Behemoth
- Naglfar - Tankard - Insomnium - Incantation - Toxic Holocaust
-Warbringer - Ragnarök - Archgoat - Nocte Obducta - Cattle
Decapitation - Trash Amigos - Rectal Smega
TENT
• Venenum - Kali Yuga - Zero Degree - Mortjuri - Revel
In Flash
"Grindcore
mit Hüftschwung"
[BRT]
Ein Gang über das Festivalgelände beweist, entweder relaxen
die ersten Leute bereits halbbewußtlos in der Sonne, oder
sind zu schon früher Stunde in einem komatösen Zustand
anzutreffen. Offensichtlich fordern die Konzerte mit angegliederter
Druckbetankung beim unerfahrenen User die ersten Nach- bzw. Frühwirkungen.
[Dajana] Buddhaseidank fallen alle Arten von Wirkungen bei
uns an diesem Morgen deutlich geringer aus, als bei anderen ;)
::
Fotos ::
[BRT]
:: RECTAL
SMEGMA :: (als Ersatz für Rompeprop eingesprungen)
haben sicherlich den unappetitlichsten Bandnamen, spielen ihre Rolle
als Anheizer am Samstag morgen aber perfekt aus. Porn Grind nennt
sich das ganze angeblich. Überschall-Gebolze, Ultratief-Gegrunze
und ne Menge Humor und dabei tanzbar, wenn eine Grindcore-Band Hüftschwung
hat, dann RECTAL SMEGMA.
[Dajana] Eines der Dinge, die besonders am PARTY SAN
liebe… die Grindcore Bands, meist als Opener und irgendwie
immer der totale Hit ;)

[BRT]
Die :: TRASH
AMIGOS :: bleiben hernach mit ihrem von-vorne-bis-hinten-Original-Slayer-Sound
ziemlich auf der Strecke. Die Band spielt holperig, ihre Mexican-Kostüme
wirken deplaziert, dementsprechend halten sich die Publikumsreaktionen
in Grenzen.

[BRT]
Das unglaubliche Massaker, das :: CATTLE
DECAPITATION :: danach veranstalten, lässt mich
ziemlich staunend zurück. Technisch perfektes und gnadenlos
inszeniertes Highspeed-Grind-Death Gebolze par excellence. Die Präsenz
und die Ausstrahlung des leicht wahnsinnig wirkenden Sängers
tun ein Übriges dazu bei, das sich CATTLE DECAPITATION
als eins meiner absoluten Highlights des diesjährigen PSOA
erweisen.
[Dajana] Jaa, was die Herren da auf ihren Instrumenten zaubern
macht schon fast sprachlos. Zum Glück spielt der Sänger
kein Instrument, sondern tobt sich derweil ordentlich auf der Bühne
aus und reisst somit das eher statische Stage-Acting der anderen
mehr als ordentlich raus.

[BRT]
:: NOCTE
OBDUCTA :: versuchen danach erst gar nicht mit Geschwindigkeit
zu punkten. Im Mittelpunkt stehen eher langsame und/oder atmosphärische
Songs. So ganz funktioniert der Black Metal in der blendenden früh-Nachmittagssonne
aber nicht. Mit Ansagen im Ärzte-Stil schiesst man sich glatt
auch ein paar Eigentore.
[Dajana] Gerade dieser Ärzte-Stil ist für NOCTE
OBDUCTA höchst ungewöhnlich. Diese gute Laune und
Lockerheit der Band. Das sah früher mal ganz anders aus. Generell
finde ich es erstmal extrem fantastisch, dass NOCTE OBDUCTA
nicht mehr Geschichte sind ;) Sonne hin oder her, ich fand die Show
geil!
Setlist: Leere Pt. II, Es fließe Blut, Prinzessin
des Nachtschatten, Niemals gelebt, Fick die Muse, Solange euer Fleisch
noch warm ist, Gemälde derer, die schieden Pt. III

