Venom - Pentagram - God Dethroned - Flotsam And Jetsam - Architects Of Chaoz - Space Chaser
:: Fotos ::
[Dajana] Die Berliner :: SPACE CHASER :: dürfen sich zur Eröffnung bereits auf ein volles Rund mit erwartungsvollen Festival-Fans freuen und legen dementsprechend energiegeladen los. Musikalisch totaler Overkill-Whorship, aber mit so dermaßen viel Spass gespielt, die Jungs sind einfach mitreissend.
[BRT] Jung, wild, Thrash Metal mit Overkill Einschlag. SPACE CHASER konnten mich live schon einmal sehr begeistern. Die Jungs geben alles, aber die Band gehört doch eher in einen Club. Egal, die Jungs wissen einfach, wie man die Meute anheizt...
[Psycho] Das nenne ich einen Einstand nach Maß, prompt gab es bereits bei den ersten Songs einen respektablen Moshpit. Musikalisch klang das ganze wie eine Mischung aus alten Anthrax, Gama Bomb und etwas Overkill – auf jeden Fall ein guter Einstieg in drei Tage Krach...
[Dajana] Und bei SPACE CHASER wurde bereits nach der ersten Zugabe gerufen! Also richtig ernsthaft…
[Sui] Erstaunlich, welche Vorbilder man aus SPACE CHASER heraushören kann. Ich jedenfalls glaubte einen starken Bay Area Einschlag vernommen zu haben. Kann aber auch daran liegen, dass ich noch nüchtern war. Geil war es definitiv, das Publikum dankte es mit dem ersten Circle-Pit, den ich zu so früher Stunde selten auf einem RHF erlebt hab. So frisch und unversaut kann Old School Thrash klingen. Der erste Höhepunkt des Tages.
Setlist: Loaded To The Top, Thrashold, Watch The Skies, Interstellar, Overlords, Predator, Decapitron, Caught In A Mosh (Anthrax-Cover), Skate Metal
[Dajana] New band – old mates! :: ARCHITECTS OF CHAOZ :: ist das neue Projekt von Paul Di’Anno und seiner Backing-Band The Phantomz, die Ende des Monats ihr Debüt The League Of Shadows vorlegen werden. Allerdings wurde Paul Di’Anno mit dem Rollstuhl auf die Bühne gerollt und performte das ganze Set aus einem Stuhl heraus. Sein Knie, mal wieder. Paul Di’Anno schickte im Übrigen Genesungswünsche an Bruce Dickinson, während die Band des verstorbenen Jörg Litges gedachte, den alle anwesenden Fotografen an diesem Wochenende wirklich vermissten. Jörg, wir haben so manches Bier auf Dein Wohl da oben erhoben.
[Psycho] Start mit Handicap in die neue Band-Karriere, würde ich sagen: Paul Di‘Anno konnte aufgrund einer Knieverletzung nur im Sitzen singen. Daran hat es aber vermutlich nicht gelegen, dass ich ihn stimmlich nicht wiedererkannt habe – wobei er allerdings trotzdem eine gute Leistung ablieferte. Das Songmaterial wollte bei mir hingegen nicht direkt zünden. Das ging dem Publikum wohl genauso, da das Debüt der Truppe erst just am folgenden Freitag erschien. Muss man sich vielleicht erst noch mal in Ruhe anhören…
[Sui] Wer hätte das gedacht? Man kann auch im Sitzen rocken, und wie! Paul Di’Annos Stimme hat zwar nicht mehr viel mit seinen alten Sachen gemein, aber gut bei Stimme war er dennoch und live klingt eh immer alles etwas anders. Stimmt, im Publikum wurde es nun allerdings etwas ruhiger, was aber meines Erachtens nicht an der Qualität der Songs lag. Man kannte sie halt einfach nicht. Gut genug waren die Nummern aber allemal, so dass man sich auf das Erstlingswerk von AOC durchaus freuen darf.
Setlist: Erase The World, Horsemen, Architects Of Chaoz, Dead Eyes, How Many Times, When Murder Comes To Town, Children Of Madness (Battlezone-Cover), Killers (Maiden-Cover)
[BRT] :: FLOTSAM & JETSAM :: Hab ich leider größtenteils verpasst. War jedoch im richtigen Moment zur Stelle, um zumindest einen meiner All-Time-Faves, Iron Tears, abzufeiern. Eric A.K. ist und bleibt einfach ein überragender Sänger.
