|   MrPotato: 
                Das Kultfestival in Schleswig-Holstein geriet im letzten 
                Jahr ins Kreuzfeuer der Kritik. Organisatorische Mängel, 
                sanitäre Engpässe und überteuerte Preise sorgten 
                bei zahlreichen Besuchern für Unmut. Hinzu kam noch das schlechte 
                Wetter, welches das Festival in Schlamm und Wasser versinken ließ. 
                Das organisatorische Chaos führte letztendlich dazu, dass 
                das Wacken Open Air vom Rock Hard aus der Hard 
                Union gekickt wurde. So musste die 14. Auflage des Festivals ohne 
                den Support des größten deutschen Musikmagazins auskommen. 
                Das könnte sich aber bald schon wieder ändern, da die 
                Veranstalter ihre Versprechen tatsächlich einhielten. Es 
                gab ausreichend Duschen und Toiletten, Probleme mit der Security 
                blieben meines Wissens nach aus und die Organisation war tadellos. 
                Es gab keinerlei Verschiebungen in der Running Order, mit dem 
                Ausfall von SINISTER war nur eine einzige kurzfristige 
                Änderung zu vermelden. Zudem kam erstmalig eine große 
                Videoleinwand zum Einsatz, die zwischen True –und Blackstage 
                aufgehängt war. Auf besagter Leinwand konnte man nicht nur 
                das Geschehen auf der Bühne auch aus großer Distanz 
                verfolgen, es wurden auch Wetterdaten und aktuelle Termine angezeigt. 
                 
                Insgesamt war das Wacken Open Air 2003 ein entspanntes 
                und reibungsloses Festival, das das Chaos von 2002 in Vergessenheit 
                geraten ließ. So konnten knapp 30000 Metalheads aus aller 
                Welt bei strahlendem Sonnenschein ihrer Lieblingsmusik huldigen 
                und die Biervorräte einer mittleren Kleinstadt vernichten. 
                Und nun Vorhang auf und Bühne frei für die Hauptdarsteller... 
              Hoschi: 
                Nachdem Wacken 2002 ja mächtig Schläge einstecken 
                musste (viel zu Unrecht, aber nicht alles) hat man für 2003 
                Besserung gelobt und ich muss sagen, dass hat man auch eingehalten. 
                Einzigstes Problem war die gewohnte frühe Anreise am Dienstag, 
                wo man auf einmal 10 Euro mehr bezahlen musste. Zwar war es wohl 
                eine kurzfristige Aktion seitens der Behörde, dennoch riecht 
                das etwas nach Abzocke, mussten doch Leute am Dienstag Abend diese 
                10 Euro schon nicht mehr bezahlen, obwohl es erst hieß, 
                diese Aktion ginge den ganzen Tag. 
                Trotzdem sollte dies der einzigste Wehrmutstropfen bleiben, denn 
                ansonsten war alles sehr relaxt. Die Toiletten waren zumeist sauber 
                und es gab auch wieder mehr Dixies. Das Gelände wurde stark 
                entschlackt und viele Stände aus dem Gelände verbannt 
                worden, womit viel mehr Platz drinnen war. Der zweite Eingang 
                war ebenfalls sehr gut, da es dadurch kaum zu Staus beim Betreten 
                des Festivalgeländes kam. 
                Außerdem waren die verschiedenen Laufbänder sehr nützlich 
                und die Videoleinwand zwischen den beiden großen Bühnen 
                war schlichtweg genial. Man konnte selbst von weit hinten das 
                Geschehen auf der Bühne gut verfolgen. 
                Zwar war die Zahl von 30000 Ticketverkäufen mal wieder nur 
                ein Pi mal Daumen, waren es doch weit mehr Leute als zuvor. (war 
                jedenfalls mein Eindruck). Auf der Running Wild HP steht auch 
                eine Zahl von 38000 Leuten nur am Donnerstag. 
                Trotzdem ein sehr gelungenes Festival, wo man endlich mal bewies, 
                dass man auf Kritik auch eingehen kann. Schade, dass es erst so 
                knüppeldick kommen musste bis man diese sehr guten Neuerungen 
                auf den Weg brachte. 