[BRT]
Gewisse selbsternannte Szenewächter attestieren ::
ARCHGOAT
:: absoluten Rumpel-Kultfaktor. Nun, ich finde die mit
Nieten und Nägeln und kultigem Make-Up bewaffneten ARCHGOAT
nicht halb so rumpelig wieso oft beschrien. Ihr "War Black
Metal" geht ganz gut nach vorne, eine Handvoll Slow-Mo Parts
und gruftiges Gegrunz-Knurre als Gesang machen datt ganze sogar
recht abwechslungsreich. Ansonsten leidet der Auftritt an einer
recht emotionslosen Darbietung und brennendem Sonnenschein. Dann
doch lieber Kaffee und Kuchen.
[Dajana] Und wenn schon extra böse, dann bitte doch
keine pink-farbenden Gitarrenkabel…

[BRT]
:: WARBRINGER
:: sind und bleiben eine schweinegeile Live-Band von
der sich die eine oder andere alteingesessene Thrash-Band mehr als
ne Scheibe abschneiden kann. Mehr Action auf der Bühne sieht
man das PSOA über kaum.
[Terry] Oh ja, es war das absolute Thrash-Brett, genau richtig,
dass ich auch mal wieder in Gänge komme (wobei das CATTLE
DECAPITATION auch schon geschafft haben). WARBRINGER
sind perfekt aufeinander eingespielt, haben die nötige Aggression
und Attitüde und ballern mich ins Headbangeruniversum.

[BRT]
Dagegen können :: TOXIC
HOLOCAUST :: nur abstinken. Dem old-schooligen Thrash-Metal
fehlt es an Geschwindigkeit und Ausstrahlung, sowie Wiedererkennungswert.
[Terry] Ich bin nicht so wirklich vertraut mit deren Schaffen,
kann nur sagen, dass ich sie in Münster vor Kvelertak recht
gut fand, aber das war auch in einem kleinen Club. Beim PSOA
konnten sie mich bei brennender Sonne nicht überzeugen.

[BRT]
:: RAGNAROK
:: rutschen im Billing durch Anreisestau zwei Plätze
nach hinten. Verdient haben sie den Platz dort aber nicht, zu blass
und belanglos erweist sich ihr Norwegen-Black-Metal.
[Dajana] Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich bei RAGNAROK
an den letztjährigen Auftritt von Urgehal erinnert. Da lebte
Nefas noch… R.I.P. Trond!

[BRT]
Dafür zeigen :: INCANTATION
:: mal eben was eine Harke in Sachen Death Metal ist.
Die richtige Mischung aus gruftig-langsamen zermalmender Parts und
infernalischem Gebolze, das ganze schön evil und finster präsentiert.
Jaaaaa! So muss Death Metal sein.

[BRT]
:: INSOMNIUM
:: hinterlassen kaum einen Eindruck, der mehr ist als
"weder Fisch noch Fleisch". Melodischer Death Metal ohne
den emotionalen Tiefgang von Ghost Brigade und auch ohne die Eleganz
von Edge Of Sanity. Nur mit technischer Finesse und netten Melodien
kommt man nun mal nicht sonderlich weit.
[Dajana] DAS… sehe ich natürlich ganz anders!
;) Schon alleine das neue Album One For Sorrow bietet
so viele Highlights die live geradezu zu alles niederschmetternden
Granaten werden. Dazu diese düstere und intensive Atmosphäre,
die treibenden Rhythmen und Dynamiken… einfach grandios! Nackenbrecher!
Man nehme nur das Doppel aus Intertia/Through The Shadows.
Und schon wieder Gänsehaut! ;)
[Terry] Ich mag auch, was diese Finnen so fabrizieren. Einige
Melodien sind einfach zum Niederknien, dazu der schön brutale
Gesang. Das Ganze wurde durch relativ schlecht gemischten Sound
etwas geschmälert.

