2003-10-17 DE – Hamm - Maximilianhalle
 
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Tanzwut - Faith & The Muse - ASP - Thanateros - END - Spiritual Cramp

:: Fotos ::

SPIRITUAL CRAMP • Pünktlich um 17:30 Uhr eröffneten SPIRUTIAL CRAMP das Black Elben Festival vor vielleicht 20 Leuten. Der undankbare Job des Openers ... Trotzdem war diese Band eines der Highlights für mich. Ich hatte noch nie was von SPIRUTIAL CRAMP gehört, dennoch konnte mich das Trio vom Fleck weg mit einer Mischung aus Electro und Darkwave überzeugen. Die Stimme von Stefan erinnerte mich zuweilen an Adrian Hates, ebenso diverse Soundstrukturen. Besonderer Kick waren die von Stefan gespielten Fötenpassagen. Sängerin Ivi hat ebenfalls eine ausgesprochen schöne Stimme und bietet Kontrast. Ihre Bühnenperformance ließ allerdings zu wünschen übrig, da kann man sicher mehr machen, auch wenn auf dieser riesigen Bühne ein Trio grundsätzlich etwas verloren wirkte. Musikalisch überzeugten die neuen Tracks weit mehr, als Stücke vom letzten Album Time, das allerdings auch schon 3 Jahre auf dem Buckel hat. Die Band sich deutlich hörbar weiterentwickelt und es bleibt zu hoffen, das es möglichst bald was Neues von SPIRUTIAL CRAMP auf Silikon gibt.

END • Danach wurde es düster, tief melancholisch und depressiv. Die Bielefelder END machen Gothic/Doom Metal in der Schnittmenge von alten My Dying Bride und Type O Negative, allerdings mit massivem Keyboardeinsatz, der manchmal die restliche Musik (zumindest live) niederwalzt. Dennoch ein äußerst gelungener Auftritt und eine weitere Band, die mich sofort begeistern konnte und flink den Weg in unser Mag finden sollte. Freunde depressiver Klänge sollten sich unbedingt das Debütalbum Out Of Eden zulegen!

THANATEROS • sind ja nun keine Unbekannten mehr. Spätestens seit ihren aktuellen Zweitlingswerk Circle Of Life wissen die Berliner zu überzeugen. Inzwischen präsentiert man sich deutlich... keltischer und hat sich somit – im Vergleich zum Debüt – enorm entwickelt. Trotz Irish Fiddles, Bagpipes und noch immer vorhandenen dezenten elektronischen Klängen, wird gerockt, was das Zeug hält. Die Musiker haben sich von ihren Vorgänger Bands (Dreadful Shadows, Vermillion Fields, EverEve) freigespielt und sind nun auf dem besten Wege, was Eigenes zu erschaffen. Tolle Show!

ASP • Das Frankfurter Duo gehört zu jenen, die gerne polarisieren. Entweder man liebt oder hasst ASP. Objektiv betrachtet machen sie ohne Zweifel sehr facettenreiche Musik, mal elektronisch, wavig, mal mit Mittelalterklängen, mal heavy wie Rammstein, mit wahlweise deutschen und englischen Texten. Asp himself hatte mit seiner charismatischen Ausstrahlung das Publikum schnell im Griff und konnte es sogar hochreißen. Die Show war aggressiv mit einem brachialen Sound. Neben Tracks vom aktuellen Album Weltunter gab es als Bonbon Schattenbraut, welches ausschließlich live gespielt wird. Wes ASP mag, wird an dieser Show seine helle Freude gehabt haben.

FAITH & THE MUSE • sind seit vielen Jahren eine meiner Lieblingsbands und der Hauptgrund, dieses Festival zu besuchen, da es sonst keine Dates der aktuellen Tour in meiner Nähe gab. Sie starteten mit 20 Minuten Verspätung, da es beim Soundcheck nicht ganz so glatt lief. Sie spielten ein Set quer durch alle Veröffentlichungen und ich war hin und weg. Leider schien der Großteil des Publikums in der Umbaupause massenweise Valium geschluckt zu haben, so dass FAITH & THE MUSE zu recht sehr enttäuscht über die Reaktionen des Publikums waren. Aber sie gaben dennoch alles und spielten ihre Stücke mit Tiefgang. Für mich das absolute Highlight des Abends.
Warum die Amerikaner so schlecht ankamen, darüber kann man nur spekulieren. Ich schätze mal, das viele des doch recht jungen Publikums FAITH & THE MUSE einfach nicht kennen. Schließlich liegen meist lange Zeiträume zwischen den Veröffentlichungen. Zum anderen experimentieren William Faith und Monica Richards gerne, so dass man sich vom ursprünglichen Gothic weit entfernt hat.

TANZWUT • Als die Spielleute von TANZWUT ihren Instrumente schwangen, wachte auch das Publikum wieder auf und gab der Band einiges an Energie wieder zurück. Mittelalter Rock der Extraklasse wurde hier geboten, mit einer perfekten Show. Ihr wolltet Spaß ist nicht nur der Titel des aktuellen Albums, mit denen sich die Berliner nach 3 Jahren zurückmelden, sondern auch das Motto des Abends. Da sich TANZWUT in letzter Zeit den Arsch abgetourt haben, hatte man sie dieses Jahr mindestens schon einmal irgendwo gesehen, kannte die Show, so dass bei vielen der letzte Funke nicht rübersprang. Schade eigentlich. Bands sollten sich vielleicht die näxten 2 Jahre in Deutschland rar machen.

Während der Großteil der Zuschauer nebst Bands im Anhang wohl zur Aftershow Party in den Hoppegarden pilgerte, hab ich mich nach einem langen Tag mitten in der Nacht auf den Nachhauseweg gemacht. Die Nacht war kurz, denn am Samstag sollte es pünktlich um 13 Uhr weitergehen...

 
story & pics © Dajana