              Donnerstag 
                31.07.2003  
               Hoschi 
                (True Stage): CIRCLE II CIRCLE waren 
                meine erste Band am Donnerstag. Ich war ehrlich gesagt sehr gespannt 
                auf die neue Band des Ex-Savatage Sängers, doch konnte er 
                mich nur bedingt begeistern. Die Songs sind zwar alle sehr eingängig, 
                doch werden sie viel zu schnell langweilig um einen über 
                die gesamte Länge des Sets zu fesseln. Zum Glück kamen 
                am Ende noch Covers von Edge Of Thorns und Welcome 
                Home, welche das Set noch positiv abrundeten. 
              Hoschi 
                (True Stage): RUNNING WILD sind einfach 
                eine Institution  in 
                Deutschland. Und dass sie das Live auch mal wieder beweisen konnten, 
                wird jeder bezeugen, der beim Wcken Gig dabei war. Nur sehr wenige 
                Songs der unglücklichen neueren Zeit, dafür haufenweise 
                Klassiker der Marke Little Big Horn, Treasure Island 
                oder Chains And Leather. Sehr aufgedreht und agil wirkte 
                Rock’n’Rolf bei dem Gig, wobei er sich auch nur sehr 
                selten umziehen musste. Wenn RUNNING WILD mit 
                dieser Spielfreude mal wieder ein Album einzimmern würden, 
                wäre wohl allen Freunden deutschen Power Metals sehr geholfen. 
               
              Freitag 
                01.08.2003 
              MrPotato 
                (Black Stage): DEW-SCENTED war die Band, 
                die das Festival für mich eröffnete, da der komplette 
                Freitag dem Anreisestress zum Opfer fiel. Ich muss sagen, dass 
                ich mir keinen besseren Einstand hätte wünschen können. 
                Die extrem sympathischen Thrash-Deather aus Norddeutschland rockten 
                wie die Hölle. Trotz früher Stunde hatte sich eine recht 
                beachtliche Menge vor der Bühne eingefunden, um sich von 
                DEW-SCENTED den Schlaf aus den Augen prügeln 
                zu lassen. Vom Opener Bitter Conflict bis zum abschließenden 
                Acts Of Rage gaben die Jungs alles und teilten kräftig 
                mit der Thrash-Keule aus. Der Sound war zwar zunächst nicht 
                so toll, da die Gitarren zu breiig klangen, im Laufe des Gigs 
                wurde es aber deutlich besser. Der Schwerpunkt des Auftrittes 
                lag natürlich auf dem 2002er Killeralbum Inwards, 
                von dem die Band ganze sechs Songs spielte. Außerdem wurden 
                drei Tracks vom im August 2003 erscheinenden Album Impact 
                (Soul Poison, Cities Of The Dead und Acts 
                Of Rage) zum ersten mal live gespielt. Die neuen Songs kamen 
                beim Publikum sehr gut an und konnten das hohe Niveau der Inwards-Kracher 
                problemlos halten. Geiler Gig einer wirklich geilen Band! Die 
                Truppe gehört mittlerweile ganz klar zu den besten Extrembands 
                Deutschlands und kann auch international in der ersten Liga mitspielen. 
               
              Hoschi 
                (Black Stage): Mit THE CROWN ging es 
                am Freitag los und die bliesen mich mal gleich völlig weg. 
                Der rockige und gleichzeitig melodische Death Metal der Schweden, 
                wieder mit Original Sänger am Start, rissen die gesamte Menge, 
                welche schon in sehr ansehnlichen Zahl vor der Bühne versammelt 
                war völlig mit. Mit vielen Oldies und einem Schmankerl des 
                neuen Albums traf man wohl genau den Geschmack des Publikums, 
                welches von der Vorstellung von THE CROWN völlig 
                aus dem Häuschen war. 
              MrPotato 
                (Wet Stage): Auf OBSCENITY hatte ich 
                mich wirklich gefreut. Die deutschen Death Metal-Veteranen haben 
                in ihrer knapp vierzehnjährigen Bandgeschichte einige geile 
                Schlachtplatten abgeliefert und spätestens mit ihrem aktuellen 
                Album Cold Blooded Murder bewiesen, 
                dass sie eine der besten deutschen Death Metal-Bands sind. Leider 
                enttäuschte mich der Gig etwas, wofür die Band aber 
                nicht viel konnte. 
