Mit
den einleitenden Worten "I am so inspired by the sadness
that I feel I have found the joy" gibt Gianluca Divirgilio,
seines Zeichens der Kopf hinter ARCTIC PLATEAU schon
direkt die Marschrichtung des vorliegenden Albums On A
Sad Sunny Day vor. Wobei Marschrichtung eigentlich das
falsche Wort ist, den ein Marsch ist es nun wirklich nicht,
was einem auf On A Sad Sunny Day geboten wird.
Eher eine Art Traumreise, ein einsamer Spaziergang mit vielen
Ruhepausen, Innehalten.
On A Sad Sunny Day weiß mich von der ersten
Note an zu begeistern. Verträumte, sich auftürmende,
aber seltsamerweise dennoch leicht und sanft wirkende Gitarrenwände,
sowohl akustischer als auch elektrischer Natur, setzen sich
in den Ohren fest und winden sich direkt ins Gefühlszentrum.
Und in der Tat – das Eingangs erwähnte Zitat könnte
kaum treffender sein. Bei der Melancholie, die allen Songs zu
Eigen ist, schwingt doch immer ein Hoffnungsschimmer, ein Lichtblick
mit. Generell ist ARCTIC PLATEAU die Atmosphäre,
das Erzeugen von Gefühlen auf On A Sad Sunny Day
wirklich mehr als gelungen. Ebenfalls nicht außer Acht
zu lassen ist die Tatsache, dass bei aller Melancholie und den
auf On A Sad Sunny Day anzutreffenden episch-elegischen
Songstrukturen, der Song an sich nicht auf der Strecke bleibt
und trotz dieser erwähnten Stilmittel nie zu verspielt,
vertrackt oder kompliziert wird.
Besonders gut fügen ARCTIC PLATEAU diese ganzen
Zutaten im Titelsong, dem sich langsam aufbauenden Amethyst
To #F, dem fantastisch druckvollen Iceberg Shoegaze
und dem treibenden In Time zusammen. Perfekte Musik zum
Träumen, Abschalten und Vergessen.
Absolut empfehlenswert nicht nur für Fans von Anathema,
die hier schon relativ deutlich Inspiration gewesen sein müssen,
Alcest, Jesu und – wenn man auf Gekreische verzichten
kann – Amesoeurs. On A Sad Sunny Day ist
wirklich ein wunderbares Album, welches dem Spruch „In
der Ruhe liegt die Kraft“ eine musikalische Untermalung
bereitet.