[Psycho] Schäm Dich, eines der Highlights des Festivals einfach so schnöde zu verpassen! Die Institution aus Arizona lieferte ein (fast) lupenreines Klassiker-Set ab, welches kaum Wünsche offen ließ – und wenn, dann höchstens aufgrund der Spielzeit. Eric A.K. war dazu noch (wie üblich) in bestechender Form, und seine Kollegen standen dem kaum nach. Jetzt endlich mal wieder ein richtig starkes neues Album an den Start bringen, und die Band könnte glatt noch mal durchstarten.
[BRT] Ging nicht anders, dafür gucke ich sie mir auf dem Headbangers Open Air vermutlich als Headliner an ;)
[Sui] FLOTSAM & JETSAM waren immer eine dieser Bands gewesen, die es hätten schaffen können, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär. Wie zeitlos gut ihr frühes Songmaterial auch heute noch ist, stellten sie jedenfalls eindrucksvoll unter Beweis. Mit gutem Live-Sound und erstaunlicher Spielfreude haben sie den zwiespältigen Eindruck, den manche ihrer Studio-Outputs hinterlassen haben, von der ersten Minute an weggeblasen. In der Form hätten sie durchaus auch einen Platz als Co-Headliner verdient gehabt.
Setlist: No Place For Disgrace, Desecrator, She Took An Axe, Dreams Of Death, Hammerhead, Iron Tears, I Live You Die, Suffer The Masses
[Dajana] :: GOD DETHRONED :: waren seinerzeit mal eine Institution und live eine Macht. Letzteres sind sie heute noch, der Sound war brutal aber so wirklich zünden taten sie nicht oder nur bei den Klassikern, jedenfalls bei mir.
[Psycho] Die Niederländer konnten mit ihrem Death Metal gegen den Auftritt der Ami-Helden mal gar nicht anstinken, zu durchschnittlich und rumpelig wirkte da das Songmaterial, und die Stageperformance war jetzt auch nicht sooo toll. Also nutzte ich die Gelegenheit, RH-Neuling Stephan mal das ganze Gelände etc. zu zeigen.
[Sui] Dafür dass Death Metal mit Blast Beats nicht so mein Ding ist, hinterließen GOD DETHRONED bei mir einen ordentlichen Eindruck. Konnte aber auch daran liegen, dass das Bier endlich Wirkung zeigte.
Setlist: Intro, Hating Life, Art Of Immolation, Through Byzantine Hemispheres, Nihilism, Boiling Blood, Swallow The Spikes, Soul Sweeper, No Man's Land, Soul Capture 1562, Villa Vampiria, Sigma Enigma, The Grand Grimoire
[BRT] Yeah, :: PENTAGRAM ::! Bin halt Fan, doch hatte der Auftritt ein paar Schönheitsfehler. Bobby Liebling‘s Backing-Band war im Vergleich zum Frontmann ziemlich jung und so wirkten PENTAGRAM heute nicht wirklich wie eine Band, sondern wie Bobby Liebling + Band. Davon abgesehen hauten PENTAGRAM reichlich geile Songs raus (Petrified, Sign Of The Wolf… boah), bestachen durch das Outfit des Tages (aua…) und vor allem durch die debil-dämonisch-komische Bühnenpräsenz von Uralthippie Bobby Liebling. Hoffentlich bleibt er clean und uns noch ein wenig erhalten.
[Dajana] Hahahaha, ja, bei aller Fanliebe und PENTAGRAM sind ja auch wirklich geil, aber Bobby ist definitiv nicht von dieser Welt. Ich hatte das Gefühl, dass er weder wusste, wo er war, noch warum. ABER, er hielt die ganze Show durch und brauchte auch keine Liedtexte auf der Bühne. Respekt! Skurril war der Auftritt dennoch…
[Psycho] Auch mir stellte sich die Frage: ist das jetzt eine echte Band oder Bobby Liebling + Begleitcombo? Schwer zu sagen, merkwürdig wirkte der ganze Auftritt aber allemal. Der Meister himself gab sich auf jeden Fall alle Mühe für das schrägste Outfit des Festivals, auch wenn ihm der Sieg (überraschender Weise) noch streitig gemacht werden sollte. Musikalisch gab es aus meiner Sicht unspektakulären 70ies-Doom - gut gespielt, aber nichts Besonderes. Aber wenn man sich damit die Rente verdienen kann, sei es Bobby von Herzen gegönnt.