                Im Zelt herrschten Temperaturen nahe der Kreislaufkollapsgrenze, 
                als die fünf Deather die Bühne betraten und mit Disgrace 
                Over You vom 96er Werk The 3rd Chapter loslegten. 
                Die Jungs gaben sich wirklich Mühe und lieferten eine gute 
                Show ab, leider war der Sound aber ziemlich beschissen. Aus der 
                PA quoll lediglich untransparenter Lärm, aus dem nur ab und 
                an mal ein erkennbares Riff herausragte. Trotzdem ließen 
                sich die Fans vor der Bühne den Spaß nicht verderben 
                und bangten sich zu Krachern wie Alien Hand Syndrome 
                oder The Arrival die Nacken wund. Wirklich schade, eine 
                Band wie OBSCENITY hat definitiv einen besseren 
                Sound verdient. 
              Hoschi 
                (Black Stage): DISMEMBER 
                waren eine der am meisten erwartesten Bands des Wochenendes, was 
                sich auch darin äusserte, dass soviele Leute vor der Bühne 
                waren, wie in anderen Jahren bei Headlinern. Leider litten sie 
                unter einem unterirdischen Sound, was das Hörerlebnis stark 
                beeinträchtigte. Dafür war es schön zu sehen, dass 
                sie viele Stücke der ersten CD’s spielten und auch 
                das neue Stück machte verdammt viel Lust auf mehr. Bleibt 
                zu hoffen, dass DISMEMBER bald auf Tour kommen 
                und man ihre Darbietung mit gutem Sound nochmal erleben darf. 
                 
              Hoschi 
                (Black Stage): SENTENCED sind ja alte 
                Bekannte, nachdem sie wohl wirklich schon fast überall gezockt 
                haben. Leider spielten sie in Wacken eher neues Zeug der eltzten 
                Scheibe, welches mit live genauso klat lässt wie auf CD. 
                Trotzdem konnte die Band durch eine gute Show und zumindest einige 
                Klassiker dennoch punkten und ich muss sagen, dass es wieder mal 
                Spass gemacht hat die Jungs zu sehen, bevor sie sich doch vielleicht 
                mal selbst die Kugel geben. Auf der Bühne pflegen sie dieses 
                Image auf jeden Fall so gut es geht. 
              MrPotato 
                (Wet Stage): Ich muss zugeben, dass RAISE HELL 
                ihre CDs bisher unter Ausschluss meines persönlichen Interesses 
                veröffentlicht haben und ich somit mit dem Material der Schweden 
                nicht vertraut war. Was die Jungs dann aber im sehr gut gefülltem 
                Zelt ablieferten, überzeugte mich voll und ganz. Der Thrash 
                Metal mit Rock'N'Roll-Attitüde, den die Nordmänner mit 
                gutem Sound in den überdachten Kunststoffofen namens Wet 
                Stage bliesen, ging ab wie eine geölte Wildsau und ließ 
                kaum einen Nacken ruhen. Der neue Sänger Jimmy Fjällendahl 
                kreischte sich die Seele aus dem Leib und streute sogar ab und 
                an cleane Gesangspassagen ein, die mit Sicherheit auch auf dem 
                nächsten Album der Skandinavier bewundert werden können. 
                Die Schweden berücksichtigten bei ihrem Auftritt alle drei 
                bisher veröffentlichten Alben, wobei man den Stücken 
                von ihrem Debüt Holy Target noch 
                die damalige Black Metal-Ausrichtung anmerkte.  
              Hoschi 
                (Black Stage): Mit IN FLAMES kam dann 
                schon der Headliner des Abends, welcher im wahrsten Sinne des 
                Wortes ein Feuerwerk abbrannte. Hauptsächlich bestand das 
                Set aus Material der neuen CD und von Clayman, 
                doch ließ man auch alte Klassiker wie Colony oder 
                Behind Space nicht weg. Dazu kam eine erstklassike Performance 
                der Band, welche durch viele Pyros und ein Feuerwerk am Schluss 
                des Sets optisch nochmal unterstützt wurde. Leider war es 
                so unglaublich eng bei dem Gig, dass man kaum umfallen konnte 
                (und das obwohl wir recht weit hinten standen). Das trübt 
                etwas den Genuss, aber mit den vielen Leuten muss man in Wacken 
                einfach rechen. Trotzdem : geiler Gig!! 