[BRT]
Auch wenn ich kein :: TANKARD
:: Fan bin, muss man den Jungs attestieren, das sie eine
gute Live-Band sind und Gerre als Frontmann alles richtig macht,
auch wenn mir der platte Schenkelklopfer Humor nach ein paar Songs
ziemlich auf den Sack geht.
[Dajana] Auszeit…
[BRT]
Bei :: NAGLFAR
:: ist es dann auch endlich richtig dunkel, damit Black
Metal kombiniert mit einer erstklassigen Lightshow inklusive Pyros
funktionieren kann. Der Schweden Black Metal geht gut nach vorne
und präsentiert sich dabei trotzdem atmosphärisch mit
viel Tiefgang.
[Dajana] Nach diversen Line-Up Querelen hat Mr. Wrath endlich
wieder eine komplette (Live-)Mannschaft und man merkt es ihm und
der Band an, dass sie regelrecht heiss darauf sind, wieder die Bühnenbretter
zu stürmen. Tolle Show!
[Terry] Hatte mich sehr auf den Auftritt gefreut, leider
schwächelte der Soundmann wieder und man hörte manchmal
anhand einiger Timing-Schwankungen schon, dass u.a der Drummer neu
an Bord war. Trotzdem geile Show mit guter Setlist. Ich für
meinen Teil baute jedoch immer mehr ab. Bereits Mittwoch angereist
und so viele Bands geschaut, Hitze, Alkohol, ich war reif für’s
Zelt. Vielleicht konnte ich NAGLFAR auch deswegen nicht mehr
voll genießen.

[BRT]
Ich hätte niemals gedacht, das eine Death Metal Band jemals
eine Bühnenshow von dieser Größe auf die Beine stellen
kann. Bei :: BEHEMOTH
:: stimmt alles: Deko, Licht und Pyros. Das ihr Death
Metal Gewitter trotzdem Atmosphäre versprüht, dabei okkult
und mysteriös rüberkommt liegt sicherlich zum großen
Anteil daran und an der Ausstrahlung von Nergal und seinen Mannen.
[Dajana] Nergal ist überhaupt schwer zu bremsen. Und
endlich sieht auch wieder etwas fülliger und gesünder
aus. Bei der Full Of Hate Tour hatte ich noch arge Befürchtungen,
Nergal würde sich zu früh viel zu viel zumuten. BEHEMOTH
waren wieder eine Macht!

[BRT]
Den Fans merkt man die drei Tage volles Programm deutlich an. Auch
die Härtesten zeigen Abnutzungserscheinungen, auch wenn der
Samstag nicht ganz mit den beiden vorherigen Tagen mithalten konnte.
Fast alle Bands der Mainstage habe ich mir angeschaut, dabei blieb
dann aber die Zeltbühne auf der Strecke, auf der ich sicherlich
auch die eine oder andere Super-Band verpasst habe. Aber irgendwann
muss man sich ja auch mal um seinen Bierhaushalt kümmern und
seine alten Knochen irgendwo ausstrecken.
Mit der Wahl von Köstritzer als Festival-Bier gibt es mal ein
richtig gutes Festival-Gesöff, die Nocturnal-Hall-Fraktion
bemüht sich während des Festivals dann auch intensiv um
eine konstant hohe Schlagzahl. Beschwerden über zu geringen
Bierabsatz sind bitte an andere Festival-Besucher zu richten.
Insgesamt ein sehr rundes und geiles Festival mit wenigen Schwachpunkten.
[Dajana] Dem kann ich mich nur anschliessen. Das PARTY
SAN OPEN AIR 2012 hat mal wieder alles und uns glücklich
runtergerockt. Ich freue mich auf’s nächste Jahr! :)
[Terry] Yeah! Hat echt Spass gemacht abzuhotten in Nordthüringen!
Noch ein Schlusswort zum Sound: Auch wenn zwei, drei negative Bemerkungen
dabei sind, war ich größtenteils sehr zufrieden mit dem,
was aus den beiden Boxentürmen und den Bass-Viechern unten
herausströmte. Von der Lautstärke her, vom Mixing her
und von den absolut brutalen Gitarren- und Drumsounds her. So muss
das ja auch bei nem Extrem-Metal-Festival. Thx!
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