauchte ich mehrere Anläufe,
bis ich es dann hatte :: GOGOL
BORDELLO :: Nochmal eine völlig durchgeknallte
und kulturell kunterbunte 9-köpfige Truppe. Und genauso klingen
sie auch: irgendwie russisch, slawisch, sehr nach Zigeuner, mit
spanischen und afrikanischen Einflüsse. Alles dabei ;) Akkordeon,
Geige, Tamburin, Handbecken, Bongos und Blechtonnen zum Trommeln.
Und da stand noch mehr auf der Bühne ;) GOGOL BORDELLO
sind laut und wild, entfachen regelrecht ein Feuerwerk an Gefühlen
und Tanzvergnügen. Keiner steht still. Geht auch gar nicht.
Gypsy Punk, jawoll! Der Knaller des Tages!!! Klasse!

Es ist kurz
nach 9 Uhr Abends und der Headliner ::
HATEBREED
:: steht bereits auf der Matte, für ein Stündchen
groovigen Hardcore, zum Versöhnen für die versnobten
und engstirnigen Musikkonsumenten. Man hat eine nette Lichtanlage
aufgefahren und einmal gab’s auch Pyros. Jamey Jasta hatte
im Handumdrehen das Publikum im Griff. „I will hear you
scream!“ „I will see your hands!“ Und das Volk
folgt willig, egal ob bei I Will Be Heard, Doomsayer
oder This Is Now. Eine Stunde old school Hardcore vom Feinsten
;)
Setlist: Doomsayer, Never Let It Die, To The Threshold,
As Die Hard As They Come, Defeatist, Beholder Of Justice, Live
For This, This Is Now, I Will Be Heard, Destroy Everything, Straight
To Your Face

Und damit
geht der erste Tag des VAINSTREAM ROCKFESTES zu Ende. Die
anschließende Aftershow Party mit 5 Bands in der Sputnikhalle
schenk ich mir. Ich sehne mich nach einer Dusche und kalten Getränken
;) Prima Idee, denn am nächsten Tag bekomme ich erzählt,
dass die Sputti extrem voll und extrem feucht heiß war.
Man bekam bei Bands wie den CRO-MAGS keinen Fuß mehr
rein. Zum Glück hatte ich die Jungs ja schon am Wochenende
zuvor live gesehen ;)