Autopsy - Absu - Tsjuder - Agalloch - Merah
Sólstafir
- Dead Trooper - Velnias - Aeon Throne - Necronomicon
Ah,
der Freitag startete recht beschwerlich. Kurze Nacht, total müde
und trotzdem schlaflos. Also machte ich mich auf, dem angekündigtem
Ungemach zu begegnen, denn ich hatte zwar einen Fotopass, aber
keinen Fotopitpass, was das Arbeiten im Rockefeller nicht wirklich
angenehm machte… Da hab ich nicht aufgepasst und die zuständige
Dame war nicht an den Füssen zu kriegen. Aber letztendlich
ging es auch so, irgendwie. Im John Dee gibt es eh keinen Fotograben
und somit das übliche Gerangel um die besten Plätze…
::
Fotos
::
Los ging es
mit den Death/Black Metallern :: NECRONOMICON
:: aus Kanada, die überhaupt zum ersten Mal live
in Europa spielten (gerade auf Tour mit Absu) und dementsprechend
enthusiastisch ans Werk gingen. Live wurde der symphonische Charakter
deutlich zurückgeschraubt und dafür Wert auf Brutalität,
Intensität und Kompromißlosigkeit gelegt. Das Konzept
ging auf!

Den Abend
auf der großen Bühne eröffneten ::
MERAH
:: die mich total faszinierten. Hierbei handelt es
sich um das Soloprojekt von S. Grønbech (der Bruder von
Obsidian Claw ov Keep Of Kalessin, der auch mit ihm an der EP
Reclaim arbeitete). Der Sänger (der sich im nachhinein als
Mr. Thebon ov Keep Of Kalessin entpuppt) stand auf einem Podest
hinter dem Drummer, mystisch gewandet und maskiert, ebenso maskiert
war Grønbech, der live Bass spielte. Diese Show war meines
Wissens nach die allererste Liveshow von MERAH überhaupt
und markiert gleichzeitig die Veröffentlichung des Debüt
Albums Anomalia, von dem es aber weit und breit
weder was zu sehen noch zu hören gab. Ein Hoch auf die Mystifizierung.

Derweil rüsten
:: AEON
THRONE :: mit norwegischem Black/Death Metal im
John Dee zum Angriff. Überhaupt haben die einheimischen Bands
beim INFERNO FESTIVAL die Nase vorn, wenn es um die Publikumsresonanzen
geht. Die Band gibt es übrigens erst seit 2010 und hat erst
eine EP namens Dawn im Juni 2011 veröffentlicht.
Joah, kann man sich gut anhören ;)

Danach folgt
ein erstes Highlight mit :: AGALLOCH
:: die zum ersten Mal live in Norwegen unterwegs sind.
Und die Jungs liefern einmal mehr eine atemberaubende Show bei
brillantem Sound mit Stücken aus den letzten Alben. Die Atmosphäre
an sich ging leider ein bisschen verloren ob der riesigen Bühne,
Räucherwerk gab es diesmal gar keins, zumindest hab ich nicht
gesehen oder gerochen. Wenn doch, wundert es nicht, denn insbesondere
die Rockefeller Bühne „glänzte“ mit unglaublich
viel Nebel und Nichtlicht. Dennoch, sehr schöne Show.

::
VELNIAS
:: (mit Agalloch auf Tour) hernach sind eine noch recht
unbekannte Band aus den Staaten und spielen majestätischen
Blackened Folk/Doom Metal. Sehr geil! Die würde ich gerne
mal länger und in entspannterer Atmosphäre live erleben
wollen. Hatte einen gewissen WITTR Vibe.

Dann heisst
es: True Norwegian Black Metal! :: TSJUDER
:: öffnen die Höllentore und das Publikum
rastet aus. Böse, gnadenlos, rauh, brutal, ohne irgendwelchen
Schnickschnack. Und verdammt fix. Da geht nichts mehr und meine
Wenigkeit sucht sich einen sicheren Platz auf der Treppe, von
der man das Geschehen auf und vor der Bühne sehr gut beobachten
kann ;) Ein Höllenritt. Grandios. Das hat mal so richtig
gut getan :)

Genauso ausgelassen
geht es bei :: DEAD
TROOPER :: zu, nur eben mit Thrash Metal. Bei solchen
Bands wirkt sich die Ende des John Dee Clubs ungemein positiv
aus, denn man hat umgehend eine aufgeheizte und aggressive Atmosphäre,
der man sich nicht entziehen kann. Stattdessen reckt man die Fäuste
und bangt sich den Schädel weg.

Und weil das
so schön, geht es oben gleich weiter mit ::
ABSU
:: Die machen ebenfalls keine Gefangenen und hinterlassen
nichts als verbrannte Erde. Sinnbildlich ;) Leider versinkt die
Performance irgendwie mal wieder komplett im Nebel.

Also sichere
ich mir beizeiten einen exklusiven Platz in der ersten Reihe,
um :: SÓLSTAFIR
:: zu huldigen. Buddhaseidank, denn SÓLSTAFIR
haben mittlerweile solch einen Cult-Status, gerade auch in Norwegen,
so dass das Dee bis hinten packevoll ist. Die große Bühne
hätte den Isländern besser zu Gesicht gestanden, so
aber war die Show ungleich intensiver. Es gab wieder nur vier
Songs, drei vom aktuellen Doppelalbum Svartir Sandar
mit dem genialen Fjara und Goddess Of The Ages von
Köld. Die Show geht unter die Haut und ist,
wie üblich, viel zu kurz.
Setlist: Ljós í Stormi, Þín
Orð, Fjara, Goddess Of The Ages

Ziemlich groggy
schlepp ich mich wieder nach oben zum Grande Finale mit ::
AUTOPSY
:: und ich muss sagen… der absolute Hammer! Was
für eine endgeile Show! Mein Nacken ist jedenfalls im Eimer.
Leider auch hier mehr eine aurale denn visuelle Liveperformance.
Nicht mal vom Balkon kann groß was sehen. Das ist verdammt
schade. Egal, der Laden wird mit Klassikern bis hin zum 1990 Debüt
Severed Survival in Grund und Boden gestampft.
Ein würdiger Abschluss!
Setlist: Intro, Hand Of Darkness, Twisted Mass Of Burnt
Decay, In the Grip Of Winter, Severed Survival, Gasping For Air,
Slaughterday, Dead, Mauled To Death, Voices, Charred Remains,
Ridden With Disease
Völlig
runtergerockt verzichte ich diesmal auf nächtliche Abenteuer
und Parties, kümmere mich um Text und Equipment und begebe
mich in die Waagerechte. Bei der Gelegenheit… ich liebe
Norwegisches und schwedisches TV :) Neben dem allnächtlichen
The Walking Dead Folgen komme ich diesmal auch in den Genuss einer
brandneuen True Blood Folge. Sowas will ich auch im deutschen
TV!