Reißerisch
geht’s hier auf dem ersten Blick zu Werk: WARFECT
verspricht die Kriegsüberdosis pur, Depicting The
Macabre impliziert schaurige Szenen und das Hellish
Thrash Metal auf dem Promo-Flyer lässt drauf schließen,
dass die Schweden sich ihren Frühstücksbacon in der
Hölle brutzeln. Wo Hellish Thrash Metal drauf steht ist
aber eben nicht immer Hellish Thrash Metal drin. Und aus der
Hölle kommt mal rein gar nix. Vielmehr verstehen sich WARFECT
auf ihrer 3. Scheibe (die ersten beiden sind Promo-Releases)
als gute und brave Handwerker wie der Christenhirte nur mit
dem Unterschied, dass die Jungs dann doch gerne mal frecher
sind und nicht automatisch auch noch die rechte Wange hinhalten.
Soll heißen: einige rauhe, moderne Thrash Passagen hat
Depicting The Macabre auf Lager. Technisch gut
vorgetragen aber im Songwriting im beinharten Mittelmaß
zementiert. Hier fehlt der Kick der das gleichgültige Achselzucken
nehmen könnte.
Klar stellen sollte ich dann auch noch die tatsächliche
musikalische Herkunft von WARFECT – die liegt im
melodischen Dunstkreis von Metallica. Die Vocals von Fredrik
Wester sind dabei am augenscheinlichsten. Die auf Hetfield abgestimmten
Trällereien wollen dann auch nicht immer mit dem Gesamtbild
harmonieren. Übermächtig wird der Schatten dann allerdings
in der Ballade Never To Return. So ein Track, gnadenlos
in allen Belangen abgekupfert, ist dann schon eine Frechheit.
Meine Idee für mehr als 6 Punkte für den nächsten
Release (sofern er denn kommen sollte): findet euch, WARFECT,
und zeigt dass ihr einen ureigenen Charakter habt! Immerhin
zockt ihr schon seit 2003 zusammen!