Ein
unglaublich düster melancholisches Meisterwerk kommt aus portugisischen
Landen von einer Band, deren Name mir bis dato völlig unbekannt
war - DESIRE. Keine Ahnung, wie uns diese Band bisher
entgehen konnte. Denn Locus Horrendus ist bereits
der zweite Longplayer nach ihrem Debüt Infinity - A Timeless
Journey Through An Emotional Dream 1996 und der nachfolgenden
Mini CD Pentacrow in 98.
"Melancholic
Dark Metal Music For Romantic And Depressive Heartening Souls"
- ist, was die Band von ihrer Musik sagt; ist, was es ist!
Worte,
zu banal, der Musik auch nur ansatzweise gerecht zu werden.
Dennoch obliegt es mir nun eine angemessene Beschreibung abzugeben.
Das romantisch tragische Konzept beginnt mit Chapter VIII, und
ist demnach eine logische Fortsetzung früherer Veröffentlichungen.
Es gibt ein musikalisches Grundthema, welches sich durch das
gesamte Album wie ein roter Faden hindurchzieht, so dass man,
trotz der teilweise recht opulenten Stücke, nie den Überblick
verliert. Die insgesamt 11 Kapitel seelischer Zerrissenheit
setzen sich aus einem Preludium, Postludium, den eigentlichen
Kapiteln und verschiedener Interludien zusammen.
Musikalisch
gibt es verschiedene Einflüsse zu entdecken. Die Art der Arrangements
erinnern an My Dying Bride. Ebenso gibt es Melodiebögen und
klassische Riffs, die auf Morgion oder auf Unholy verweisen.
Auch Moonspell haben den einen oder anderen Einfluß gehabt.
Dennoch sind all jene nur durchschimmernde Elemente, niemals
kopiert.
Sänger Tear verursacht dem geneigten Hörer pure Gänsehaut mit
seinen grabestiefen Growls und nächtlichem Flüstergesang. Die
Lyrics werden teilweise in englisch oder in portugiesisch gesungen.
Es scheint, das da noch ein zweiter Sänger am Werke ist, was
aber in den Credits nicht vermerkt ist. Es ist natürlich auch
möglich, das verschiedene Gesangparts übereinander gelegt sind.
Die einzelnen herzzerreißenden Momente der Traurigkeit sind
sehr abwechslungsreich gestaltet. Ruhige akustische Parts, in
denen Streicher, akustische Gitarren und Pianoklänge die Sinne
aufwühlen, wechseln sich mit typischen Gitarrensound ab. Jedes
Instrument kommt zur Geltung und übernimmt an der einen oder
anderen Stelle für einen Moment die Führung. Begleitet von weiblichem,
dezenten aber äußerst wirksamen Backgroundgesang.
Love Is Suicied spiegelt nicht nur als Chapter und Textzeile
den Inhalt wider, um welchen sich dieses Album thematisch dreht.
Welch anderes Thema auch vermag solche Qualen zu erzeugen? In
Torn Apart mischen sich sogar black-metallische Einflüsse
und schnelle Gitarrenläufe unter. Einen hervorragenden
Querschnitt über die gesamte musikalische Leistung bietet das
zweiteilige, episch monumentale ... An Autumnal Night
Passion.
DESIRE
stehen derzeit ohne Label da, aber auch ohne diesen Support
scheinen sie ein ausgezeichnetes und bezahlbares Studio gefunden
zu haben, denn am Sound und der Produktion gibt es nichts auszusetzen.
Fazit:
Ein absolutes Meisterwerk, welches tiefste Gefühle zu wecken
vermag, dir die Zerbrechlichkeit deiner Seele in die Hände legt
und dein Innerstes reflektiert.