              Samstag 
                02.08.2003  
               
                Statt SINISTER sollten HOLY MOSES 
                kurzfristig den Tag einläuten und das taten sie auch in ihrer 
                thrashigen Manier. Vor allem Sängerin Sabina legte sich voll 
                ins Zeug und versuchte auch noch dem letzten den Schlaf aus den 
                Knochen zu schreien, wobei ihre Performance auf dem schmalen Grat 
                von kultig zu peinlich wankte. Ein guter Auftritt, war es auf 
                jeden Fall. 
              MrPotato 
                (Partystage): GRAVEWORM habe ich mir 
                quasi notgedrungen angesehen, da SINISTER leider 
                nicht auftreten konnten, ich auf den Ersatz HOLY MOSES 
                keinen Bock hatte und der Zeltplatz auch keine besseren Alternativen 
                bot, als das Auto aufzuräumen oder sich an Ravioli-Dosen 
                zu schneiden (ja, ja... ich war der Kerl mit dem Taschentuch um 
                den Zeigefinger. Pflaster sind nicht true, insbesondere dann nicht, 
                wenn man keine hat!) Eigentlich bin ich ja kein großer Black 
                Metal Fan, GRAVEWORMs Gig hat mir aber dennoch 
                recht gut gefallen, obwohl der an diesem Samstag zuständige 
                Wettergott scheinbar kein mit Corpsepaint bepinselter Satansbraten 
                war. Der düstere Symphonic Black Metal der Südtiroler 
                stand nämlich im krassen Gegensatz zum Wetter, da die lockere 
                Bewölkung pünktlich zum Beginn der Show aufriss und 
                die Sonne auf das Gelände brannte. Die Grabwürmer ließen 
                sich dadurch aber nicht beirren und lieferten einen ordentlichen 
                Gig ab, der den Fans vor der Bühne augenscheinlich gefiel. 
                Highlights der Show waren für mich der Killertrack Legions 
                Unleashed vom aktuellen Album Engraved In Black 
                und natürlich die durchaus ansehnliche Keyboarderin Sabine 
                Mayr ;).  
              Hoschi 
                (True Stage): Was nun folgte war wohl der mit Abstand 
                beste Gig des Festivals. THYRFING kamen, sahen 
                und siegten auf ganzer Linie. Der folkige Viking Metal war nochmal 
                besser als auf CD und da man noch stilecht mit Dreck und Schlamm, 
                wie auf der letzten CD, die Bühne enterte wurde schnell klar, 
                dass hier etwas ganz besonderes abging. Ich habe selten eine Band 
                gesehen, welche so gut und überzeugend ihre Songs dem Publikum 
                entgegenschmetterte. Besser kann man Viking Metal nicht mehr zelebrieren 
                (wobei ich sogar mitwippende Köpfe von Polizisten sah)!!! 
              MrPotato 
                (Blackstage): Die US-amerikanische Death Metal-Horde 
                MALEVOLENT CREATION gehört eindeutig zum 
                Spitzenfeld des Genres und kann auch live einiges reißen. 
                Ehrensache, dass sie auch in Wacken nichts anbrennen ließen 
                und Death Metal in seiner brutalsten Form zelebrierten. Die Jungs 
                um das brüllende Energiebündel Kyle Symons lieferten 
                einen guten Querschnitt durch ihre Diskografie und prügelten 
                sich sowohl durch neue Songs als auch Tracks älteren Datums. 
                Highlights waren natürlich wieder die Stücke vom aktuellen 
                Album The Will To Kill, aber auch Titel 
                wie Slaughter Of Innocence von Retribution 
                oder das allen Fans gewidmete Eternal-Stück Blood Brothers 
                wurden begeistert aufgenommen. Und da auch der Sound gut und druckvoll 
                war, bleibt eigentlich nur ein Fazit: Daumen hoch! 