[Sui] Welche Substanzen bei Bobby Liebling Wirkung zeigten, kann ich nicht genau sagen, aber es waren einige. Für mich wirkte der kleine alte Mann etwas verloren zwischen seinen deutlich fitter wirkenden Begleitmusikern, die ich jetzt nur bedingt als PENTAGRAM bezeichnen möchte. Immerhin hielt Bobby nicht nur das gesamte Set durch, sondern brachte auch eine durchaus ansprechende Gesangsleistung. Allerdings krankte die Show für mich vor allem am Songmaterial, das mit nur wenigen richtigen Höhepunkten ein wenig ziellos dahinplätscherte.
Setlist: Sign Of The Wolf, Forever My Queen, The Ghoul, Review Your Choices, Starlady, Ask No More, When The Screams Come, All Your Sins, Dying World, Petrified, Relentless, Be Forewarned, Last Days Here
[Psycho] Die Vorfreude war groß (selbst bei mir…), die Erwartungen auch, aber leider konnten :: VENOM :: sie nicht erfüllen. Lediglich in der Kategorie „aberwitzigstes Outfit“ konnte Cronos einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg verbuchen (sein zu kleines Mädchen-Sport-Top in Verbindung mit den roten Lederstiefeln blieb auch an den anderen Tagen unerreicht), für mehr reichte es aber nicht. Das liegt paradoxer Weise an der gewachsenen und inzwischen durchaus vorhandenen musikalischen Qualität, denn mit dem Chaos der vergangenen Tage ist auch der Charme dieser Zeit verschwunden. Die alten Stücke offenbaren so einfach zu viel Banalität, um noch wirklich punkten zu können. Da die neuen Songs keiner hören wollte, wurde der Auftritt schnell zu einer sehr durchschnittlichen Veranstaltung.
[BRT] VENOM hatten auf dem Party San 2013 die Messlatte verdammt hoch gelegt, daran konnten sie heute nur scheitern. Auch Cronos gab in Sachen Bühnenoutfit alles, aber die Band hatte Bock und so gab es reichlich alte Hits und ein paar neue Sachen, die einfach deutlich im Vergleich zu den Klassikern abstinken mussten.
[Psycho] Da sich die angekündigten Special Effects auch nicht mehr als ein paar normale Pyros entpuppten, war aus dem Gig schnell die Luft raus – schade. Immerhin: so würde das Amphitheater erst am Folgetag in Schutt und Asche gelegt werden…
[Dajana] Fashion-Victim Cronos... hahahaha. Das Leibchen… ich komm nicht drüber weg, nun ja, Schwamm drüber. Ich fand die Show gar nicht so schlecht (und ich war nicht betrunken), auch wenn sie nicht an die die obenerwähnte PSOA-Show rankommt. Aber es war einfach geil, „Evil in league with Satan“ zu grölen ;)
[Sui] Auf VENOM hatte ich mich ebenfalls gefreut, leider ein wenig zu Unrecht, wie ich feststellen musste. Ich kann mich weitestgehend Psychos Meinung anschließen. VENOM sind eine Band, die von ihrer Legende lebt, aber davon war an diesem Abend wenig zu hören und sehen. Das neue Material ist einfach zu beliebig, das alte zu sauber gespielt.
Setlist: Rise, Hammerhead, Bloodlust/Black Flame (Of Satan)/Bloodlust/Die Hard, Long Haired Punks, Buried Alive/The Evil One/Welcome To Hell/Antechrist/Countess Bathory, Flight Of The Hydra, The Death Of Rock'n'Roll, Grinding Teeth, Pedal To The Metal, Warhead // Black Metal, In League With Satan, Fallen Angels, Witching Hour
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