Tanzwut
- Faith & The Muse - ASP - Thanateros - END - Spiritual
Cramp
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Fotos ::
SPIRITUAL
CRAMP • Pünktlich um 17:30 Uhr eröffneten
SPIRUTIAL CRAMP das Black Elben Festival vor
vielleicht 20 Leuten. Der undankbare Job des Openers ... Trotzdem
war diese Band eines der Highlights für mich. Ich hatte
noch nie was von SPIRUTIAL CRAMP gehört,
dennoch konnte mich das Trio vom Fleck weg mit einer Mischung
aus Electro und Darkwave überzeugen. Die Stimme von Stefan
erinnerte mich zuweilen an Adrian Hates, ebenso diverse Soundstrukturen.
Besonderer Kick waren die von Stefan gespielten Fötenpassagen.
Sängerin Ivi hat ebenfalls eine ausgesprochen schöne
Stimme und bietet Kontrast. Ihre Bühnenperformance ließ
allerdings zu wünschen übrig, da kann man sicher mehr
machen, auch wenn auf dieser riesigen Bühne ein Trio grundsätzlich
etwas verloren wirkte. Musikalisch überzeugten die neuen
Tracks weit mehr, als Stücke vom letzten Album Time,
das allerdings auch schon 3 Jahre auf dem Buckel hat. Die Band
sich deutlich hörbar weiterentwickelt und es bleibt zu
hoffen, das es möglichst bald was Neues von SPIRUTIAL
CRAMP auf Silikon gibt.
END
• Danach wurde es düster, tief melancholisch und depressiv.
Die Bielefelder END machen Gothic/Doom Metal
in der Schnittmenge von alten My Dying Bride und Type O Negative,
allerdings mit massivem Keyboardeinsatz, der manchmal die restliche
Musik (zumindest live) niederwalzt. Dennoch ein äußerst
gelungener Auftritt und eine weitere Band, die mich sofort begeistern
konnte und flink den Weg in unser Mag finden sollte. Freunde depressiver
Klänge sollten sich unbedingt das Debütalbum Out
Of Eden zulegen!
THANATEROS
• sind ja nun keine Unbekannten mehr. Spätestens seit
ihren aktuellen Zweitlingswerk Circle Of Life wissen die Berliner
zu überzeugen. Inzwischen präsentiert man sich deutlich...
keltischer und hat sich somit – im Vergleich zum Debüt
– enorm entwickelt. Trotz Irish Fiddles, Bagpipes und noch
immer vorhandenen dezenten elektronischen Klängen, wird gerockt,
was das Zeug hält. Die Musiker haben sich von ihren Vorgänger
Bands (Dreadful Shadows, Vermillion Fields, EverEve) freigespielt
und sind nun auf dem besten Wege, was Eigenes zu erschaffen. Tolle
Show!
ASP
• Das Frankfurter Duo gehört zu jenen, die gerne polarisieren.
Entweder man liebt oder hasst ASP. Objektiv betrachtet
machen sie ohne Zweifel sehr facettenreiche Musik, mal elektronisch,
wavig, mal mit Mittelalterklängen, mal heavy wie Rammstein,
mit wahlweise deutschen und englischen Texten. Asp himself hatte
mit seiner charismatischen Ausstrahlung das Publikum schnell im
Griff und konnte es sogar hochreißen. Die Show war aggressiv
mit einem brachialen Sound. Neben Tracks vom aktuellen Album Weltunter
gab es als Bonbon Schattenbraut, welches ausschließlich
live gespielt wird. Wes ASP mag, wird an dieser
Show seine helle Freude gehabt haben.
FAITH
& THE MUSE • sind seit vielen Jahren eine
meiner Lieblingsbands und der Hauptgrund, dieses Festival zu besuchen,
da es sonst keine Dates der aktuellen Tour in meiner Nähe
gab. Sie starteten mit 20 Minuten Verspätung, da es beim
Soundcheck nicht ganz so glatt lief. Sie spielten ein Set quer
durch alle Veröffentlichungen und ich war hin und weg. Leider
schien der Großteil des Publikums in der Umbaupause massenweise
Valium geschluckt zu haben, so dass FAITH & THE MUSE
zu recht sehr enttäuscht über die Reaktionen des Publikums
waren. Aber sie gaben dennoch alles und spielten ihre Stücke
mit Tiefgang. Für mich das absolute Highlight des Abends.
Warum die Amerikaner so schlecht ankamen, darüber kann man
nur spekulieren. Ich schätze mal, das viele des doch recht
jungen Publikums FAITH & THE MUSE einfach
nicht kennen. Schließlich liegen meist lange Zeiträume
zwischen den Veröffentlichungen. Zum anderen experimentieren
William Faith und Monica Richards gerne, so dass man sich vom
ursprünglichen Gothic weit entfernt hat.
TANZWUT
• Als die Spielleute von TANZWUT ihren
Instrumente schwangen, wachte auch das Publikum wieder auf und
gab der Band einiges an Energie wieder zurück. Mittelalter
Rock der Extraklasse wurde hier geboten, mit einer perfekten Show.
Ihr wolltet Spaß ist nicht nur
der Titel des aktuellen Albums, mit denen sich die Berliner nach
3 Jahren zurückmelden, sondern auch das Motto des Abends.
Da sich TANZWUT in letzter Zeit den Arsch abgetourt
haben, hatte man sie dieses Jahr mindestens schon einmal irgendwo
gesehen, kannte die Show, so dass bei vielen der letzte Funke
nicht rübersprang. Schade eigentlich. Bands sollten sich
vielleicht die näxten 2 Jahre in Deutschland rar machen.
Während
der Großteil der Zuschauer nebst Bands im Anhang wohl zur
Aftershow Party in den Hoppegarden pilgerte, hab ich mich nach
einem langen Tag mitten in der Nacht auf den Nachhauseweg gemacht.
Die Nacht war kurz, denn am Samstag sollte es pünktlich um
13 Uhr weitergehen... |