              Hoschi 
                (Black Stage): CARPATHIAN FOREST zog 
                nur eine recht kleine Menge an Leuten an, die bekamen aber einen 
                äusserst engagierten Black Metal Auftritt zu sehen. Die Band 
                legte sich voll ins Zeug und überzeugte mit ihrem dreckig 
                rockig – thrashigen Black Metal. Am Ende des Sets kotze 
                der Sänger noch etwas auf die Bühne (vor Überanstrengung 
                würde ich mal sagen) und rutschte im nächsten Songs 
                beinahe darauf aus. Zwar sicher nicht der beste Gig des Wochenendes, 
                aber mit Sicherheit einer der unterhaltsameren. 
              Hoschi 
                (True Stage): RAGE spielten ein sehr 
                festivaltaugliches  Best 
                Of Set, welches voll überzeugen konnte. Man spielte äusserst 
                tight und konnte die sehr vielen Zuschauer von Beginn an fesseln. 
                Ich stand etwas weit hinten und konnte sowohl die Band als auch 
                die sehr euphorischen Publikumsreaktionen beobachten, was ja auch 
                manchaml sehr lustig sein kann. 
                RAGE haben auf jeden Fall mal wieder eine Duftmarke 
                hinterlassen, dass mit ihnen immer noch zu rechnen ist und sie 
                viele der neuen Power Metal Bands noch locker in die Tasche stecken. 
               
              MrPotato 
                (Partystage): Nach einem kurzen Intro betraten die kanadischen 
                Hyperblaster KATAKLYSM die Bühne und eröffneten 
                ihren Gig mit dem Kracher In Shadows And Dust vom aktuellen 
                Album. Besonders gespannt war ich natürlich auf den neuen 
                Drummer Martin Maurais, der Schlagwerker Max Duhamel ersetze. 
                Es scheint, als hätte die Band einen wirklich adäquaten 
                Ersatz gefunden, da der Mann keinen Vergleich mit seinem Vorgänger 
                zu scheuen brauchte und sich äußerst souverän 
                durch die Setlist trommelte. Als kleine Talentprobe lieferte er 
                auch noch ein hörenswertes Drumsolo ab. Aber nicht nur Martin 
                Maurais wusste zu überzeugen, die gesamte Band gab alles, 
                auch wenn sie gegen das Black Metal-Gewitter von DARK 
                FUNERAL ankämpfen musste, die zeitgleich auf der 
                Blackstage lärmten. KATAKLYSM spielten sowohl 
                neue Songs wie Beyond Salavtion und das geniale Where 
                The Enemy Sleeps, als auch ältere Tracks von Prophecy 
                und Temple Of Knowledge. Mit Slice 
                Slitter wurde auch ein neuer Song vom nächsten Album 
                 Serenity In Fire vorgestellt, das nächstes 
                Jahr erscheinen wird. 
              MrPotato 
                (Blackstage): Als ich mich vom Campingplatz auf den Weg 
                zum Festivalgelände machte, um mir die Death Metaller NILE 
                anzusehen, fragte ich mich, ob der komplexe Sound der Amis live 
                überhaupt funktionieren würde. Diese Frage konnte ich 
                erst nach dem Gig beantworten, da ich ob der während des 
                Auftrittes permanent in die Luft gestreckten Fäuste nicht 
                in der Lage war, meine ausgerenkte Kinnlade wieder nach oben zu 
                klappen! Einfach unglaublich, was die Ägypten-Deather ablieferten. 
                Die Band hatte die Menschenmassen vor der Bühne von Anfang 
                komplett im Griff und lieferte einen beeindruckenden Gig ab. Die 
                charakteristischen Dreiervocals von den beiden Gitarristen und 
                dem Bassisten gurgelten grunzend aus der PA, die extrem technischen, 
                arabisch beeinflussten Riffs sägten sich durch Mark und Bein 
                und Drumtier Toni Laureno zerkloppte sein Kit nach allen Regeln 
                der Kunst. Auch auf die Chöre und Orchesterparts musste man 
                nicht verzichten, die kamen nämlich aus der Konserve. Es 
                lässt sich schwer in Worte fassen, welch dichte Atmosphäre 
                die Amerikaner schufen. Insbesondere beim düsteren Sarcophagus 
                vom aktuellen Album In Their Darkened Shrines 
                hätte es mich nicht gewundert, wenn sich sämtliche Mumienschlafsäcke 
                in Ermangelung echter einbalsamierter Pharaonen von den Zeltplätzen 
                erhoben und an der Bühne versammelt hätten. Taten sie 
                aber nicht, was man im Nachhinein auch durchaus begrüßen 
                konnte, da es ohnehin voll genug war.  
                Wenn mich eine Band auf dem Festival wirklich positiv überrascht 
                hat, dann NILE! Diese Truppe ist absolut einzigartig 
                und eine geile Liveband, die zahlreichen NILE-Rufe 
                beweisen es. 
               MrPotato 
                (Truestage): Nach dem geilen NILE Gig 
                schob ich mich in Richtung Truestage, um den Göttern persönlich 
                zu huldigen, denn keine geringeren als SLAYER 
                baten zum fröhlichen Bangen. Die Totschläger erwischten 
                jedoch keinen guten Start. Erst betraten sie die Bühne mit 
                knapp zehnminütiger Verspätung, dann war der Sound beim 
                Opener Disciple viel zu leise. Zwar wurde dieses Problem 
                schnell behoben (auch wenn der Sound nicht perfekt war), der Gig 
                hinterließ dennoch einen eher zwiespältigen Eindruck. 
                SLAYER lieferten zwar eine routinierte Vorstellung 
                ab, genau hier lag aber auch das Problem. Ich habe mittlerweile 
                das Gefühl, dass die Mannen um Tom Araya ihre Auftritte nur 
                noch als Pflichtprogramme ansehen. Interaktion mit dem Publikum? 
                Fehlanzeige. Bis auf zwei oder drei Songansagen und gelangweilte 
                „Thank you for everything“-Phrasen wurden die Menschenmassen 
                vor der Bühne kaum beachtet. Die Band spulte einfach ihr 
                Standardprogramm ab, dass aus der kompletten Reign 
                In Blood, einigen neueren Songs und obligatorischen 
                Klassikern wie War Ensemble, South Of Heaven 
                und Dead Skin Mask bestand. Nach gut 75 Minuten verließen 
                SLAYER die Bühne ohne eine Zugabe. 
                Insgesamt ging der Wacken-Gig der Amis zwar musikalisch durchaus 
                in Ordnung, SLAYER sollten aber trotz ihres enormen 
                Staus nicht vergessen, dass vor der Bühne Fans stehen. Eine 
                gelungene Liveshow besteht halt nicht nur aus dem gebetsmühlenartigen 
                Abspulen der Setlist, sondern mindestens zum gleichen Teil auch 
                aus der Interaktion zwischen Publikum und Band. Wenn SLAYER 
                Livegigs langsam aber sicher zu langweilig werden, sollten sie 
                am besten einfach zu Hause bleiben und ihren Legendenstatus pflegen. 
                Mit Auftritten wie in Wacken wird dieser nämlich mit Sicherheit 
                nicht größer. 
              MrPotato 
                (Blacksatge): Als VADER zu später 
                Stunde die Bretter der Blackstage betraten, war von Anfang an 
                klar, dass sie einen perfekten Gig abliefern würden. Die 
                polnischen Death Metal-Kings zählen ja nicht umsonst zu den 
                aktivsten und besten Livebands im extremen Metal. Die Band agierte 
                absolut tight, jedes Riff saß, jeder Trommelschlag kam mit 
                der Präzision eines Uhrwerks. Auch der Mann hinter den Reglern 
                tat sein bestes und zauberte den Polen einen glasklaren und druckvollen 
                Sound. Songs wie Epitaph, Wings, Cold Demons 
                oder Xeper knallten ohne Ende und verlangten den erschöpften 
                Fans noch einmal alles ab. Als gegen 1.45 Uhr die letzten Klänge 
                von Back To The Blind verklangen, hieß es, die 
                Zelte abzubrechen, Abschied vom Wacken Open Air 2003 zu nehmen 
                und die Nacht im Halbschlaf auf der Autobahn zu verbringen.  
                
              Impressionen 
                  
                   
                   
                   
                
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